So haben die steirischen Bäuerinnen und Bauern gewählt
Bauernbund bleibt gestaltende Kraft
Gemäß vorläufigem Ergebnis ist der Steirische Bauernbund stimmenstärkste Fraktion und bleibt weiterhin gestaltende Kraft in der Landwirtschaftskammer und in den Bezirkskammern. Mit 70,25 Prozent gewinnt er 0,54 Prozent dazu und erreicht damit 29 Mandate. Laut kammerinternen Berechnungen, die auch das zweite Ermittlungsverfahren berücksichtigen, ist das um ein Mandat weniger als 2016 (30 Mandate). Das ergibt sich mitunter daraus, dass mit der neuen Wahlordnung die Einstiegshürde bei vier Prozent liegt. Zuvor musste eine wahlwerbende Gruppe in einem Wahlkreis ein Grundmandat erreichen, was diesmal wegfiel.
Verlässlicher Wegbegleiter
„Ich danke den Bäuerinnen und Bauern für das große Vertrauen und freue mich, dass ich mit einem großartigen, vielseitig kompetenten Team weiterhin als bestimmende Kraft die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft mitgestalten darf“, betont Bauernbund-Spitzenkandidat Franz Titschenbacher. Für ihn sei das Ergebnis der Auftrag, mit ganzer Kraft „verlässlicher und unterstützender Wegbegleiter in herausfordernden Zeiten zu sein“. Ein Hauptanliegen ist dem amtierenden Präsidenten die sichere Versorgung mit regionalen Lebensmitteln: „Wer Regionalität will, muss auch Regionalität ermöglichen.“ Gewichtiges Thema ist für ihn auch der Klimawandel. Die Bauern als Hauptbetroffene sind auch Teil der Lösung. Letzteres ermögliche auch Wertschöpfung für die Betriebe. Der Ausbau der digitalen Netze als Lebensadern ist ihm ebenso wichtig wie die Erhaltung der Wegenetze.
Änderung der Agrarpolitik
Der Unabhängige Bauernverband (UBV) hatte sich die Latte für diese Wahl besonders hoch gelegt, die Mandate sollten verdoppelt werden. Spitzenkandidat Johann Ilsinger: „Das haben wir leider nicht erreicht. Jedoch gab es in einigen Bezirken enorme Zugewinne, die uns sehr freuen.“ Den Zuspruch der Wählerinnen und Wähler sieht er als klaren Auftrag, die Ziele des UBV mit voller Kraft zu verfolgen und umzusetzen. Ilsinger: „Allen voran geht es uns um die grundlegende Änderung der europäischen Agrarpolitik und deren Auswirkungen auf Österreich. Konkret hieße das laut Ilsinger etwa weg vom derzeitigen Zwei-Säulen-Modell, das nur die industrielle Landwirtschaft fördere und nicht die bäuerlichen Familienbetriebe. Es brauche auch dringend eine einkommenswirksame Leistungsabgeltung pro Hektar Kulturland sowie Prämien für Bio, Erschwernisse oder Tierwohl.
Jetzt geht es ans Umsetzen
„Ich bin mit meinem gesamten Team und mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Das Votum ist ein klarer Auftrag an uns, das Wahlprogramm der SPÖ-Bauern in die Landwirtschaftskammer einzubringen“, zeigte sich SP-Spitzenkandidat Josef Moosbrugger sichtlich erfreut über den Zugewinn. Und: „Es geht nicht nur ums Einbringen unseres Wahlprogramms, es geht vor allem um das Umsetzen – und da sind alle Fraktionen gefragt, zum Wohle unserer Bäuerinnen und Bauern zusammenzuarbeiten.“ Unter anderem in Sachen Änderung des Sozialversicherungssystems, das für Nebenerwerbsbauern nicht wirklich gerecht sei. Aber auch im Kampf für faire Preise – Ein- und Auskommen würden zurzeit einfach nicht mehr zusammenstimmen.
Moosbrugger: „Es braucht auch eine Novellierung des Wahlgesetzes, speziell hinsichtlich der Wählerverzeichnisse.“
Es braucht einen Schulterschluss
„Punktuell konnten wir Freiheitliche Bauern durchaus zufriedenstellende Ergebnisse erzielen“, resümiert Albert Royer, der als Spitzenkandidat mit seinen FP-Bauern im Vergleich zur letzten Wahl eine Halbierung der Stimmen hinnehmen musste. Enttäuscht zeigt er sich besonders ob der geringen Wahlbeteiligung. Nichtsdestotrotz gilt es für ihn, jetzt die Kräfte zu bündeln und an die Arbeit zu gehen: „Mit der Themensetzung sind wir ja richtig gelegen – ob Mutterkuhprämie oder bessere Bedingungen für Nebenerwerbsbauern. Da bleiben wir auch dran.“ Wichtig sei es jetzt, sich den großen Problemen, die auf die Landwirtschaft zukommen, zu stellen – Mercosur, bodennahe Gülleausbringung, Tierfutter, Umweltauflagen oder Preisschwankungen. Royer: „Diese Herausforderungen verlangen einen Schulterschluss. Wir reichen jedenfalls die Hand zur Zusammenarbeit.“
Weniger Masse, mehr Klasse
„Für die Grünen Bäuerinnen und Bauern sowie die Grünen generell war der Wahltag ein historischer Tag, weil wir erstmals den Einzug in die Kammer geschafft haben“, zeigte sich Andreas Lackner überglücklich über den Erfolg der Grünen Bauern. Nachdenklich stimme ihn allerdings die geringe Wahlbeteiligung. Umso mehr sehe er die erreichten Stimmen als Auftrag, in Richtung Kontrolle aktiv zu werden. Es gelte, so Lackner, vor allem die kleinen und mittleren Betriebe sowie die Bio-Landwirtschaft zu stärken. Es brauche auch eine Neuberechnung der Sozialversicherungsbeiträge, das derzeitige Modell würde nämlich zulasten der Kleinen laufen. Und: „Wir müssen weg von der Export-Orientierung und uns mehr auf Österreich konzentrieren. Nach dem Motto: Qualität statt Masse! Da muss auch noch mehr in Sachen Herkunftskennzeichnung passieren.“
Zahlen und Fakten
Insgesamt waren 124.017 Personen wahlberechtigt. Für die Landeskammer wurden 39 Sitze vergeben, für die zwölf Bezirkskammer jeweils 15 Mandate (insgesamt: 180 Mandate). Die Wahlbeteiligung betrug 30,23 Prozent.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gratulierte
Mit großer Spannung wurde am Wahlsonntag in der Landwirtschaftskammer in der Grazer Hamerlinggasse das Wahlergebnis erwartet. Präsident Franz Titschenbacher konnte aufgrund eines positiven Corona-Falles unter seinen Mitarbeitern persönlich nicht anwesend sein und blieb vorsorglich in Heimquarantäne in Altirdning. Er war jedoch live ins Wahlstudio der Landwirtschaftskammer zugeschaltet. Seine erste Reaktion auf das für ihn erfreuliche Wahlergebnis war ebenso via Internet und über soziale Medien mitzuverfolgen.
Direkt in die Landwirtschaftskammer gekommen war jedoch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, um Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein und deren Team zum Wahlausgang zu gratulieren. „Die 70-Prozent-Marke zu überspringen ist in einer Zeit, in der es immer mehr Fraktionen gibt, die auch bei Kammerwahlen antreten, eine klare Entscheidung und ein eindeutiger Führungsauftrag“, betonte der Landeshauptmann. Schützenhöfer ging auch auf die Buntheit des künftigen Bauernparlaments ein: „Nun sind fünf Fraktionen in der Kammer. Ich gratuliere den Grünen, die es erstmals geschafft haben, und ganz besonders den Sozialdemokraten, unserem Koalitionspartner im Land, wieder mit dabei zu sein.“
Auch Agrarlandesrat und Bauernbundobmann Johann Seitinger kam in die Kammer, um zu gratulieren: „Diese Wahl ist ein großer Erfolg für Franz Titschenbacher, Maria Pein und alle Funktionärinnen und Funktionäre des steirischen Bauernbundes.“ Für ihn steht auch fest, dass die Landwirtschaftskammer mit „ihrem breiten Leistungsangebot für die steirischen Bäuerinnen und Bauern durch dieses Ergebnis weiter gestärkt wurde“.
Bundesweite Anerkennung
Auch von Bundesebene gab es Glückwünsche. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Franz Titschenbacher und sein Team sind verlässliche Partner, wenn es um die Anliegen der Bauernschaft geht.“ Der amtierende Präsident sei unter anderem ein großer Kämpfer für die Selbstversorgung und „da zeigt gerade die Corona-Krise, wie wichtig die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind“. Auch LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger sprach von einem „starken Votum für Verlässlichkeit und Stabilität, die das Team um Franz Titschenbacher und Maria Pein repräsentiert“.
Direkt in die Landwirtschaftskammer gekommen war jedoch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, um Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein und deren Team zum Wahlausgang zu gratulieren. „Die 70-Prozent-Marke zu überspringen ist in einer Zeit, in der es immer mehr Fraktionen gibt, die auch bei Kammerwahlen antreten, eine klare Entscheidung und ein eindeutiger Führungsauftrag“, betonte der Landeshauptmann. Schützenhöfer ging auch auf die Buntheit des künftigen Bauernparlaments ein: „Nun sind fünf Fraktionen in der Kammer. Ich gratuliere den Grünen, die es erstmals geschafft haben, und ganz besonders den Sozialdemokraten, unserem Koalitionspartner im Land, wieder mit dabei zu sein.“
Auch Agrarlandesrat und Bauernbundobmann Johann Seitinger kam in die Kammer, um zu gratulieren: „Diese Wahl ist ein großer Erfolg für Franz Titschenbacher, Maria Pein und alle Funktionärinnen und Funktionäre des steirischen Bauernbundes.“ Für ihn steht auch fest, dass die Landwirtschaftskammer mit „ihrem breiten Leistungsangebot für die steirischen Bäuerinnen und Bauern durch dieses Ergebnis weiter gestärkt wurde“.
Bundesweite Anerkennung
Auch von Bundesebene gab es Glückwünsche. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Franz Titschenbacher und sein Team sind verlässliche Partner, wenn es um die Anliegen der Bauernschaft geht.“ Der amtierende Präsident sei unter anderem ein großer Kämpfer für die Selbstversorgung und „da zeigt gerade die Corona-Krise, wie wichtig die heimischen Bäuerinnen und Bauern sind“. Auch LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger sprach von einem „starken Votum für Verlässlichkeit und Stabilität, die das Team um Franz Titschenbacher und Maria Pein repräsentiert“.
Downloads zum Thema
- Vorläufiges Ergebnis Landwirtschaftskammer PDF 264,66 kB
- Vorläufiges Ergebnis Bezirkskammern PDF 258,64 kB
- BM_MZ_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 123,34 kB
- DL_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 120,39 kB
- GU_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 139,30 kB
- HF_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 137,09 kB
- LE_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 122,16 kB
- LB_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 131,59 kB
- LI_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 130,46 kB
- MT_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 124,38 kB
- MU_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 119,41 kB
- SO_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 128,78 kB
- VO_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 131,05 kB
- WZ_Vorläufige Wahlergebniserfassung PDF 132,58 kB