Körnermais-Markt: Umfangreiche Importe
Die heurige Körnermais-Saison geht zu Ende. Unterm Strich wurden in Österreich um 5.000 Hektar weniger angebaut. Und angesichts der Trockenheit in zahlreichen Regionen Österreichs spricht man zusätzlich vor allem in Teilen Niederösterreichs von einem Drittel weniger Ernteertrag. Auch in Teilen Südösterreichs dürfte das Minus an die 20 Prozent heranreichen. Hintergründe dazu wurden beim Herbsterntegespräch der Agrarmarkt Austria (AMA), angeführt von AMA-Getreidefachbeiratsvorsitzenden Präsident Ernst Karpfinger mit Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, von Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer sowie zahlreichen Vermarktungsunternehmen erörtert. Aber nicht nur Österreich sieht einer geringeren Gesamt-Körnermaisernte entgegen, weite Teile der EU liegen bei Mindererträgen von über zehn Prozent. So haben vor allem auch Ungarn, Rumänien, Deutschland, Italien oder Frankreich eine geringere Erntemenge zu erwarten. Einzig Polen, das nun aus Sicht heimischer Getreidehändler im EU-Körnermaismarkt die Rolle Ungarns einnimmt, liegt als wichtiges Produktionsland mit 8,6 Millionen Tonnen deutlich über dem Fünfjahresschnitt. Polen ist es auch, das eine führende Rolle in der Verteilung der ukrainischen Agrargüter einnimmt, welche seit Frühsommer über Assoziierungsabkommen auf die EU-Märkte gelangen. Auch österreichische Infrastrukturunternehmen versuchen, in der Verteilung von Getreide verstärkt mitzuspielen.
Sehr gut versorgt
Was auf den ersten Blick sehr preistreibend klingt, relativiert sich, wenn man auch die Situation der Verbraucherseite, der Bestände und anderes Getreide mit hereinnimmt. Denn die innereuropäische Versorgung mit Getreide ist 2022/23 weiterhin sehr gut. Bei Weizen beträgt der EU-Netto-Exportsaldo 33 Millionen Tonnen, bei Gerste 8,5 Millionen Tonnen. Einen Produktionsrückgang bei Körnermais um 25 Prozent sieht auch die EU-Kommission. Dem stehen allerdings deutlich erhöhte Importe von voraussichtlich 22 Millionen Tonnen sowie geringere Exporte entgegen, womit ein Netto-Importsaldo von 19 Millionen bleibt.
Aktuell ist die Importmenge an Körnermais historisch hoch, jede Woche kommen 450.000 Tonnen in der EU an. Verbraucherseitig wiegt der Bestandsabbau im Veredelungssektor stark. So wird um vier Millionen Tonnen weniger Futtermais verbraucht, sagen die Daten der EU-Kommission. Heimische Experten sind sich jedoch einig, dass die Nachfragewerte für die Veredelung deutlich zu optimistisch sein könnten. So dürften die Endlagerbestände kaum schrumpfen. Daher rechnet man gerade an der Donaulinie in absehbarer Zeit mit einem hohen Körnermaisaufkommen und folglich mit einem Zurückkommen der heimischen Körnermaispreise. Freilich spielt die USA als wichtigster Exporteur am globalen Markt eine wesentliche Rolle. Dort erwartet man heuer einen dürrebedingten Minderertrag von 30 Millionen Tonnen. Darin verschwände 14mal Österreichs Produktion. Brasilien wiederum schreibt zehn Millionen Tonnen Mehrertrag.
Ebenso beschäftigen die Märkte die Kehrtwenden zum russisch-ukrainischen Getreideabkommen. Derzeit ist völlig offen, ob das Lieferabkommen über den 19. November hinaus Bestand hat. Die globalen Produktionsanteile der Ukraine bei Weizen und Mais schätzt man 2022/23 auf rund drei Prozent. Die Welt-Exportanteile dürften sich deutlicher reduzieren. Sie waren bei Weizen bei etwa fünf Prozent (bisher neun) und sieben Prozent bei Mais (bisher 13 Prozent).
Aktuell ist die Importmenge an Körnermais historisch hoch, jede Woche kommen 450.000 Tonnen in der EU an. Verbraucherseitig wiegt der Bestandsabbau im Veredelungssektor stark. So wird um vier Millionen Tonnen weniger Futtermais verbraucht, sagen die Daten der EU-Kommission. Heimische Experten sind sich jedoch einig, dass die Nachfragewerte für die Veredelung deutlich zu optimistisch sein könnten. So dürften die Endlagerbestände kaum schrumpfen. Daher rechnet man gerade an der Donaulinie in absehbarer Zeit mit einem hohen Körnermaisaufkommen und folglich mit einem Zurückkommen der heimischen Körnermaispreise. Freilich spielt die USA als wichtigster Exporteur am globalen Markt eine wesentliche Rolle. Dort erwartet man heuer einen dürrebedingten Minderertrag von 30 Millionen Tonnen. Darin verschwände 14mal Österreichs Produktion. Brasilien wiederum schreibt zehn Millionen Tonnen Mehrertrag.
Ebenso beschäftigen die Märkte die Kehrtwenden zum russisch-ukrainischen Getreideabkommen. Derzeit ist völlig offen, ob das Lieferabkommen über den 19. November hinaus Bestand hat. Die globalen Produktionsanteile der Ukraine bei Weizen und Mais schätzt man 2022/23 auf rund drei Prozent. Die Welt-Exportanteile dürften sich deutlicher reduzieren. Sie waren bei Weizen bei etwa fünf Prozent (bisher neun) und sieben Prozent bei Mais (bisher 13 Prozent).
Urkraine-Exporte
Interessant ist ferner ein AgraEurope-Bericht, wonach laut Istanbuler Beobachtungszentrum lediglich drei Prozent der Schwarzmeer-Agrarexporte an Länder mit niedrigen Einkommen gehen. Es wird also marktgemäß an die Höchstbietenden verkauft.
Bisher wurden aus der Ukraine durch den Bosporus 9,9 Millionen Tonnen Agrarprodukte geschleust, davon 43 Prozent Körnermais, 28 Prozent Weizen, 13 Prozent Raps/Sonnenblume und neun Prozent sonstige Agrarprodukte. Wer waren die wichtigsten Abnehmer in absteigender Reihenfolge? Spanien, Türkei, China, Niederlande, Ägypten, Deutschland. Die EU ist also auch am Seeweg „erste Käuferin“.
Bisher wurden aus der Ukraine durch den Bosporus 9,9 Millionen Tonnen Agrarprodukte geschleust, davon 43 Prozent Körnermais, 28 Prozent Weizen, 13 Prozent Raps/Sonnenblume und neun Prozent sonstige Agrarprodukte. Wer waren die wichtigsten Abnehmer in absteigender Reihenfolge? Spanien, Türkei, China, Niederlande, Ägypten, Deutschland. Die EU ist also auch am Seeweg „erste Käuferin“.