Rinder allmählich an die Winterfütterung gewöhnen
Der Herbst, insbesondere die Monate September und Oktober, zählt für viele Betriebe zur arbeitsintensivsten Zeit im Jahr. Aber auch für die Rinder kann diese Zeit sehr anspruchsvoll sein. Durch vermehrte Fütterungsumstellungen (Almabtrieb – Herbstweide – Stallfütterung), Herdenzusammenführungen nach dem Sommer oder durch die Umstellung auf den Stallbetrieb können die Rinder gestresst sein. Umso wichtiger ist in dieser Zeit die Tierbeobachtung und die Anpassung der Rahmenbedingungen an die Tiere.
1) Richtige Weideform für die Herbstweide
Wird die Weideform an Grasbestand und Witterung angepasst, können Trittschäden und Blährisiko gesenkt werden. Hierbei sollten die Grasnarbe, Aufwuchshöhe und Geländegegebenheiten beachtet werden.
2) Weidegang und Stallfütterung koordinieren
Die Fütterung sollte so koordiniert werden, dass das Weidegras bestmöglich genutzt wird, es jedoch zu keinen negativen Auswirkungen bei den einzelnen Futterkomponenten kommt (beispielsweise frostiges Futter, erwärmte Silage).
3) Übergangsfütterung
Da im Herbst das eiweißreiche Weidegras eine geringe Strukturwirksamkeit aufweist, sollte eine schrittweise Zufütterung von qualitativ hochwertigem Grundfutter (Grassilage, Heu oder Futterstroh) erfolgen. Dadurch können sich die Pansenmikroben an die neue Rationszusammensetzungen gewöhnen.
4) Beurteilung des Kuhfladens
Durch die richtige Beurteilung des Kots können schnell und einfach grundlegende Rückschlüsse auf die Fütterung getroffen und die richtigen Maßnahmen gesetzt werden.
5) Klauenpflege
Da es den optimalen Stallboden für Rinder nicht gibt und sich die Tiere auf den harten Untergrund im Stall einstellen müssen, kann es beim Einstallen vermehrt zu Klauenproblem kommen. Daher sollte der Viehbestand schon vor der Einstallphase auf Lahmheit überprüft und bei Bedarf eine Klauenpflege durchgeführt werden.