Rückblick: Boden.Wasser.Schutz.Tagung 2025

Die Boden.Wasser.Schutz.Tagung 2025 widmete sich heuer dem hochaktuellen Thema Digitalisierung in der Landwirtschaft. Expertinnen und Experten aus Forschung, Verwaltung und Praxis diskutierten, wie digitale Technologien zu effizienteren Bewirtschaftungsmethoden beitragen und gleichzeitig Boden und Gewässer langfristig schützen können. Die Tagung fand in der HLBLA St. Florian sowie via Livestream statt und bot vielfältige Impulse aus Technik, Beratung und Praxis.

Durch das Programm führte in gewohnter Weise DI Thomas Wallner, Referatsleiter der Boden.Wasser.Schutz.Beratung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Mit seiner fachlichen Erfahrung und klaren Strukturierung leitete er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kompetent durch die Tagung.

• Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, PMM

Langer-Weninger betonte, dass digitale Technologien vor allem Wissen und die Fähigkeit zur praktischen Anwendung benötigen. Digitalisierung müsse leistbar, umsetzbar und mehrwertstiftend sein. Der Klimawandel und steigende Anforderungen machen praxisnahe Werkzeuge nötig, die die bäuerliche Arbeit unterstützen statt erschweren.
 

• Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder

Kaineder verglich moderne Traktoren mit „kleinen Raumschiffen“ – ausgestattet mit enormem technischem Potenzial. Dieses Potenzial könne entscheidend zur Ressourceneinsparung, zum Grundwasserschutz und zur Effizienzsteigerung beitragen. Ein gemeinsames Projekt mit dem Maschinenring OÖ zeigt Wege zur optimalen Nutzung vorhandener Technik.
 

• LK-Präsident Mag. Franz Waldenberger

Waldenberger stellte den Zusammenhang zwischen Digitalisierung, Bodenschutz und Klimaresilienz heraus. Gerade am internationalen Tag des Bodens (5. Dezember) sei das Bewusstsein für Boden- und Wasserschutz essenziell. Er plädierte für praxisnahe und leistbare Lösungen für die kleinstrukturierte Landwirtschaft und dafür, sichtbar zu machen, wie modern und innovativ die Landwirtschaft bereits arbeitet.
 

• Direktor Hubert Fachberger, HLBLA St. Florian

Fachberger spannte einen historischen Bogen vom Steinzeitbeil bis zum Smartphone und erinnerte an die Verantwortung, die mit jeder neuen Technologie einhergeht. Die HLBLA St. Florian sei der ideale Ort für Wissenstransfer, Forschung und Weiterbildung, also genau jene Elemente, die Digitalisierung erst wirksam machen.

• DI Stefan Geyer – Düngeeffizienz

Rahmenbedingungen müssen stimmen, bevor über Düngeeffizienz gesprochen werden kann. Versuche zeigen: Bodennahe Ausbringung von Wirtschaftsdüngern ist deutlich effizienter als Breitverteilung.
 

• Olivia Spykman, MSc – Pflanzenbausysteme der Zukunft

Einblick in das Strip-Intercropping-Feldlabor der LfL Ruhstorf, das Biodiversität, Bodenschutz und digitale Werkzeuge kombiniert und so neue Ansätze für resiliente Systeme bietet.
 

• DI Andreas Heinzl & DI Markus Schwaiger – Maschinenring OÖ

Das Projekt „Präzise wirtschaften, Gewässer entlasten“ illustriert, dass moderne Technik kein Fachwissen ersetzt, aber wesentlich unterstützen kann. Zentral: gezieltes Wirtschaften schont Ressourcen und Gewässer.
 

• CEO Ing. Gregor Witzmann, MSc, MBA – Robotik & Automatisierung

Witzmann verdeutlichte den Entwicklungsaufwand neuer Systeme:
80 % der Entwicklung benötigen 20 % der Zeit – die letzten 20 % jedoch 80 %.
Die Zukunft liegt in praxistauglichen, robusten Robotiklösungen.
 

• Fabian Poinstingl – Digitalisierung in Bildung & Beratung

Poinstingl präsentierte neue digitale Beratungsprodukte der LK OÖ. Bestehende Methoden werden digital weitergedacht und effizienter gemacht, ohne ihre bewährte Basis zu verlieren.
 

• KR Ewald Mayr – Digitalisierung im Ackerbau aus Sicht der Praxis

Mayr hob die zunehmende Notwendigkeit von Automatisierung hervor – besonders im Gemüsebau. Angesichts der drohenden Hitzeschutzverordnung (Arbeitsstopp über 30 °C) wird Technik künftig unverzichtbar, um Betriebe arbeitsfähig zu halten.

Unter folgendem Link steht die vollständige Nachlese zur Tagung inklusive Präsentationen und Detailunterlagen zur Verfügung: www.land-oberoesterreich.gv.at/551320.htm

Die Tagung 2025 zeigte eindrucksvoll, dass Digitalisierung ein entscheidender Hebel für nachhaltigen Boden- und Gewässerschutz ist. Sie ermöglicht präziseres Arbeiten, gezielteren Ressourceneinsatz und unterstützt Betriebe dabei, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Durch den Austausch zwischen Politik, Praxis, Beratung und Wissenschaft wurden konkrete Handlungsoptionen sichtbar – ein wichtiger Schritt Richtung zukunftsfitte Landwirtschaft.