Mehr Regionalität in der Küche Graz
Die Küche Graz ist die Gemeinschaftsküche
der Landeshauptstadt,
die täglich
8.000 Essen für Kinderkrippen und Kindergärten, Schulen,
Horte und andere soziale
Einrichtungen zubereitet. Wir
sprachen mit dem zuständigen
Bildungs- und Soziallandesrat
Kurt Hohensinner.
Woher kommen die Lebensmittel, die in der Küche Graz verwendet werden?
Wir verwenden bevorzugt Lebensmittel
aus Österreich.
Der Regionalanteil liegt in der
Küche Graz zwischen 60
und 70 Prozent. Unsere
Äpfel kommen
aus der Oststeiermark,
die Dinkelnudeln
aus der Südsteiermark
und die Salate
naheliegend aus
dem Bezirk Graz-Umgebung.
Wir beziehen
das Fleisch aus dem
Weizer Bergland.
In Sachen Fleisch
wird darüber hinaus nur Bio-
Fleisch oder AMA-Gütesiegel-
Fleisch verkocht. Unsere
Milch- und Milchprodukte
haben Bioqualität und wir beziehen
sie von einer biozertifizierten
Bauerngemeinschaft.
Auch die Zwiebel kommen
aus Österreich.
Welchen Stellenwert hat für Sie als verantwortlicher Stadtrat die Lebensmittelversorgung?
Als Stadtrat und Familienvater
sind mir hier drei Aspekte
besonders wichtig: Das Essen
muss den Kindern schmecken,
es soll gesund sein und
es sollen Lebensmittel in bester
Qualität, möglichst bio
und regional, verwendet werden.
Um diese Ziele zu erreichen,
haben wir die Küche
Graz in den vergangenen Jahren
gemeinsam mit Styria Vitalis
stark weiterentwickelt.
Sind Sie mit Ihrem bisherigen Regionalitätsanteil zufrieden?
Wir wollen noch besser werden
und uns weiter steigern:
Wir werden in der Küche Graz
künftig auf noch mehr Regionalität
setzen.
Wie erkennen ihre Kunden, dass die Lebensmittel, die sie verarbeiten, tatsächlich regional sind?
Unsere Kunden fragen
uns immer wieder,
woher die Zutaten
unserer Speisen
kommen. Sie können
täglich aus zwei Menüs
auswählen: eines
mit Fleisch und eines
ohne Fleisch. Und
eine wichtige Frage
dabei ist die Herkunft der verwendeten
Lebensmittel. Wir
haben hier eine gute Lösung
gefunden.
Wie schaut diese aus?
Um die konkrete Herkunft in
Zukunft auch unseren Kunden
noch besser zu kommunizieren,
werden wir uns der
Initiative „Gut zu wissen“ der
österreichischen Landwirtschaftskammer
anschließen.
Das bedeutet: Dass wir damit
die Kennzeichnung der regionalen
Herkunft der verkochten
Lebensmittel auch auf unserem
täglichen Speiseplan
verankern.
„Gut zu wissen“: Herkunftssiegel für Großküchen
Eine große Lücke in der Herkunftskennzeichnung
besteht bei der Gemeinschaftsverpflegung.
In Großküchen von Krankenhäusern,
Schulen oder Kindergärten,
Kantinen und Mensen wird selten die
Herkunft ausgewiesen. Die Landwirtschaftskammer
hat dazu das Zeichen „Gut zu
wissen“ entwickelt. Erst kürzlich hat sich die
ORF-Kantine am Wiener Küniglberg dieser
Herkunftszertifizierung unterworfen. Jetzt
folgt die Küche Graz mit täglich 8.000 Essen.