Tag der Paradeiser: Steirer bei Ochsenherz-Paradeisern österreichweite Marktführer
Ochsenherz-Sommerparadeiser sind die großen Sieger.
Zur Hochsaison der Paradeiser ist dem köstlichen Fruchtgemüse ein ganzer Tag, der 8. August, gewidmet. Aus diesem Anlass rief die Landwirtschaftskammer zur Kür der größten steirischen Sommerparadeiser. Zehn Produzenten stellten sich diesem Wettbewerb und reichten ihre gestern Montag, dem 2. August, geernteten Pracht-Exemplare ein. „Große Sieger sind Heidi und Herbert Kainer aus Raaba-Grambach – ihr Ochsenherz-Paradiesapfel bringt stolze 1,22 Kilo auf die Waage. Platz zwei ging an Cornelia Ridisser aus Raaba-Grambach – ihr fruchtiger Ochsenherz-Paradeiser wiegt ganze 1,12 Kilo. Platz drei erzielt der Liebesapfel von Susanne und Franz Pölzl aus Graz-Waltendorf mit 0,87 Kilo“, gratuliert Kammerdirektor Werner Brugner den Paradeiserbauern. Insgesamt warfen die am 2. August geernteten fünf größten Sommerparadeiser exakt fünf Kilo in die Waagschale.
Sommerparadeiser sind sonnengereifte erntefrische Liebesäpfel.
Sommerparadeiser haben von Juni bis Oktober Saison, sind sonnengereift, wachsen in humusreicher Erde und sind von bäuerlicher Hand in den kleinstrukturierten Betrieben gezogen. „Die vielen Sonnenstunden sorgen heuer dafür, dass sie ihr fruchtiges Aroma ausgesprochen gut ausbilden konnten“, unterstreicht Brugner. Übrigens, Paradeiser sind nicht nur das Lieblingsgemüse der Steirerinnen und Steirer – ihr charmanter in der Steiermark gebräuchliche Name leitet sich von der ursprünglichen Bezeichnung Paradies- oder Liebesapfel ab.
Rauer: Steiermark bei Ochsenherz-Paradeisern Marktführer.
Die bäuerlichen Produzenten haben in den vergangenen Jahren ihr Paradeiser-Angebot für die Steirerinnen und Steirer stark umgestellt. „Bei den sehr beliebten Ochsenherz-Paradeisern ist die Grüne Mark mit einer Erntemenge von mittlerweile 500 Tonnen österreichweiter Marktführer. Auch die Umstellung auf in Erde gewachsene Bio-Paradeiser läuft zügig. Bei der Bioproduktion liegt der Fokus im Besonderen auch auf Humusaufbau, organische Düngung und Blühstreifen zwischen den Folienhäusern, die ein ideales Biotop für Nützlinge sind“, hebt Fritz Rauer, Obmann der steirischen Gemüsebauern hervor.
Heuer bisher gutes Paradeiserjahr, aber Sorge wegen stark gestiegener Produktionskosten.
„Bisher ist die heurige Paradeiser-Saison gut verlaufen. Die Witterung war mit den vielen Sonnenstunden und der vorwiegend trockenen Luft ideal. Auch der Absatz ist dynamisch und die Erzeugerpreise für die Bauern sind betriebswirtschaftlich kostendeckend“, sagt Rauer. Sorgen bereiten dem Obmann aber die stark gestiegenen Betriebsmittel- und Arbeitskosten. So sind allein die Betriebsmittelpreise für die Produzenten im Jahr 2021 um 40 Prozent hinaufgeschnellt. Rauer: „Solche Preissprünge sind für die Produzenten untragbar. Sie müssen über den Produktpreis gedeckt werden.“
Bunte Vielfalt bei Sommerparadeisern großgeschrieben. Nützlinge sind wertvolle Helfer.
Die erntefrischen Sommerparadeiser direkt aus den Folienhäusern - ob Ochsenherz-Fleischparadeiser, süße Cherry-Paradeiser, köstliche Dattel- und Cherry-Rispenparadeiser sowie kugelige Salatparadeiser – schmecken in der Saison am besten. In der Grünen Mark bieten die bäuerlichen Produzenten und die Direktvermarkter teils bis zu 50 verschiedene Sorten an, deren Pflanzen sie mit Nützlingen schützen. „Nützlinge sind wertvolle Helfer, um die Paradeiser-Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Der Nützlingseinsatz ist bei den bäuerlichen Betrieben seit vielen Jahren Standard“, sagt Kammerdirektor Werner Brugner. Und weiter: „Seit 15 Jahren bietet die Landwirtschaftskammer den bäuerlichen Produzenten das Spezialberatungsangebot „Mich schützen Nützlinge“ an. Vier Nützlingsspezialisten beraten die Betriebe bei der gezielten Anwendung dieser natürlichen Pflanzenschutzmethode.“
Paradeiser zu Hause richtig lagern.
Paradeiser und anderes Fruchtgemüse wie Gurken, Paprika, Melanzani und Zucchini sollten kühl, trocken und luftig gelagert werden. Optimal sind zehn bis 15 Grad Celsius. Auf keinen Fall sollten sie im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn dort wird die Geschmacksqualität deutlich gemindert. Auch sollten Paradeiser nicht mit anderem Gemüse oder Obst in die Schale gelegt werden, weil dadurch anderes Gemüse und Obst schneller reift.
Paradeiser auch warm genießen – so entfalten sie ihre gesunde Kraft am besten.
Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe der Paradeiser ist das Lycopin, ein Carotinoid, das den Paradeisern ihre rote Farbe verleiht und freie Radikale neutralisiert. Durch diese Eigenschaft kann Lycopin zahlreiche positive Wirkungen in unserem Körper entfalten. Allerdings nimmt unser Körper Lycopin nur dann optimal auf, wenn die Paradeiser warm zubereitet sind. Förderlich für diese Wirkung ist zudem die Kombination mit Ölen, beispielsweise Olivenöl. Somit sind Paradeiser als Suppe oder Soße zubereitet, sowie gefüllt oder gegrillt ein ideales Essen.
Zahlen und Fakten
60 bäuerliche Betriebe im Grazer Raum und in der Südoststeiermark kultivieren vorwiegend in Folienhäusern ihre Sommerparadeiser. Sie werden nachhaltig und mit geringem Energieeinsatz – nur mit natürlichem Licht, überwiegend ohne zu heizen und bei Verwendung von Nützlingen zum Schutz der Pflanzen vor Schädlingen – gezogen. Die steirische Gesamtfläche der Folienhäuser beträgt 40 Hektar. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 30 Kilo sind Paradeiser das Lieblingsgemüse der Steirerinnen und Steirer.