Klimawandelanpassung in der Landwirtschaft
Ausgehend von den Ergebnissen der Klimawandelforschung ist eine weitere Zunahme der Klimawandelauswirkungen und eine Erhöhung der Klimarisiken zu erwarten. Vor allem ist mit einer weiteren Erhöhung der Durchschnittstemperatur und einer Veränderung der Niederschlagsmengen und -verteilung zu rechnen (ÖKS 15; Haslinger et al., 2015). Um die landwirtschaftliche Produktion – und in weiterer Folge auch die Kulturlandschaft – zu erhalten, besteht die dringende Notwendigkeit, geeignete Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel umzusetzen. Zusätzlich spielt die landwirtschaftliche Produktion auch eine wichtige Rolle beim Klimaschutz (Reduktion von Emissionen, CO2-Bindung in Boden und Pflanzen) und ist zunehmend gefordert, diese Aspekte zu berücksichtigen.
Um den Herausforderungen des Klimawandels regional zu begegnen, wurde im Jahr 2022 die Klimawandelanpassungsstrategie Südweststeiermark von der Regionalmanagement Südweststeiermark erstellt. Diese basiert auf den geltenden internationalen und nationalen Strategien und Vorgaben (z.B. Pariser Klimaziele, EU Green Deal, Klima- und Energiestrategie für Österreich sowie für die Steiermark) und schlägt darauf aufbauend regionale Maßnahmen für unterschiedliche Handlungsfelder vor.
Im Handlungsfeld „Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Ökosysteme“ wurden sechs Maßnahmen definiert, wobei eine Maßnahme auf die klimaangepasste Risikovorsorge in der Landwirtschaft fokussiert (LF01). Zentrale, miteinander verbundene Themen im Rahmen dieser Maßnahme sind Wassermanagement und Bodenbewirtschaftung. Für das Wassermanagement – als äußerst vielschichtige Fragestellung – sind neben rein funktionalen Maßnahmen (wie bspw. Bewässerung) auch multidimensionale Ansätze gefordert.
Um konkrete Maßnahmen zur Klimawandelanpassung für die Region Südweststeiermark aufzuzeigen, widmet sich das Projekt „Klimafitte Südweststeiermark“ aus dem Arbeitsprogramm 2024 der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH dem landwirtschaftlichen Boden- und Wassermanagement. Darauf aufbauend werden einzelne Maßnahmen umgesetzt, unter anderem das Teilprojekt „Klimaangepasste Risikomaßnahmen in der Landwirtschaft“. In diesem Teilprojekt wurde eine Umfrage durchgeführt, um zu erheben, welche Informationen landwirtschaftliche Betriebe benötigen und in welcher Form diese bestmöglich bereitgestellt werden können. An der Umfrage zwischen Juli und Oktober 2024 haben insgesamt 251 Landwirt*innen, vorwiegend aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg, teilgenommen. Der Großteil der Betriebe in der Stichprobe sind Grünlandbetriebe, Ackerbaubetriebe sowie Weinbau- und Obstbaubetriebe (Abbildung 1). Seltener vertreten waren die Sparten „Feldgemüseanbau“ und „Gemüse im geschützten Anbau“.