Protest-Aktionen vor Handelsfilialen
„Uns ist der Geduldsfaden gerissen.
Die Kundgebung vor einem
Supermarkt in Leoben ist der erste
Schritt, um unseren Unmut über
die unfaire Preispolitik des Handels
auszudrücken“, sagt Kammerpräsident
Franz Titschenbacher. Mit
Transparenten wie „Bauernfleiß
braucht fairen Preis“, „Spar nicht
bei den Bauern“ oder „Lass uns leben“
haben sich hunderte steirische
Bäuerinnen und Bauern begleitet
von etwa hundert Traktoren
gegen unfaire Handelspraktiken
zur Wehr gesetzt. Die Protest-Aktionen
fanden österreichweit statt.
Unmittelbarer Anlass sind die
seit Monaten recht zäh laufenden
Verhandlungen der heimischen
Molkereien mit dem Lebensmittelhandel.
Mit Spar-Österreich gestalteten
sich die Gespräche äußerst
schwierig. Selbst ein Gipfelgespräch
der Präsidenten Josef
Moosbrugger, Georg Strasser und
der Spar-Spitze blieb letztlich ergebnislos.
„Mit den österreichweiten
Protestaktionen wollen wir Bewegung
in die Preispolitik bringen,
weil unsere Bauern für ihre Vorreiterrolle
im Umwelt- und Tierschutz
faire Preise verdienen“, betont Titschenbacher.
Gefordert wird auch
ein Stopp der Rabattschlachten mit
hochwertigen Lebensmitteln, sowie
„das unsägliche Spielchen mit
den rot-weiß-roten Fähnchen auf
Lebensmitteln aus dem Ausland“.
Tatkräftige Unterstützung für die
Bäuerinnen und Bauern kommt
auch von Landwirtschaftsministerin
Elisabeth Köstinger. Sie verlangt
vom Handel, „die Margen an
die Bauern weiterzugeben“.