Warum Dünger teurer wird
Mit 1. Jänner 2026 tritt der Carbon Border Adjustment Mechanism (Cbam) in Kraft
Damit wird erstmals eine CO₂-Abgabe auf Mineraldünger aus Drittstaaten – also Nicht-EU-Ländern – erhoben. Ziel ist es, die Verlagerung von Treibhausgasemissionen in Länder mit niedrigeren Umweltstandards zu verhindern. Die Höhe der Abgabe wird rückwirkend festgelegt und dürfte zwischen 30 und 78 Euro pro Tonne liegen – ansteigend bis 2034.
Folgen für Betriebe
Für die österreichische Landwirtschaft hat das weitreichende Folgen: Der Bedarf an Stickstoffdüngern wird derzeit zu über 50 Prozent durch Importe gedeckt. Besonders betroffen sind Produkte wie Harnstoff, DAP und NPK, die häufig aus Russland, Ägypten oder Marokko stammen.
Ab Juli 2025 kommen zusätzlich Strafzölle auf russische Dünger hinzu – bis zu 40 Euro pro Tonne im ersten Jahr. Die europäische Düngemittelindustrie erhält zwar noch kostenlose CO₂-Zertifikate, kann den Bedarf aber nicht decken.
Ab Juli 2025 kommen zusätzlich Strafzölle auf russische Dünger hinzu – bis zu 40 Euro pro Tonne im ersten Jahr. Die europäische Düngemittelindustrie erhält zwar noch kostenlose CO₂-Zertifikate, kann den Bedarf aber nicht decken.
Preissteigerungen
Experten rechnen daher mit spürbaren Preissteigerungen – sowohl bei Importware als auch bei EU-Produkten. Schon jetzt zeigt sich Zurückhaltung im Handel: Es wird nur noch Ware gekauft, die sicher vor Jahresende verzollt werden kann. Für Jänner und Februar 2026 wird kaum Importware erwartet. Das Frühjahr könnte von einem begrenzten Angebot und überhitzten Preisen geprägt sein. Auch Logistik und Lieferzeiten könnten zur Herausforderung werden.
Vorbereiten
Die Vorzeichen stehen also klar auf Verteuerung. Wie sich der Markt im Detail entwickeln wird, kann jedoch niemand mit Sicherheit sagen. Umso wichtiger ist es, sich als Betrieb gut vorzubereiten – und das beginnt beim Boden. Denn nur wer den chemischen Zustand seines Bodens kennt, kann sachgerecht düngen.
Bedarfsgerecht düngen
Aktuelle Bodenuntersuchungsergebnisse sind daher wichtiger denn je. Sie ermöglichen eine bedarfsgerechte Düngung, helfen Mangelerscheinungen und damit verbundene Ertrags- oder Qualitätsverluste zu vermeiden – und schützen gleichzeitig vor ökologisch und ökonomisch problematischer Überdüngung.
Bodenprobenaktion
Die Landwirtschaftskammer unterstützt mit gezielten Bodenprobenaktionen und darauf basierender Düngeplanung. Das schützt zwar nicht vor unberechenbaren Märkten, hilft aber immer, die Düngung möglichst nachhaltig und effizient zu gestalten.