Apfel trifft HLA Eggenberg
Das hat bereits Tradition. Alljährlich besuchen steirische Obstbäuerinnen und Obstbauern ausgewählte Grazer Schulen, um auf die Entwicklungen des Apfelanbaus in der Steiermark hinzuweisen. Heuer begeisterten die Produzentinnen und Produzenten die Schülerinnen und Schüler der HLA Eggenberg. Unter professioneller Anleitung der Obstbauexperten unter tatkräftiger Mithilfe der Schülerinnen und Schüler der Fachschule Silberberg kosteten sich die HLA-Schülerinnen und Schüler quer durch die heimischen Apfelsorten. Für die Schülerinnen und Schüler gab es zudem jede Menge an Informationen rund um den steirischen Apfelanbau. Im Fokus standen dabei der Frostschutz, die Lohnnebenkosten und der Pflanzenschutz.
"Gleichzeitig ist dieses Jahr die Bedeutung der Frostberegnung wieder offensichtlich geworden. Betriebe, die während der Frosttage beregnet haben, konnten nahezu 100% Ertrag erzielen. Problem ist, dass nur ca. 7% der Apfelbetriebe über eine Möglichkeit zur Frostberegnung verfügen. Wir brauchen dringend ein Offensivsignal für Investitionen, auch für Frostöfen", unterstreicht der Präsident des österreichischen Obstbauverbandes Manfred Kohlfürst.
"Eine große Herausforderung sind auch die Arbeitsspitzen im Obstbau. In Nachbarländern mit ähnlichem Lohnniveau gibt es für Saisonarbeitskräfte Sonderregelungen, die reduzierte Lohnnebenkosten vorsehen. Diese Modelle gewinnen zunehmend an Bedeutung und werden auch von weiteren EU-Mitgliedsstaaten eingeführt. Wir fordern das dringend auch für unsere heimischen Betriebe, um mehr Wettbewerbsfairness zu schaffen", fordert Kohlfürst.
"Zusätzlich bedrohen immer mehr eingeschleppte Schaderreger wie Feuerbrand, Kirschessigfliege und Wanzen die heimische Obstproduktion. Das Fehlen wirksamer Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten führt zu zunehmenden Ernteverlusten. Im vergangenen Jahrzehnt wurden auf EU-Ebene 123 Wirkstoffe nicht mehr genehmigt, was unsere Produktion gefährdet! Es kann nicht sein, dass Obst aus dem Ausland importiert wird, das mit Pflanzenschutzmitteln produziert worden ist, die bei uns verboten sind! Es braucht einerseits europaweit einheitliche, verbesserte Rahmenbedingungen und andererseits auch gleich hohe Produktionsstandards für Importe", so Kohlfürst.