Titschenbacher: Klimakrise ist nur durch aktive Nutzung des Waldes zu lösen
Zentrale Botschaft zur Woche des Waldes
„Unser nachhaltig bewirtschafteter heimischer Wald ist ein entscheidender Klimaretter. Selbst in überhitzten Stadtgebieten zeigt er seine, für die Menschen deutlich spürbare, kühlende und klimafreundliche Wirkung.“ Diese zentrale Botschaft von Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher steht im Fokus der noch bis Sonntag, 20. Juni, laufenden Woche des Waldes. Titschenbacher lädt die Bevölkerung gerade in den jetzt kommenden heißen Tagen ein, in der Wald-Oase, im Klima-Kultur-Pavillon am Grazer Freiheitsplatz, dieses besondere Waldfeeling hautnah zu erleben.
Kühlwirkung bis zu zehn Grad Celsius
„Bäume sind die grüne Lunge der Erde. Durch ihre beispiellose Perfektion sind sie auch in der Lage, die Umgebungstemperatur um bis zu zehn Grad Celsius zu senken“, unterstreicht Titschenbacher insbesondere die Bedeutung der Bäume und des Waldes für die urbanen Räume. Er begrüßt vor allem auch das vorbildliche und zukunftsweisende Stadtentwicklungskonzept im neuen Grazer Stadtteil Reininghaus, wo sogar ein drei Hektar großer Park sowie Waldflächen in den jeweiligen Quartieren angelegt und begrünte Außenfassaden errichtet werden.
Mit Wald und Holz aus der Klimakrise
„Unser Wald bindet sogar die 45-fache Menge jenes klimaschädlichen Treibhausgases C02, das in Österreich in einem Jahr ausgestoßen und in die Atmosphäre geblasen wird“, rechnet Titschenbacher vor. „Um diese Speicherwirkung zu erhalten und weiter auszubauen leistet Holz als Baustoff und als Energielieferant den wichtigsten Beitrag, um unseren Planeten aus der Klimakrise zu manövrieren.“ Und er warnt: „Ohne nachhaltige und aktive Nutzung des Waldes wird die Klimakrise weiter verschärft, weil damit fossilbasierte Produkte nicht durch nachwachsende, klimafreundliche Rohstoffe ersetzt werden.“ Diese deutliche Faktenlage bestätigt niemand Geringerer als das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Damit wird den Forderungen von Umwelt-Aktivisten, die die Waldnutzung massiv einschränken wollen, die Grundlage entzogen.
Ausreichend Holzvorräte aus beispielhafter Waldbewirtschaftung vorhanden
In unseren Wäldern gibt es ausreichend Holzvorräte, die die Familienforstbetriebe über viele Jahrhunderte nachhaltig aufgebaut haben. So zeigt die aktuelle Zwischenauswertung der österreichischen Waldinventur, dass wesentlich mehr Holz in unseren Wäldern zuwächst als genutzt wird. Titschenbacher: „Aktuell wachsen in der Steiermark jährlich 8,2 Millionen Festmeter zu, genutzt werden pro Jahr allerdings nur rund 4,2 Millionen Festmeter.“ Gleichzeitig sorgen die heimischen Waldbesitzer mit Weitblick für eine Anhebung des Anteils an wichtigen Mischbaumarten. Titschenbacher: „Damit reagieren die Waldbauern proaktiv auf mögliche Auswirkungen des Klimawandels.“
Andreas Goritschnig: Klima-Wald-Oase ist Publikumsmagnet
Der rund 100 Quadratmeter große Klimawald am Freiheitsplatz hat täglich mehrere hundert Besucher, die sich dort erfrischen und inspirieren lassen. Auch im Internet werden viele Videos vom Besuch verschickt. Architekt Andreas Goritschnig von Breathe-Earth-Collective empfiehlt auf vielen Plätzen in der Landeshauptstadt, idealerweise in jedem Grazer Bezirk, eine derartige Wald-Oase zu installieren. Goritschnig: „Damit kommt die Bevölkerung mit der Klima-Problematik in Berührung, kann sich erfrischen und holt sich Sommerfrische in die Stadt.“