Künstliche Intelligenz wird unsere Kühe nicht füttern
KI wird unsere Kühe nicht füttern
Viele Fragen gab es an Präsident Steinegger zum Mercosur-Handelsabkommen – er informierte sehr fachkundig und sachlich zum aktuellen Stand. Die sozialrechtliche Belastung für Nebenerwerbs-Landwirte beschäftigte ebenso; da konnte Vize Maria Pein gleich auf aktuelle Verhandlungen verweisen: „Aktuell wird über eine Mindestbeitragsgrundlage für Mehrfachversicherte verhandelt. Auch eine Senkung der Unfallversicherung steht im Raum.“ Tenor zum vieldiskutierten Thema Künstliche Intelligenz: „Wir dürfen die KI nicht unterschätzen, wir dürfen sie aber auch nicht überbewerten. Die KI wird nicht in den Stall gehen und unsere Kühe füttern!“ Das Thema Hofübergabe war auch in Weiz ein Diskussionspunkt; allen voran ging es darum, wie die Jugend zu motivieren und für die Landwirtschaft zu gewinnen ist.
Fachlich fundierte Gespräche mit Bäuerinnen und Bauern
Was Kammerobmann Sepp Wumbauer besonders freute war, dass die Gespräche fachlich auch sehr in die Tiefe gegangen sind - detailliert besprochen wurde da etwa der klimafitte, zukunftsfähige Waldbestand und welche Rolle dahingehend die Douglasie spielen kann. Fundierten Austausch gab es auch zum Pflanzenschutz-Maßnahmen – bis hin zur Tannentrieblaus und ihrer Bekämpfung.
Landwirte sind der Herzschlag unseres Landes
Fortschritt nützen, aber sich nicht von Technik abhängig machen
Steinegger versicherte sich mit voller Kraft für die notwendigen Rahmenbedingungen einzusetzen – für eine Agrarpolitik, die Betriebe stärkt, für mehr regionale Wertschöpfung, faire Marktbedingungen und weniger Bürokratie. Und ganz besonders für mehr Wertschätzung für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern: „Ihre Arbeit verdient Respekt – in Worten und Taten.“
Leistungen der Bäuerinnen verstärkt sichtbar machen
Bezirksbäuerin Ursula Reiter hob dahingehend die Bedeutung der Bäuerinnenorganisation hervor. "Diese habe in den vergangenen Jahren enorm viel Aufklärungsarbeit geleistet und Bäuerinnen vor allem hinsichtlich sozialer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit oder auch in Steuerrechtsfragen gestärkt“, gab Bezirksbäuerin Ursula Reiter Einblick. Und das vor allem auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bäuerinnenwahlen. Die mit ihren 30.000 Mitgliedern größte Frauenorganisation Österreichs hat ja in den vergangenen Jahren maßgeblich zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bäuerinnen beigetragen und auch ihren Stellenwert in der Öffentlichkeit maßgeblich gestärkt. Heute werden Bäuerinnen weitgehend als taffe, mutige, innovative, gut ausgebildete und selbstbewusste Unternehmerinnen gesehen.
Nutztierhaltung hat gute Zukunft
Auch LK-Abteilungsleiter Horst Jauschnegg hatte ermutigende Nachrichten dabei – er attestierte der Nutztierhaltung generell eine gute Zukunft: „Es wird wieder mehr Fleisch gegessen. Und aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen werden mehr Lebensmittel denn je gebraucht.“ Eine besondere Chance für die Rinderbauern sieht Jauschnegg in der steigenden Bedeutung des Grünlands: „Dieses Grünland kann nur über Wiederkäuer genutzt werden, um Lebensmittel zu erzeugen. Darum ist es wichtig, jetzt in die Produktion nachhaltig zu intensivieren." Daher kämpft die Landwirtschaftskammer für gute Rahmenbedingungen und für die produzierende Landwirtschaft.
Waldbewirtschaftung ist auf klimafittem, zukunftsfähigem Kurs
Forstchef Stefan Zwettler gab einen Überblick über die Leistungen der Forstabteilung und hob vor allem die Herausforderungen des Klimawandels für die Forstwirtschaft sowie die Schulungen und Maßnahmen rund um klima- und zukunftsfitte Wälder hervor: „Es gab in den vergangenen Jahren viele zukunftsweisende Projekte, an denen wir mitgearbeitet haben – wie beispielsweise die „Dynamische Waldtypisierung. Den Waldbauern wurden auch moderne digital zu nutzende Waldwirtschaftspläne zur Verfügung gestellt.“ Und weiter: „Wir haben mit öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen, wie der Kommunikationsoffensive „Vielfalt braucht Bewirtschaftung“ oder den „Waldgeschichten“ die vielen Funktionen des Waldes und seine Bedeutung für die Menschen sowie für jeden einzelnen Waldbesitzer sichtbar gemacht.“
Ganz wichtig sei es dahingehend auch gewesen, den Wert der aktiven Waldbesitzer zu verdeutlichen und mit entsprechenden Fakten zu untermauern, dass eine Außernutzungsstellung kontraproduktiv ist. Seine Zusage an die Forstwirtschaft: „Die Waldbewirtschafter können sich auch in Zukunft auf unsere professionelle Begleitung und Unterstützung verlassen.“ Dahingehend verwies er auf das Weiterbildungsprogramm der forstlichen Ausbildungsstätte Pichl. Unter anderem werden jährlich mehr als 150 Forstfacharbeiter und 15 Meister der Forstwirtschaft für eine nachhaltige Forstwirtschaft ausgebildet.