Lichtblicke auf dem Schweinemarkt

Der Schweinemarkt ist ordentlichn in Bewegung: Vergangene Woche hat er erstmals die historische Marke von zwei Euro knapp überschritten. Die Hintergründe erklärt Styirabrid-Geschäftsführer Raimund Tschiggerl so: „Eine leicht angezogene Nachfrage durch die rückkehrenden Urlauber in Österreich und gleichzeitig ein starker Angebotsrückgang von bis zu 25 Prozent in Deutschland.“ Bei unserem Nachbarn müssten die Abnehmer bereits „um jedes Schwein kämpfen“. Den Turbo so richtig zum Zünden gebracht habe auch ein jetzt wegfallendes Damoklesschwert. Nämlich: Dass bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in EU-Ländern „nur mehr Regionen und nicht mehr das ganze Land“ für den China-Export gesperrt werden.
Zitat: Raimund Tschiggerl, Geschäftsführer Styriabrid
"Erwarten Höchstpreise, die auch für Ferkelerzeuger stimmen."
Damit geht eine Forderung der Bauernvertretung in Erfüllung und die EU hat ein wichtiges Exportventil. Eine gewisse Rolle spielt auch der aktuell schwache Euro im Vergleich zum Dollar, wodurch EUSchweinefleisch im fernen Osten konkurrenzfähiger als US-Fleisch ist. „Die Preisexplosionen bei Futter sind durch den erfreulichen Preisanstieg und bei gleichzeitigem Wirtschaftsdüngereinsatz jetzt gedeckt“, sagt Tschiggerl. Zeitversetzt werde sich die erfreuliche Preisentwicklung auch auf die Ferkelhalter auswirken. Tschiggerl: „Zu Weihnachten wird es zuwenig Schweine geben. Jetzt ist die letzte Möglichkeit, günstig Ferkel einzustellen.“ Der bei Preisfragen sonst eher zurückhaltende Geschäftsführer erwartet heuer „Höchstpreise für die Mast, die auch für die Ferkelerzeuger stimmen werden“.