Sortenversuch Steirischer Ölkürbis
Geschichte
Vor etwa 140 Jahren kam es in der Steiermark zu einer natürlichen Mutation, bei der der Ölkürbis seine Verholzung der Samenschale verlor. Diese genetisch-rezessive Mutation führte zu einer Verkleinerung der Samenschale auf eine sehr dünne Schicht. Lange vor der intensiven Züchtungsarbeit erfolgte die Selektion von diversen frei abblühenden Landsorten durch Landwirte. Um 1930 initiierte Prof. Tschermak erste systematische Züchtungsaktivitäten, gefolgt von der Versuchsstation für Spezialkulturen Wies um 1950. Um 1960 wurde der Ölkürbis in das Zuchtprogramm der Saatzucht Gleisdorf GmbH aufgenommen, mit der Registrierung der ersten Populationssorte „Gleisdorfer Ölkürbis“ im Jahr 1969.Vor etwa 140 Jahren kam es in der Steiermark zu einer natürlichen Mutation, bei der der Ölkürbis seine Verholzung der Samenschale verlor.
Diese genetisch-rezessive Mutation führte zu einer Verkleinerung der Samenschale auf eine sehr dünne Schicht. Lange vor der intensiven Züchtungsarbeit erfolgte die Selektion von diversen frei abblühenden Landsorten durch Landwirte. Um 1930 initiierte Prof. Tschermak erste systematische Züchtungsaktivitäten, gefolgt von der Versuchsstation für Spezialkulturen Wies um 1950. Um 1960 wurde der Ölkürbis in das Zuchtprogramm der Saatzucht Gleisdorf GmbH aufgenommen, mit der Registrierung der ersten Populationssorte „Gleisdorfer Ölkürbis“ im Jahr 1969.
Die Zucchinigelbmosaikvirus-Epidemie im Jahr 1997, die zu massiven Ertragsverlusten führte, legte unter anderem den Grundstein für den Beginn und die Etablierung der erfolgreichen Hybridzüchtung an der Saatzucht Gleisdorf GmbH, unter der Leitung von Frau DI Johanna Winkler. Frau DI Johanna Winkler ist es gelungen, den begrenzten Genpool zu erweitern und mit Hybridsorten die Erträge signifikant zu verbessern sowie Viruskrankheiten einzudämmen.
Der Ertragsvorteil von Hybridsorten liegt bei 20–60 Prozent und darüber im Vergleich zu frei abblühenden Sorten. Hybridpflanzen sind in der Regel größer, kräftiger, widerstandsfähiger und ertragreicher als ihre Elternlinien.
Fortwährende Zuchtziele in der Linien- und Hybridzüchtung umfassen die Kornertragssteigerung, eine Erweiterung des Erntefensters durch Entwicklung früh- und spätreifer Sorten, eine homogene Abreife, eine Steigerung der Fruchtzahl pro Pflanze, eine verbesserte Samenausbildung bei gleichzeitiger Erhaltung der dunkelgrünen Kornfarbe, die Steigerung des Ölgehalts sowie die Verbesserung von Krankheitstoleranzen (Virosen, Fäulniserreger u. a.). Ziel der Züchtung ist aber immer, die für den Steirischen Ölkürbis typischen Frucht- und Samenmerkmale beizubehalten.
Diese genetisch-rezessive Mutation führte zu einer Verkleinerung der Samenschale auf eine sehr dünne Schicht. Lange vor der intensiven Züchtungsarbeit erfolgte die Selektion von diversen frei abblühenden Landsorten durch Landwirte. Um 1930 initiierte Prof. Tschermak erste systematische Züchtungsaktivitäten, gefolgt von der Versuchsstation für Spezialkulturen Wies um 1950. Um 1960 wurde der Ölkürbis in das Zuchtprogramm der Saatzucht Gleisdorf GmbH aufgenommen, mit der Registrierung der ersten Populationssorte „Gleisdorfer Ölkürbis“ im Jahr 1969.
Die Zucchinigelbmosaikvirus-Epidemie im Jahr 1997, die zu massiven Ertragsverlusten führte, legte unter anderem den Grundstein für den Beginn und die Etablierung der erfolgreichen Hybridzüchtung an der Saatzucht Gleisdorf GmbH, unter der Leitung von Frau DI Johanna Winkler. Frau DI Johanna Winkler ist es gelungen, den begrenzten Genpool zu erweitern und mit Hybridsorten die Erträge signifikant zu verbessern sowie Viruskrankheiten einzudämmen.
Der Ertragsvorteil von Hybridsorten liegt bei 20–60 Prozent und darüber im Vergleich zu frei abblühenden Sorten. Hybridpflanzen sind in der Regel größer, kräftiger, widerstandsfähiger und ertragreicher als ihre Elternlinien.
Fortwährende Zuchtziele in der Linien- und Hybridzüchtung umfassen die Kornertragssteigerung, eine Erweiterung des Erntefensters durch Entwicklung früh- und spätreifer Sorten, eine homogene Abreife, eine Steigerung der Fruchtzahl pro Pflanze, eine verbesserte Samenausbildung bei gleichzeitiger Erhaltung der dunkelgrünen Kornfarbe, die Steigerung des Ölgehalts sowie die Verbesserung von Krankheitstoleranzen (Virosen, Fäulniserreger u. a.). Ziel der Züchtung ist aber immer, die für den Steirischen Ölkürbis typischen Frucht- und Samenmerkmale beizubehalten.
Durchführung einer Unterschiedsprüfung
Die Durchführung einer Unterschiedsprüfung erfordert standardisierte Anbau-, Ernte- und Lagerbedingungen, definierte Pressbedingungen in der Ölmühle sowie eine genormte Versuchsanordnung für die Prüfung im Labor.
- Standardisierte Anbau-, Ernte- und Lagerbedingungen: Alle Kürbiskernsorten für die sensorische Prüfung wurden in der Versuchsstation für Pflanzenbau in Hatzendorf unter kontrollierten Bedingungen standardisiert produziert und dem Projekt zur Verfügung gestellt. Erntetermin war für alle Sorten der 04. 09. 2020 durch das Team der Versuchsstation Hatzendorf. Die Trocknung unter gleichen Bedingungen erfolgte gleich anschließend. Nach der Reinigung wurden die getrockneten Kerne in einem Kühllager bis Ende April 2021 gelagert.
- Die Standardisierte Herstellung der Kürbiskernöle in der Ölmühle Brauchart in St. Peter im Sulmtal erfolgte am 28. 04. 2021. Die Kerne wurden mit einer Schneidemühle gemahlen, geknetet, konditioniert und gepresst. Die Temperatur des Röstgutes, die Röstzeit sowie die Wasser und Salzzugabe waren bei allen Sorten standardisiert. Absetzphase: 28. April bis 12. Mai 2021, anschließend wurden die Öle in Flaschen abgefüllt.
Sensorische Unterschiedsprüfung
Sensorische Unterschiedsprüfung 20. Mai 2021 im Impulszentrum Lebring
Die sensorische Unterschiedsprüfung verschiedener Kürbiskernöle der Hybridsorten GL Atomic, GL Rudolf, GL Inka, GL Rustikal, GL Venus wurden im Vergleich zur Referenzsorte (Liniensorte) Gleisdorfer Ölkürbis mittels Triangeltest durchgeführt. Sieben geschulte Verkosterinnen und Verkoster prüften unabhängig voneinander drei codierte Probenmuster (A, B, C), wobei zwei Muster die Referenzsorte darstellten und ein Muster die Probe einer der Hybridsorten. Durch paarweise Unterschiedsprüfung sollte sensorisch ermittelt werden, ob ein Unterschied in Farbe, Konsistenz, Geruch und Geschmack feststellbar ist sowie wenn ja, worin dieser Unterschied qualitativ besteht.
Versuchsanordnung: Versuchsanordnung: Es wurden insgesamt sechs Prüfdurchgänge (Tests) durchgeführt, wobei bei der ersten Runde (Test 1) für alle Proben (A, B, C) die Referenzsorte verwendet wurde.
Die sensorische Unterschiedsprüfung verschiedener Kürbiskernöle der Hybridsorten GL Atomic, GL Rudolf, GL Inka, GL Rustikal, GL Venus wurden im Vergleich zur Referenzsorte (Liniensorte) Gleisdorfer Ölkürbis mittels Triangeltest durchgeführt. Sieben geschulte Verkosterinnen und Verkoster prüften unabhängig voneinander drei codierte Probenmuster (A, B, C), wobei zwei Muster die Referenzsorte darstellten und ein Muster die Probe einer der Hybridsorten. Durch paarweise Unterschiedsprüfung sollte sensorisch ermittelt werden, ob ein Unterschied in Farbe, Konsistenz, Geruch und Geschmack feststellbar ist sowie wenn ja, worin dieser Unterschied qualitativ besteht.
Versuchsanordnung: Versuchsanordnung: Es wurden insgesamt sechs Prüfdurchgänge (Tests) durchgeführt, wobei bei der ersten Runde (Test 1) für alle Proben (A, B, C) die Referenzsorte verwendet wurde.
Ergebnisse der sensorischen Unterschiedsprüfung mittels Triangeltest
In Test 1 wurden drei gleiche Proben der Referenzsorte zur Prüfung ausgegeben. Alle sieben Testerinnen und Tester konnten richtigerweise keinen Unterschied erkennen. Damit wurde die sensorische Fähigkeit zur Diskriminierung unterschiedlicher Kürbiskernölproben erfolgreich bestätigt. In Test 2 haben
fünf Testpersonen einen Unterschied erkannt, davon haben vier Testpersonen die Unterschiedsprobe GL Atomic eindeutig zugeordnet. Zwei Testpersonen haben keinen Unterschied erkennen können. In Test 3 haben ebenfalls fünf Testpersonen einen Unterschied erkannt, davon haben drei Testpersonen die Unterschiedsprobe GL Rudolf eindeutig zugeordnet. Zwei Testpersonen haben keinen Unterschied erkennen können. In Test 4 haben drei Testpersonen die Unterschiedsprobe GL Inka richtig erkennen können. Bei Test 5 und Test 6 konnten die Testpersonen keinen Unterschied bei den vorgelegten Unterschiedsproben GL Rustikal und GL Venus zuordnen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mit dem durchgeführten einjährigen Testsetting für die Sorten GL Atomic, GL Rudolf und GL Inka in Abstufung sensorische Unterschiede festgestellt werden konnten. Die festgestellten sensorischen Unterschiede können aber in keinem Zusammenhang mit einer allgemeinen Qualitätsbewertung korreliert werden.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mit dem durchgeführten einjährigen Testsetting für die Sorten GL Atomic, GL Rudolf und GL Inka in Abstufung sensorische Unterschiede festgestellt werden konnten. Die festgestellten sensorischen Unterschiede können aber in keinem Zusammenhang mit einer allgemeinen Qualitätsbewertung korreliert werden.
Bestimmung der Nährwerte und Mengenelemente in Kürbiskernen
Die Analyse der Nährwerte für die unterschiedlichen Kürbiskernsorten wurden
im Futtermittellabor Rosenau vorgenommen.
Wie aus den Daten ersichtlich zeichnen sich steirische Kürbiskerne vor allem durch einen hohen Gehalt an Magnesium und Phosphor aus. 100 g steirische Kürbiskerne decken die Referenzmenge für die tägliche Zufuhr (Erwachsene) von Magnesium zu 143 Prozent, von Phosphor zu 190 Prozent.
Wie aus den Daten ersichtlich zeichnen sich steirische Kürbiskerne vor allem durch einen hohen Gehalt an Magnesium und Phosphor aus. 100 g steirische Kürbiskerne decken die Referenzmenge für die tägliche Zufuhr (Erwachsene) von Magnesium zu 143 Prozent, von Phosphor zu 190 Prozent.
Bestimmung der Fettsäureverteilung
Steirisches Kürbiskernöl zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aus
(80 Prozent), davon entfallen durchschnittlich 45 Prozent auf die Linolsäure (mehrfach ungesättigte Fettsäure) und 35 Prozent auf die Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure). Der Gehalt an gesättigten Fettsäuren beträgt ca. 20 Prozent. Die Zusammensetzung der Fettsäuren kann innerhalb der Sorten in Abhängigkeit der klimatischen Bedingungen variieren. Linolsäure ist mit durchschnittlich 45 Prozent Anteil die Hauptfettsäure in Steirischem Kürbiskernöl. Linolsäure ist eine essenzielle Fettsäure, diese kann vom menschlichen Organismus nicht gebildet werden und muss daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Je später der Erntezeitpunkt, desto höher der Anteil an mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
(80 Prozent), davon entfallen durchschnittlich 45 Prozent auf die Linolsäure (mehrfach ungesättigte Fettsäure) und 35 Prozent auf die Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure). Der Gehalt an gesättigten Fettsäuren beträgt ca. 20 Prozent. Die Zusammensetzung der Fettsäuren kann innerhalb der Sorten in Abhängigkeit der klimatischen Bedingungen variieren. Linolsäure ist mit durchschnittlich 45 Prozent Anteil die Hauptfettsäure in Steirischem Kürbiskernöl. Linolsäure ist eine essenzielle Fettsäure, diese kann vom menschlichen Organismus nicht gebildet werden und muss daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Je später der Erntezeitpunkt, desto höher der Anteil an mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Vitamin E-Gehalt (Tocopherolgehalt)
Vitamin E ist ein für den Organismus wichtiges fettlösliches Vitamin und wirkt u. a. als Antioxidans. Die Referenzmenge (NRV – Nutrient Reference Value) für die tägliche Zufuhr von Vitamin E beträgt 12 mg pro Tag für Erwachsene. Gemäß Lebensmittelinformationsverordnung
in der gültigen Fassung enthält Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. eine signifikante Menge an Vitamin E und darf deshalb ausgelobt werden. Der durchschnittliche Vitamin E-Gehalt der gemessenen Kürbiskernölproben beträgt 36,7 mg/100 g Kürbiskernöl. Das entspricht ziemlich genau der dreifachen Menge der empfohlenen Referenzmenge. Mit einer Portion Kürbiskernöl von ca. 30 g kann daher die tägliche Zufuhr von Vitamin E vollständig gedeckt werden.
Der Vitamin E-Gehalt variiert in Abhängigkeit von der Sorte und wird auch durch den Erntezeitpunkt
beeinflusst: je später der Erntezeitpunkt, desto höher der Vitamin E-Gehalt. Das könnte unter Umständen die Erklärung für den vergleichsweise hohen Vitamin E-Gehalt der Sorte GL Inka und für den niedrigeren Gehalt der Sorte GL Rudolf sein. GL Inka ist im Vergleich zu den anderen untersuchten Sorten frühreifer, GL Rudolf deutlich später reif.
in der gültigen Fassung enthält Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. eine signifikante Menge an Vitamin E und darf deshalb ausgelobt werden. Der durchschnittliche Vitamin E-Gehalt der gemessenen Kürbiskernölproben beträgt 36,7 mg/100 g Kürbiskernöl. Das entspricht ziemlich genau der dreifachen Menge der empfohlenen Referenzmenge. Mit einer Portion Kürbiskernöl von ca. 30 g kann daher die tägliche Zufuhr von Vitamin E vollständig gedeckt werden.
Der Vitamin E-Gehalt variiert in Abhängigkeit von der Sorte und wird auch durch den Erntezeitpunkt
beeinflusst: je später der Erntezeitpunkt, desto höher der Vitamin E-Gehalt. Das könnte unter Umständen die Erklärung für den vergleichsweise hohen Vitamin E-Gehalt der Sorte GL Inka und für den niedrigeren Gehalt der Sorte GL Rudolf sein. GL Inka ist im Vergleich zu den anderen untersuchten Sorten frühreifer, GL Rudolf deutlich später reif.
Fazit
Die in dieser Versuchsanordnung festgestellten sensorischen Unterschiede zurLiniensorte Gleisdorfer Ölkürbis können nicht mit einer allgemeinen Qualitätsbewertung korreliert werden. Alle untersuchten Öle erfüllten die sensorische Qualitätserwartung an steirische Kürbiskernöle. Da alle Versuchssorten zum selben Zeitpunkt geerntet wurden, könnte der Erntezeitpunkt einen höheren Vitamin E-Gehalt in frühreifen Sorten bedingt haben und umgekehrt, dasselbe gilt für die Fettsäurezusammensetzung. Aufgrund des höheren Ölertrages sowie der Verbesserung der Krankheitstoleranzen sind Hybridsorten wirtschaftlich gesehen alternativlos. Dieser Sortenversuch war als Pilotstudie angelegt und es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.