Lumpy Skin Disease: Behörden bereiten sich vor
So nah wie jetzt war die Rinderkrankheit Lumpy Skin Disease noch nie an der Grenze zu Österreich. Die Seuche kam wohl aus Afrika nach Sardinien und von dort in die Lombardei bis auf 180 Kilometer an Österreichs Grenze.
Vorkehrungen laufen
Die Veterinärbehörden bereiten sich auf einen allfälligen Seuchenfall in Österreich und die Durchimpfung der Tiere in Risikogebieten vor. Die Regionen mit direkter Grenze zu Italien in Tirol, Kärnten und Salzburg wären wohl die am meisten gefährdeten Gebiete. Rückt die Seuche näher, würden in einem 20 Kilometer breiten Gürtel entlang der italienischen Grenze alle Rinderbetriebe regelmäßig getestet. Das Gesundheitsministerium hat Biosicherheitsvorgaben bei Einfuhr von Rindern, Bisons und Büffel aus Italien und Frankreich kundgemacht. Diese sind:
Importverschärfung
- Tiere sind beim Einbringen in den Haltungsbetrieb einer amtlichen Kontrolle, einer klinischen Untersuchung sowie einer Probennahme zu unterziehen.
- Unmittelbar nach Einbringung in den Betrieb sind die Tiere mit Insektiziden oder Repellents vor Vektoren zu schützen sowie 28 Tage in Quarantäne vollständig von anderen Tieren zu isolieren.
- Schlachthöfe brauchen ein behördlich genehmigtes Biosicherheitskonzept.
- Die Tiere sind bei der Anlieferung am Schlachthof vor der Schlachtung einer amtlichen Kontrolle mit klinischer Untersuchung zu unterziehen.
- Es ist ein Quarantänewartestall oder die vollständige Abwesenheit anderer Tiere erforderlich und es muss eine getrennte und unverzügliche Schlachtung erfolgen.
- Im Anschluss muss verpflichtend gereinigt und desinfiziert werden. Transportunternehmen brauchen ein genehmigtes Biosicherheitskonzept, müssen Transportmittel nach Gebrauch reinigen sowie desinfizieren und müssen anschließend ohne Zwischenstopp in den Herkunftsstaat zurückkehren.
- Auf Sardinien sind 36 Rinderbetriebe, in der Lombardei ein Betrieb und in Frankreich 55 Rinderbetriebe von der Seuche betroffen.