Sojaanbau könnte sich heuer lohnen
Derzeit sind die Sojapreise auf ein mehrjähriges Hoch gestiegen, auch an den Vorkontrakten ist dies abzulesen. Hauptgründe dafür sind die starke Nachfrage aus China und die Trockenheit in Argentinien und Brasilien sowie Exportsteuern in Argentinien und Russland. Durch den geringen Düngeraufwand dieser Kultur spricht heuer sehr viel für den Anbau von Sojabohne, sofern die Fläche nicht für die Wirtschaftsdüngerausbringung benötigt wird, da Soja keine düngungswürdige Fläche für Stickstoff darstellt.
Vorjahr
Die Sojaerträge des Vorjahres konnten leider nicht mit jenen aus dem Jahr 2019 mithalten. Die anhaltenden Niederschläge waren für diese Kultur doch zu viel des Guten, weil einerseits ein erhöhter Krankheitsdruck in Form von Sklerotinia aufgetreten ist und andererseits die Niederschläge einen hohen Unkrautdruck mit erhöhtem Lager ausgelöst haben.
Ziel
Ziel des Sojabohnenanbaus muss es sein, die Kultur zeitgerecht mit gutem Feldaufgang an den Start zu schicken. Je früher die Aussaat, desto eher können spätreifere Sorten angebaut werden. Gleichzeitig steigen die Verzweigung und die Hülsenanzahl. Aber auch die Lagerneigung nimmt zu. Unter einem zeitgerechten Anbau ist ein Anbau ab dem 10. April in den Gunstlagen des Sojaanbaus zu verstehen. In den Versuchen wurde die Sojabohne als kälteunempfindlicher als der Mais wahrgenommen. Gefährlich sind kühle und trockene Verhältnisse in der lang andauernden Blüte. Dabei können unter besagten Umständen gerade in der Anlage befindliche Hülsen abfallen und den Ertrag empfindlich schwächen. Das ist allerdings nicht prognostizierbar. Bei frühreiferen Sorten der Reifegruppe OOO besteht jedoch kein Grund zum Hasardieren, weil auch bei späteren Anbauten nach dem 25. April genügend Zeit für die Ausreife vorhanden ist und zwar selbst in den Randregionen des Sojaanbaus, wie im Murboden der Obersteiermark.
Saatstärke
Die Saatstärke sollte nicht unter 60 Körner je Quadratmeter zu liegen kommen. Das entspricht exakt vier Saatgutpackungen mit je 150.000 Körnern. Bei sehr frühen OOO-Sorten könnten sogar 70 Körner ins Auge gefasst werden. Die immer wieder diskutierte Einzelkornsaat mit 70 cm Reihenweite hat bei den Versuchen des Versuchsreferates des Landes Steiermark nie besser abgeschnitten als die Drillsaat mit 12 cm Reihenweite. Überlegenswert sind Einzelkornsaaten mit engeren Reihenweiten von unter 45 cm, weil damit wieder eine höhere Saatstärke von annähernd 60 Korn je Quadratmeter möglich ist. Bei der Drillsaat kommen nur Geräte mit Scheibenscharen in Frage, andernfalls ist wirklich auf eine sehr langsame Saat zu achten.
Achtung
Mechanische Belastungen jeglicher Art, sei es durch eine falsche Einstellung der Bodenklappen beim Sägerät, bei der Eigenbeizung mit Rhizobien oder beim Hantieren mit dem Saatgut z.B. in Form von hohen Fallhöhen, sind unbedingt zu vermeiden. Die Gefahr, dass die Schale des Saatgutes beschädigt wird, ist groß und damit verbunden eine mögliche Infektion des Saatgutes vor dem Auflaufen mit Fusariosen
Die Beizung mit Rhizobien
Der Großteil des angebotenen Saatgutes im Handel ist bereits fix fertig mit Rhizobien gebeizt, die die Ausbildung von luftstickstoffbildenden Knöllchen sicherstellen. Dennoch zeigen die Versuche des Versuchsreferates immer wieder leichte Mehrerträge mit zusätzlicher Torfbeize oder bei Verwendung von Rhizobiengranulaten an. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis schlägt in dieser Frage eindeutig zu Gunsten der zusätzlichen Rhizobienförderung mit genannten Mitteln aus.
Die Stickstoffdüngung ist bei Sojabohne nur dann sinnvoll und erlaubt, wenn bei der Kontrolle im fünften bis sechsten Fiederblattstadium keine Knöllchen mittels Spatenprobe feststellbar sind. Dann sollten allerdings mit einem Volldünger (NPK plus Schwefel) die erlaubten 60 kg N/ha raschest gedüngt werden.
Sojasorten
Eine Übersicht der empfohlenen Sojasorten ist in der Tabelle mit gelber Farbe unterlegt. Sorten, welche eine Empfindlichkeit gegenüber den Wirkstoff Metribuzin (Handelsname Artist) haben sind ebenfalls gekennzeichnet.