Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein von Landhauptmann Hermann Schützenhöfer angelobt
Mit überwältigender Mehrheit wurden heute bei der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein in ihren Funktionen wiedergewählt. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer würdigte Titschenbacher bei der Angelobung als „agrarischen Spitzenvertreter, der jetzt schon in einer Reihe mit den großen Bauernführern der Steiermark steht“ und die Landwirtschaftskammer seit 2013 „unaufgeregt und ordentlich führt sowie viel für die Bauernschaft zustande gebracht hat“. Große Anerkennung zollte der Landeshauptmann auch Vizepräsidentin Maria Pein, die trotz vieler Herausforderungen eindrucksvolle Arbeit leistet und in schwierigen Situationen niemals aufgibt“. Als Landeshauptmann stehe er an der Seite der Bauern und werde, soweit es ihm möglich sei, die Bauernschaft unterstützen. Es gehe ihm dabei, die mittleren und kleinen landwirtschaftlichen Betriebe zu erhalten, denn sie sind es, „die unseren Tisch decken und uns auch in der Krise verlässlich versorgen.“
Unsere Hände sind gereicht
Pein und Titschenbacher dankten in ihren Angelobungsworten für das entgegengebrachte Vertrauen und bekräftigten ihr Angebot einer guten Zusammenarbeit mit allen im Bauernparlament vertretenen Parteien. Titschenbacher: „Unsere Hände sind gereicht“. Im Besonderen ging der Präsident in seiner Antrittsrede auf die Versorgungsicherheit mit heimischen Lebensmitteln ein: „Wer regionale Versorgung will, der muss auch Bewirtschaftung und eine Weiterentwicklung der Betriebe ermöglichen“. In diesem Zusammenhang forderte er Fairness am Markt, aber auch bei den rechtlichen Bedingungen ein. Konkret müsse das in Verhandlung befindliche Bau- und Raumordnungsgesetz wichtige Bauernanliegen berücksichtigen. Weiters seien die Bedrohungen durch die großen Beutegreifer auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Und im Rahmen des Vertragswasserschutzes müssten Entschädigungen möglich werden.
Praxistaugliche EU-Programme
Einmal mehr trat der Präsident für „praxistaugliche Zugänge“ im Zuge der Neuverhandlung der EU-Programme ein. Titschenbacher: „Die künftigen EU-Programme für die Direktzahlungen, für das Umweltprogramm, für die Biobauern und die Bergbauern müssen für die Bauern wirtschaftlich machbar sein. Dafür setze ich mich ein.“ Als besonderen Arbeitsschwerpunkt nannte Titschenbacher die Bewältigung des Klimawandels und das Vorantreiben der Energiewende. Der klimafitte Ackerbau, die klimafitte Grünlandwirtschaft und die klimafitte Forstwirtschaft seien zentrale Aufgaben in der Unterstützung der Land- und Forstwirte, um die Betriebe robust zu erhalten. Der Kammerpräsident: „Wir gehen mit Mut und Zuversicht an die Aufgaben und Herausforderungen heran und wollen vor allem auch der Jugend Perspektiven bieten.“
Forderungen für verbesserte Pflege eingebracht
Vizepräsidentin Maria Pein unterstrich, sich mit allen Kräften für die sozialen Anliegen der Bäuerinnen und Bauern, für die Pflege und insbesondere für die Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel und für Speisen in Großküchen mit den Hauptzutaten Milch, Fleisch und Eier – wie im Regierungsprogramm verankert – einzusetzen. Pein: „Bei der Herkunftskennzeichnung sind wir wichtige Schritte vorangekommen, wir brauchen aber jetzt einen wirklichen Durchbruch“. Und weiter: „Für die anstehende Pflegereform wurden wichtige Forderungen zur Entlastung der pflegenden Angehörigen eingebracht.“ Dazu zählen beispielsweise der Pflegebonus, ein erweitertes Pflege-Netzwerk wie beispielsweise eine verbesserte Kurzzeitpflege, oder der pflegefreie Tag. Pein freute sich, dass in der Vollversammlung jetzt sieben Frauen vertreten sind, die die Anliegen der Bäuerinnen einbringen werden.Die Vizepräsidentin: „40 Prozent der Bäuerinnen sind Betriebsführerinnen. Sie erwarten sich, dass ihre Anliegen in der Agrarpolitik gut verankert werden.“
Angelobung der Mitglieder der Vollversammlung
Bei der konstituierenden Vollversammlung erfolgte auch die Angelobung der Landeskammerrätinnen und Landeskammerräte sowie der Landesbäuerin durch den Präsidenten, sowie die Wahl des Seniorenvertreters. Diese Aufgabe übernimmt der ehemalige Kammerobmann der Südoststeiermark, Günther Rauch.