Moosbrugger: Gelebte Regionalität sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze
WIFO-Studie: Die Ergebnisse
Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO hat in einem ersten Schritt die gesamte Wertschöpfungskette von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich erstmals bis auf Bezirksebene erhoben. 2018 waren mehr als 413.000 Personen in der Wertschöpfungskette beschäftigt und die Brutto-Wertschöpfung betrug 18 Mrd. Euro. Im Verhältnis zur Volkswirtschaft insgesamt betrug der Anteil der Beschäftigten 9,2% (davon 3 Prozentpunkte in der Landwirtschaft) und der Anteil der Wertschöpfung 5,2% (davon 0,9 Prozentpunkte der Landwirtschaft).
Steigerung der Wertschöpfung und der Beschäftigung
Das Ergebnis: 1% mehr Nachfrage nach inländischen Agrarrohstoffen und Lebensmitteln entspricht der Produktion im Agrarsektor von 28 Mio. Euro und in der nachgelagerten Verarbeitung von 88 Mio. Euro, insgesamt also 116 Mio. Euro. Durch die Produktionsausweitung in der Landwirtschaft wächst in den vorgelagerten Branchen die Wertschöpfung um 70 Mio. Euro, wodurch 2.100 Beschäftigte ausgelastet sind. Verringert man auch die Importe von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren um 1%, ersetzt diese durch heimische Produkte und kombiniert das Ergebnis mit dem vorigen Szenario, so reagiert die Volkswirtschaft mit einer Steigerung der Wertschöpfung um 141 Mio. Euro, womit rund 3.100 Beschäftigte verbunden sind. Vergleichbare Effekte sind auch zu erwarten, wenn stattdessen die Exportnachfrage steigt. Sinkt die Nachfrage nach Agrargütern um 1% und verwendet beziehungsweise konsumiert man stattdessen importierte Güter, so wirkt sich das spiegelbildlich negativ für die Volkswirtschaft aus.