Rechtzeitig zum Tag der Paradeiser: Steirische Sommer-Paradeiser sind jetzt vollreif
Tag der Paradeiser am 8. August: Steirische Sommer-Paradeiser reifen mit der Kraft der Sonne
Was macht die steirischen Sommerparadeiser so besonders? „Sie wachsen in humusreicher Erde, sind sonnengereift und sie werden mit viel Handarbeit ressourcenschonend in den kleinstrukturierten Betrieben gezogen. Sommerparadeiser gibt es in dieser besonderen fruchtig-aromatischen Qualität nur von Juni bis Oktober“, informiert Fritz Rauer, Obmann der steirischen Gemüsebauern. Und weiter: „Nützlinge schützen die Sommerparadeiser gezielt vor Pflanzenschädlingen. Das ist bei den bäuerlichen Produzenten längst Standard.“ Seit 20 Jahren bietet die Landwirtschaftskammer den steirischen Bäuerinnen und Bauern das Spezialberatungsangebot „Mich schützen Nützlinge“ an. Vier Nützlingsspezialist:innen beraten die Betriebe bei der gezielten Anwendung dieser natürlichen Pflanzenschutzmethode.
Bunte Vielfalt wird großgeschrieben
„Auch für den Gemüseanbau sind Wetterextreme wie Spätfrost und Überschwemmungen zunehmend herausfordernd“, berichtet Rauer. Der Trend zur Sortenvielfalt ist ungebrochen – von Fleischparadeisern, über verschiedene Eier-Typen, süßen Kirschtomaten, Cocktailrispen bis hin zu kugeligen Salatparadeisern ist für jeden Geschmack etwas dabei! Weiters kultivieren die steirischen Gemüsebauern für den Lebensmittelhandel verschiedene runde Sorten, Ochsenherz- und Rispenparadeiser, spezialisierte Direktvermarktungsbetriebe bieten zahlreiche Spezialsorten auf den Bauernmärkten und in Hofläden an.
Lieblingsgemüse der Steirer:innen
In der Rangliste der meistgekauften Gemüsesorten stehen die Paradeiser unangefochten an erster Stelle. Jede Steirerin und jeder Steirer genießt aktuell mehr als 31 Kilo Paradeiser pro Jahr. Ursprünglich stammen sie aus Peru und Ecuador und wurden erstmals in Mexiko kultiviert. Die Azteken nannten sie „Tomatl“, mit Christoph Columbus kamen sie um 1500 nach Europa, wo sie den Namen Liebes-, Gold- oder Paradiesapfel bekamen. In der Steiermark machte man daraus „Paradeiser“. Steirische Sommer-Paradeiser sind wasserreich und erfrischend, wirken kühlend und liefern unserem Körper wertvolle Mineralstoffe, die wir bei heißen Sommertemperaturen vermehrt verlieren. Sie enthalten die wichtigen Vitamine A, B, C und E, darüber hinaus sekundäre Pflanzenstoffe, Serotonin und Fruchtsäuren sowie siebzehn Mineralstoffe.
Rote Farbe ist ein starkes Antioxidantium
Für die rote Farbe der Paradeiser ist hauptsächlich der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin verantwortlich. In der Pflanze absorbiert Lycopin Licht für die Photosynthese und schützt vor Oxidationsschäden. Diese antioxidative, schützende Wirkung entfaltet Lycopin auch in unserem Körper. Lycopin ist für unseren Stoffwechsel dann besonders gut verfügbar, wenn die Sommer-Paradeiser bei der Zubereitung erhitzt werden und wenn wir sie in Verbindung mit etwas Fett – also zum Beispiel einem guten steirischen Kürbiskernöl – zu uns nehmen. Es zahlt sich also aus, die steirischen Sommer-Paradeiser hin und wieder auch warm als Paradeisersuppe, Auflauf oder Paradeisersoße zuzubereiten. Jetzt ist auch die richtige Zeit, steirische Sommer-Paradeiser einzukochen, um im Winter den Geschmack des Sommers in Form von hausgemachter Paradeisersoße genießen zu können.
Richtige Lagerung zu Hause
Im Haushalt sollten die frischen, aromatischen Sommer-Paradeiser keinesfalls unter 12 Grad Celsius gelagert werden, da sie sonst ihren köstlichen Geschmack verlieren. Daher ist der Kühlschrank kein guter Aufenthaltsort für steirische Sommer-Paradeiser. Am besten lagert man sie in der Küche oder Speisekammer luftig und trocken, zum Beispiel unter einer Obstabdeckhaube. Denn: Bei zu kalter Lagerung werden bestimmte Enzyme zerstört, die für die Aromabildung während des (Nach)reifungsprozesses verantwortlich sind.
Zahlen und Fakten
Fast 60 bäuerliche Betriebe im Raum Graz, Graz Umgebung und Südoststeiermark kultivieren vorwiegend in Folienhäusern steirische Sommer-Paradeiser. Die steirische Gesamtfläche betrug 2023 rund 41 Hektar, die Erntemenge betrug fast 5.600 Tonnen. 2024 gingen die steirischen Anbauflächen um rund vier Hektar zurück. Die Paradeiser sind das beliebteste Gemüse von Herrn und Frau Österreicher – der Pro-Kopf-Verbrauch liegt aktuell bei mehr als 31 Kilo pro Jahr. Übrigens, am 8. August ist der Tag der Paradeiser.