Raus aus Öl und Gas, nicht aber aus der Waldwirtschaft
Die noch bis 12. November
dauernde Weltklimakonferenz
wird vielfach als „letzte
Chance“ für eine gemeinsame
Klimaschutz-Politik gesehen.
Rund 200 Länder und etwa
25.000 Teilnehmer zerbrechen
sich den Kopf darüber, eine
drohende Klimakatastrophe
abzuwenden. Das große Problem
ist der weltweite Ausstoß
von Kohlenstoffdioxid durch
das Verbrennen von Fossilenergie.
Wurden im Jahr 1960
rund 9.400 Millionen Tonnen
klimaschädliches CO2 in die
Luft geblasen, sind es heute bereits
35.000 Millionen Tonnen.
Weltweit haben die CO2-Emissionen
in den vergangenen 30
Jahren um 60 Prozent zugenommen.
Auf die Elektrizitätsund
Wärmeerzeugung entfallen
42 Prozent, auf den Transport
25 Prozent und auf die Industrie
19 Prozent. Gebäude,
andere energieerzeugende Industrien
und der Dienstleistungsbereich
ergeben zusammen
14 Prozent. Die Hauptursache
liegt in der Verbrennung
fossiler Energieträger.
Europa setzt sich über den
sogenannten Green Deal das
Ziel, bis 2050 klimaneutral zu
sein. Unter dem Titel „Fit for
55“ soll die EU als ambitioniertes
Zwischenziel bis zum Jahr
2030 ihren CO2-Ausstoß um 55
Prozent gegenüber dem Stand
von 1990 reduzieren.
Waldbewirtschaftung massiv einschränken
Wie sich die aktuelle Relation
und Senkenwirkung darstellt,
hat Kasimir Nemestothy,
Energieexperte der Landwirtschaftskammer
Österreich,
errechnet. Die Formel lautet
3.000 zu 300 zu 30. Was steckt
dahinter?
- Wie sich die aktuelle Relation und Senkenwirkung darstellt, hat Kasimir Nemestothy, Energieexperte der Landwirtschaftskammer Österreich, errechnet. Die Formel lautet 3.000 zu 300 zu 30. Was steckt dahinter?
- Das heißt, um die Emissionen um ein weiteres mageres Prozent zu reduzieren, nimmt man eine erhebliche Einschränkung des Forst-Holzsektors in Kauf, ohne für die noch übrigen Emissionen von 2.670 Millionen Tonnen CO2 ein Ausstiegsszenario aus den verursachenden fossilen Rohstoffen bereit zu stellen.
- Mehr noch, die Verwendung von Holz für energetische Zwecke soll über eine neue EU-Energierichtlinie drastisch eingeschränkt werden. Für die Erreichung der Klimaziele in Österreich wäre das eine fatale Entwicklung. Denn die 30 Prozent erneuerbare Energien setzen sich zu knapp 56 Prozent aus Biomasse zusammen.
Zukunftsweisender Weg aus der Klimakrise
Die Studie „CareforParis, erstellt 2019 vom Umweltbundesamt, dem Bundesforschungszentrum für Wald, der Universität für Bodenkultur und woodKplus, zeigt einen zukunftsweisenden Weg aus der Klimakrise auf. Es geht um den positiven Effekt, der durch den Ersatz abiotischer und fossiler Rohstoffe durch Holzprodukte entsteht. Holzhäuser sind dafür das wirksamste Beispiel. Diese Erkenntnis und dass Holz als wichtiger erneuerbarer Energieträger für den Klimaschutz wirksam ist, muss bei der Weltklimakonferenz als Lösung für die Klimakrise deutlich verankert werden.