Aquakultur: Einsteiger sind gesucht
Heimischer Fisch genießt in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Er ist gesund und hat dank regionaler Produktion und kurzen Transportwegen eine geringe CO2-Bilanz. Den beliebten Fisch gibt es theoretisch gedacht nur bis zum 31. Jänner, da ist Fischerschöpfungstag.
Markt aufnahmefähig
An diesem Tag sind die österreichischen Fischressourcen verbraucht und der Bedarf muss über Importe gedeckt werden. Das liegt am geringen Selbstversorgungsgrad von acht Prozent für Fisch in Österreich. Betrachtet man nur die Süßwasserfischproduktion, so liegt der Anteil bei rund 35 Prozent. Der Markt ist also aufnahmefähig. Die Aquakulturbranche legte in den vergangenen Jahren stetig an Betrieben und Produktionsmengen zu.
Der Trend zur bewussten Ernährung hält nach wie vor an, der Konsument entscheidet mit Bedacht, wann er zu welchem tierischen Produkt greift. Die Gruppe der Pescetarier – es wird statt Fleisch nur Fisch gegessen – nimmt folglich zu.
Der Trend zur bewussten Ernährung hält nach wie vor an, der Konsument entscheidet mit Bedacht, wann er zu welchem tierischen Produkt greift. Die Gruppe der Pescetarier – es wird statt Fleisch nur Fisch gegessen – nimmt folglich zu.
Direktvermarktung
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch in Österreich liegt bei rund acht Kilo pro Jahr – mit steigender Tendenz –, was auch in Zukunft einen Aufwärtstrend im Fischkonsum garantiert. Das sind gute Voraussetzungen für Betriebe, in die Aquakultur einzusteigen. Der Lebensmittel- Einzelhandel setzt vermehrt auf regionalen Fisch; biologisch erzeugter Fisch ist stark nachgefragt, speziell im Forellenbereich. Bei den vom Handel bezahlten Preisen gibt es allerdings Luft nach oben. In der Direktvermarktung lassen sich gute Preise erzielen, der Produzent hat durch den engen Kundenkontakt bessere Möglichkeiten, auf Kundenwünsche einzugehen. Die steirische Gastronomie vermeldet überdies zunehmenden Bedarf an heimischen Fischen.
Die Aquakultur in der Steiermark umfasst drei unterschiedliche Bereiche: die Forellenzucht, die Karpfenteichwirtschaft und die Produktion in Kreislaufanlagen.
Die Aquakultur in der Steiermark umfasst drei unterschiedliche Bereiche: die Forellenzucht, die Karpfenteichwirtschaft und die Produktion in Kreislaufanlagen.
Forellenzucht
Bei der Forellenzucht ist die zur Verfügung stehende Wassermenge entscheidend. Pro Sekundenliter Zulaufwasser können bis zu 200 Kilo Forellen produziert werden. Die Forellenzüchter konzentrieren sich dementsprechend auf niederschlagsreiche Gebiete in den alpinen Regionen, speziell in der Obersteiermark.
Karpfenteichwirtschaft
Für die Karpfenteichwirtschaft ist die vorhandene Teichfläche zum Aufwachsen der Karpfen und Nebenfische entscheidend. 1.500 Kilo Jahresproduktion können pro Hektar erzielt werden. Das Zentrum der Karpfenteichwirtschaft liegt in der Weststeiermark in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz sowie in der Südoststeiermark. Die steirischen Teichwirte produzieren Karpfen und Nebenfische wie Zander, Schleie und Hecht.
Kreislaufanlagen
Der dritte Aquakultursektor ist noch relativ jung und produziert Fische in Gebäuden unter Verwendung von Kreislaufanlagen (KLA). Dieser Zweig eignet sich optimal zur Nachnutzung von bereits bestehenden Stallgebäuden. Die Hauptfischart in KLAs ist der Afrikanische Raubwels, der ideale Fisch für diese Form der Fischhaltung. Mittlerwwie Salzwasserfische und Garnelen produziert. Den Zeitgeist der effektiven Nutzung von Kreisläufen kombiniert die Aquaponik. Die nährstoffreichen Abwässer aus der Fischproduktion werden in einem Gewächshaus von den Gemüsepflanzen als Dünger verwertet. Diese Doppelnutzung schafft eine ideale Wertschöpfung.eile werden in der Steiermark auch Exoten
Einsteiger
Für Einsteiger in die Aquakultur und Betriebe, die sich ein neues Standbein schaffen wollen, ist der Standort entscheidend. Dieser bestimmt, welche Fischart produziert werden kann und wie der Absatzmarkt in diesem Gebiet aussieht. Bestenfalls sind bereits Aquakulturanlagen/Teiche vorhanden, die gekauft oder gepachtet werden können. Oder der ausgewählte Standort eignet sich zum Bau einer Neuanlage.
Doppelnutzungen sind ideal
Die Entnahme von Wasser aus einem öffentlichen Gewässer zur Speisung einer Aquakulturanlage muss von der Behörde wasserrechtlich bewilligt werden. Das Wasserrecht ist ein Bundesgesetz und wird von der Bezirksverwaltungsbehörde mit Ermessensspielraum umgesetzt. Es wird empfohlen, mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bereits während der Planungsphase Kontakt aufzunehmen. Die Bauernvertretung hat nach hartnäckigen Gesprächen zuletzt Wasserrechtsverleihungen von mindestens 30 Jahren erreicht. Möglich wären bis zu 90 Jahren, in Bayern sind sie sogar unbefristet. Um speziell der nächsten Generation eine wirtschaftliche Zukunft bieten zu können, sind Wasserrechte von mindestens 60 Jahren (für zwei bewirtschaftende Generationen) notwendig. Daran wird gearbeitet.
Klimawandel
Abnehmende Wassermengen, Trockenperioden und Hochwasserereignisse machen eine Bewirtschaftung zunehmend schwieriger. Die höheren Wassertemperaturen fordern die Fische zusätzlich. Die vorhandenen Wassermengen zu speichern sowie mehrfach zu verwenden, ist die zukünftige Devise. Doppelnutzungen von Rückhaltebecken, Speicher- und Bewässerungsteichen als Fischteiche sollten angestrebt und von den Behörden genehmigt werden.
Einerseits gehen die verfügbaren Wassermengen für die Aquakultur in Folge des Klimawandels zurück, die Wassermenge ist aber vor allem im Forellensektor das Maß für die Produktionsmenge. Andererseits bedrohen vorgeschriebene Einschränkungen in der Wasserentnahme (Abgabe von Restwasser) die Produktion in der heimischen Aquakultur.
Einerseits gehen die verfügbaren Wassermengen für die Aquakultur in Folge des Klimawandels zurück, die Wassermenge ist aber vor allem im Forellensektor das Maß für die Produktionsmenge. Andererseits bedrohen vorgeschriebene Einschränkungen in der Wasserentnahme (Abgabe von Restwasser) die Produktion in der heimischen Aquakultur.
Fische vor Räubern schützen
Fischräuber, auch Prädatoren genannt, reduzieren die Fischbestände gravierend – das kann regional sehr unterschiedlich sein. Dazu zählen Tiere wie Fischotter, Kormoran, Graureiher und Gänsesäger. Vorzugsweise
fallen die Fischräuber über Besatz- und Jungfische her. Sind bereits die Besatzfische dezimiert, fehlen diese dementsprechend auch als Speisefische. So verschwinden jährlich unzählige Tonnen in den Mägen der Prädatoren.
fallen die Fischräuber über Besatz- und Jungfische her. Sind bereits die Besatzfische dezimiert, fehlen diese dementsprechend auch als Speisefische. So verschwinden jährlich unzählige Tonnen in den Mägen der Prädatoren.
Fischotter: nachbessern
Nach langjährigen Verhandlungen hat die steirische Landesregierung die Reduzierung der Überzahl von Fischottern im Rahmen einer Verordnung genehmigt. Die Fischotterverordnung ist seit April 2023 in Kraft und ermöglicht die Entnahme von 40 Tieren pro Jahr. Damit ist ein Grundstein gelegt. Es muss aber eine, in der Praxis einfach umzusetzende Verordnung (wie zum Beispiel in Kärnten), die auch die Fließgewässer miteinschließt, erlassen werden, bevor die schwer angegriffene Fischwirtschaft und die Artenvielfalt verloren gehen.
Gefahr Biber
Ein praxisnahes Management für Kormoran und Biber ist die notwendige Voraussetzung, um die steirische Teichlandschaft erhalten zu können. Der Biber als Pflanzenfresser zählt nicht zu den Prädatoren, er gefährdet jedoch durch seine Grabtätigkeit die Standfestigkeit der Dämme.
Die Fischräuber vernichten täglich 3.000 Kilo steirische Fische, pro Jahr plündern und töten sie eine Million Kilo Fische aus den steirischen Teichen und Gewässern wie Flüssen.
Die Fischräuber vernichten täglich 3.000 Kilo steirische Fische, pro Jahr plündern und töten sie eine Million Kilo Fische aus den steirischen Teichen und Gewässern wie Flüssen.
Große Chancen mit Fischen
Wir sprachen mit Karpfenzüchterin Marlies Haas und Forellenzüchter Franz Kroisleitner. Beide haben ihre Produktion erweitert.
Warum haben Sie die Saazer Teiche wiederbelebt?
MARLIES HAAS: Es war der gemeinsame Wunsch von meinem Mann und mir, eine eigene Teichwirtschaft mit Karpfenzucht im eigenen Kreislauf zu führen. Wir haben nach dem Kauf die gesamten Teichflächen mit Schubraupe und Bagger saniert. Auch die Angelfischerei hat bei uns Platz gefunden.
Herr Kroisleitner, Ihre Forellenproduktion haben Sie vergrößert. Warum?
FRANZ KROISLEITNER: Um die Nachfrage zu decken. In der Fischproduktion sehe ich die größten Zukunftschancen. Sehr gefragt sind Augenpunkteier, da wegen der Prädatoren in vielen Fließgewässern kaum noch Mutterfische vorhanden sind. Auch Besatzfische aller Größen kann man nicht genug haben.
Wie läuft der Markt?
KROISLEITNER: Es gibt zwei Hauptsaisonen. Von Ende März bis Ende Juni sind Lebendfische
sehr gefragt – Fließgewässer sind zu besetzen, Angelteiche zu befüllen und der private Setzlingsverkauf ist am Höhepunkt; auch Ostern fällt in diese Zeit. Verarbeitete Fische sind im Dezember sehr gefragt.
HAAS: Wir hatten Glück, zur richtigen Zeit die Teichwirtschaft übernommen zu haben. In unserer Region haben einige Teichwirte und Fischhändleraufgegeben, weil es keine Nachfolger, dafür aber Probleme mit Ottern und Kormoranen gab. Der Markt hat enormes Potenzial, weil in Österreich nur ein Bruchteil des Bedarfs gedeckt ist.
sehr gefragt – Fließgewässer sind zu besetzen, Angelteiche zu befüllen und der private Setzlingsverkauf ist am Höhepunkt; auch Ostern fällt in diese Zeit. Verarbeitete Fische sind im Dezember sehr gefragt.
HAAS: Wir hatten Glück, zur richtigen Zeit die Teichwirtschaft übernommen zu haben. In unserer Region haben einige Teichwirte und Fischhändleraufgegeben, weil es keine Nachfolger, dafür aber Probleme mit Ottern und Kormoranen gab. Der Markt hat enormes Potenzial, weil in Österreich nur ein Bruchteil des Bedarfs gedeckt ist.
Warum haben Sie sich für Speisekarpfen entschieden?
HAAS: Der Karpfen ist als Speisefisch leider noch immer unterschätzt. Daher sehen wir es als unsere Aufgabe, sein Image zu verbessern. Viele, vor allem auch junge Menschen, glauben noch immer, dass Karpfen „lettln“ und fett seien. Daran ist heutzutage nichts mehr dran, denn Karpfen sind nicht nur gesund, sondern haben nicht zuletzt durch die Nähe zu den Konsumenten und die nachhaltige Produktion auch einen niedrigen ökologischen Fußabdruck.
Wie vertreiben Sie die Fische?
Fische in jedem Entwicklungsstadium – vom Augenpunktei über Brutfische, Setzlinge bis hin zum Speisefisch. Zu unseren Kunden zählen Fischzuchten, Fischereivereine, private Teichbesitzer, der regionale Einzelhandel und die Gastronomie bis hin zu Fleischereien und Privatkunden. Fünf Tage die Woche liefern wir die vorbestellten frisch verarbeiteten Fische aus. Wir schicken Fische auch via Postversand zu den Kunden.
HAAS: Wir vermarkten freitagund samstagvormittags direkt ab Hof von Anfang Oktober bis März, April. Zu Saisonstart laden wir zur Verkostung, bei der die Kunden die verschiedensten Varianten probieren können – vom Karpfenbratwürstel über Karpfenburger bis hin zu Karpfen- Sushi oder Räucherfilets.
HAAS: Wir vermarkten freitagund samstagvormittags direkt ab Hof von Anfang Oktober bis März, April. Zu Saisonstart laden wir zur Verkostung, bei der die Kunden die verschiedensten Varianten probieren können – vom Karpfenbratwürstel über Karpfenburger bis hin zu Karpfen- Sushi oder Räucherfilets.
Wie haben Sie die Kunden gefunden?
HAAS: Indem wir nur beste Qualität bieten und einen guten Kontakt zu unseren Kunden pflegen. Das spricht sich herum. Außerdem sind wir auf Fachmessen vertreten und in den sozialen Medien präsentieren wir klassische, originelle und moderne Rezepte.
KROISLEITNER: Vor allem durch Mundpropaganda. Unseren Bekanntheitsgrad haben wir auch durch zwei Fernsehauftritte gesteigert. Außerdem ist unsere Homepage ein wichtiges Instrument, um gefunden zu werden. Entdeckt werden wir auch über den österreichischen Forellenzüchterverband.
KROISLEITNER: Vor allem durch Mundpropaganda. Unseren Bekanntheitsgrad haben wir auch durch zwei Fernsehauftritte gesteigert. Außerdem ist unsere Homepage ein wichtiges Instrument, um gefunden zu werden. Entdeckt werden wir auch über den österreichischen Forellenzüchterverband.
Hürden gibt es immer wieder beim Wasser. Hatten Sie jemals Probleme?
KROISLEITNER: Wir haben das Glück, über sehr gute Wasserqualitäten zu verfügen. Forellenartige Fische brauchen sehr sauberes, kaltes und nährstoffreiches Wasser. Trockenheit und Wärme waren in den vergangenen Jahren immer wieder Herausforderungen.
HAAS: Leider werden derzeit fast alle artesischen Brunnen geschlossen, deren Überlaufwasser den Saazbach speisen und von dem wir das Wasser für unsere Teichwirtschaft beziehen.
HAAS: Leider werden derzeit fast alle artesischen Brunnen geschlossen, deren Überlaufwasser den Saazbach speisen und von dem wir das Wasser für unsere Teichwirtschaft beziehen.
Sind Sie auf andere Hindernisse gestoßen?
HAAS: Die bekannten Probleme mit den Prädatoren und der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die eine Durchgängigkeit aller Fließgewässer bis 2027 vorschreibt. Davon ist unser Schleusenbauwerk betroffen. Bei den Prädatoren erhoffen wir uns schon notwendige Erleichterungen. Dennoch werden wir Wege und Kompromisse finden. Derzeit diskutieren wir, das benutzte Wasser im eigenen Kreislauf wieder zu verwenden.
KROISLEITNER: Bei uns war es nicht ganz einfach, ein Wasserrecht zu bekommen. Außerdem sind die bürokratischen Hürden nicht einfach. Die Kosten der Gutachten und die Länge mancher Verfahren lassen mich nur so staunen. Problematisch ist, wenn Fischzuchten in roten Zonen oder Hochwasserabflussgebieten liegen.
KROISLEITNER: Bei uns war es nicht ganz einfach, ein Wasserrecht zu bekommen. Außerdem sind die bürokratischen Hürden nicht einfach. Die Kosten der Gutachten und die Länge mancher Verfahren lassen mich nur so staunen. Problematisch ist, wenn Fischzuchten in roten Zonen oder Hochwasserabflussgebieten liegen.
Aquakultur: Kurse und Ausbildungen
Von der Gewässerbewirtschaftung über die Fischgesundheit bis hin zur Verarbeitung und Vermarktung reichen die Weiterbildungskurse für Teichwirte und Forellenzüchter. Diese werden von der Landwirtschaftskammer und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut als Tageskurse angeboten. Auch landwirtschaftliche Fachschulen, wie beispielsweise die Fachschule Stainz, bieten Unterrichtsstunden für die Fischerei an. Die Berufsausbildung zum Fischereifacharbeiter sowie die Ausbildung zum Fischermeister ist am Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft (IGF) in Schafling am Mondsee möglich. Mindestvoraussetzung für eine Förderung aus dem europäischen Meeres-, Fischereiund Aquakulturfonds ist ein 40-stündiger Grundkurs. Solche Grundkurse für die Fachgebiete Forellen- und Karpfenzucht sowie Kreislaufanlagen bietet ebenfalls das Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft an.
Unterstützungen für Produzenten
Der 2022 in Kraft getretene europäische Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds, kurz Emfaf, bietet finanzielle Unterstützung der Aquakulturbetriebe für Investitionen und im Bereich der Verarbeitung. Formulare zur Antragsstellung stehen auf der Homepage der Landwirtschaftskammer www.stmk.lko.at/fische zum Herunterladen bereit. Erhältlich sind sie auch direkt bei der Frischerei- sowie Förderberatung der Landwirtschaftskammer. In diesem Zusammenhang wird um frühzeitige Kontaktaufnahme vor der geplanten Antragstellung ersucht, damit jeder Förderwerber bestmöglich über das geplante Förderprojekt und die zur Verfügung stehenden Fördermittel informiert werden kann. Österreich erhält von allen EU-Mitgliedsstaaten den kleinsten Anteil am EU-Budget, dementsprechend rasch werden die Mittel verbraucht. Für zukünftige Nachfolgeprogramme müssen diese Mittel von der Europäischen Union an den steigenden Bedarf in Österreich angepasst werden. Des Weiteren sollen Maßnahmen, die zur Sicherung der Aquakultur-Produktion dienen, wieder über den Europäischen Meeres-, Fischereiund Aquakulturfonds förderbar sein. Dazu zählen zum Beispiel Maßnahmen zur Prädatoren-Abwehr, wie entsprechende Zäune und etwaige Überspannungen, sowie die zur Durchgängigkeit der Gewässer vorgeschriebenen Fischaufstiegshilfen. Die EU-weit gewünschten Maßnahmen zur Ökologisierung von Gewässern sowie der Schutz von Prädatoren dürfen nicht als zusätzliche finanzielle Belastung auf die Fischzüchter und Teichwirte abgewälzt werden. Das ist ein springender Punkt für die Gespräche und Verhandlungen der Bauernvertretung. Eine zweite Förderschiene für die heimischen Produzenten umfasst die finanzielle Unterstützung von extensiv bewirtschafteten Karpfenteichen zum Erhalt einer ökologisch wertvollen Teichwirtschaft. Die nächste Einstiegsmöglichkeit für das sechsjährige Förderprogramm – für Karpfenteiche ab einem halben Hektar Teichfläche – gibt es wieder im Jahr 2027.
Einsteiger: Beratung und Vermarktung
Für diese ersten Schritte zur Aquakulturanlage steht die Fischereiberatung der Kammer (0664/602596-6042) gerne zur Seite und berät die künftigen Fischzüchterinnen und Fischzüchter. Eine wichtige Voraussetzung zur Vermarktung der eigenen Fische und Fischerzeugnisse ist die Begeisterung für das eigene Produkt. Derzeit gibt es den heimischen Fisch im Lebensmittelhandel, ab Hof, auf den Bauernmärkten und in Bauernläden. Eine guteÜbersicht zum angebotenen Fisch bietet die Plattform: Gute Wahl: Fisch! (gutewahlfisch.at). Die Karpfen und Forellen werden frisch bis küchenfertig angeboten, sie werden kalt oder heiß geräuchert und zu Sulzen und Pasteten weiterverarbeitet. Der regionale, fangfrische Fisch ist histaminfrei, besitzt hochwertiges, leicht zu verdauendes Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente. Die Fische der steirischen Fischzüchter und Teichwirte sich ideal für schnelle, aber auch für exklusive Festtagsgerichte.