Kein einziger Baumarkt hat heimisches Brennholz
Der aktuelle Store-Check der Landwirtschaftskammer zeigt:
Wer Brennholz im Baumarkt kauft, zahlt oft mehr und erhält nicht immer die gewünschte Qualität. Im Durchschnitt kostet ein Raummeter trockenes Buchenholz im Baumarkt 152 Euro, während hochwertiges, optimal getrocknetes Holz direkt bei Landwirten im Schnitt nur 120 Euro kostet. Selbst halbtrockene, also noch feuchte Ware, wird in den Baumärkten mit rund 130 Euro pro Raummeter angeboten – ein klarer Aufpreis für geringere Qualität.
Store-Check
Die Untersuchung von 16 Baumärkten in der Steiermark zeigte, dass kein einziger Anbieter Brennholz aus regionaler Produktion vorweisen konnte. Stattdessen stammt die gesamte Ware aus Osteuropa oder vom Balkan. Die genaue Herkunft bleibt oft unklar, da der Einkauf meist über Zwischenhändler erfolgt. Das führt zu intransparenten Lieferketten und erschwert den Nachweis nachhaltiger Herkunft.
Zu feucht fürs Heizen
Auch bei der Qualität hapert es erheblich. Ein Teil der untersuchten Baumarktware war zu feucht, um sofort verheizt zu werden und müsste eigentlich noch viele Monate nachgetrocknet werden. Ein weiteres Problem: die Zustellkosten. Während Landwirte ihr Brennholz häufig günstig in der Region liefern, verlangen Baumärkte teils über 100 Euro für den Transport – ein zusätzlicher Kostenfaktor, der den Preisunterschied weiter vergrößert.
Gesprächsbereit
Allerdings zeigen sich einige kleinere, regional agierende Baumärkte offen gegenüber heimischem Brennholz. Wenn Preis, Qualität und Mengen passen, sind sie bereit, direkt mit landwirtschaftlichen Produzenten zusammenzuarbeiten. Hier besteht noch Potenzial, wenn sowohl landwirtschaftliche Produzenten als auch regionale Baumärkte stärker aufeinander zugehen, um die Chancen einer echten regionalen Wertschöpfung zu nutzen.
Konzerne: Keine Chance
Anders sieht es bei den großen Baumarktketten aus. Sie setzen auf einheitliche Lieferantenstrukturen für ganz Österreich zu niedrigsten Preisen – eine Praxis, die regionale Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit untergräbt. Ein besseres Zusammenspiel zwischen Landwirten und regionalen Baumärkten könnte dafür sorgen, dass heimisches Brennholz stärker im Handel vertreten ist.
1.) Hackgut
Hackgut ist seit Jahren der Brennstoff mit den niedrigsten Kosten. Hackgutheizungen zeichnen sich durch ihren hohen Automatisierungsgrad aus und bieten den höchsten Komfort. Trotz, im Vergleich, höherer Anschaffungskosten sind auch die Gesamtkosten günstig. Je höher der Wärmebedarf wird, umso größer ist der Preisvorteil von Hackgutheizungen. Einziger Nachteil ist der Platzbedarf.
1.141 Euro pro Jahr
1.141 Euro pro Jahr
2.) Stückholz
Das Heizen mit Stückholz ist seit Jahren die günstigste Variante in den Gesamtkosten. Stückholzheizungen sind eine einfache und effiziente Möglichkeit zur Beheizung von Gebäuden. Die Anschaffung ist preiswert. Wen der manuelle Heizvorgang nicht stört, der ist mit Stückholz auf der richtigen Seite.
1.973 Euro pro Jahr
1.973 Euro pro Jahr
3.) Pellets
Auch Pellets zählen seit Jahren zu den günstigsten Brennstoffen. Pelletsheizungen können praktisch in allen Gebäuden eingesetzt werden. Gerade bei landwirtschaftlichen Betrieben werden auch Pellets-Scheitholz-Kombikessel immer beliebter, um bei Bedarf eigenes Holz verheizen zu können.
2.027 Euro pro Jahr
2.027 Euro pro Jahr
Vergleich. Betrachtet wurde ein durchschnittliches steirisches Einfamilienhaus mit 21 kW Heizlast und einem Wärmebedarf von 27.300 Kilowattstunden. Neben den Brennstoffkosten wurden auch die Vollkosten verglichen. Hierbei werden sämtliche Kosten des Heizsystems, wie Anschaffungskosten der Heiztechnik, bauliche Maßnahmen, Wartung und Instandhaltung sowie Kosten für Rauchfangkehrer berücksichtigt.
Klaus Engelmann, LK-Energieexperte für Brennholz
Regionale Stärke statt Einheitslogik
Rund 1,5 Millionen Festmeter Holz werden in der Steiermark jedes Jahr zu Scheitholz verarbeitet – ein beachtlicher Wert, der zeigt, wie stark die regionale Versorgung mit Brennholz nach wie vor ist. Trotz Importen über Baumärkte stammt der überwiegende Teil des Brennholzes aus heimischer Produktion. Das belegt, dass die steirischen Waldbäuerinnen und Waldbauern in der Lage sind, die Nachfrage zuverlässig zu decken – regional, nachhaltig und mit hoher Qualität.
Doch zwischen den Produzenten und den Baumärkten gibt es weiterhin Reibungspunkte. Während die Verkaufspreise für Brennholz in den vergangenen Jahren gestiegen sind, bleibt der Preisdruck auf die Erzeuger hoch. Viele Baumärkte erwarten Einkaufspreise, die mit den realen Produktionskosten oft nicht vereinbar sind. Hinzu kommt der Wunsch der Handelsketten, das Brennholz ausschließlich in genormten Raummeterkisten zu vertreiben – ein logistischer und finanzieller Mehraufwand für die Betriebe. Die Anschaffung der Kisten sowie das händische Einschlichten des Holzes erhöhen die Arbeitszeit und Kosten erheblich. Damit wird eine wirtschaftlich sinnvolle Zusammenarbeit zusätzlich erschwert.
Dennoch gibt es positive Ansätze: Vor allem kleinere, regional verankerte Baumärkte zeigen Bereitschaft, mit heimischen Produzenten zusammenzuarbeiten. In Bereichen wie Pellets oder Briketts wird bereits erfolgreich auf regionale Ware gesetzt – ein Beispiel, das auch beim Scheitholz Schule machen könnte.
Die Lösung liegt im Dialog. Wenn Produzenten und Baumärkte aufeinander zugehen, können faire Preise, effiziente Logistik und transparente Herkunftskennzeichnungen die Basis einer nachhaltigen Partnerschaft bilden. Statt auf einheitliche Großstrukturen zu setzen, braucht es ein Bekenntnis zur regionalen Stärke – denn die Zukunft des Brennholzmarkts liegt nicht im Import, sondern im Vertrauen in heimische Qualität.
Rund 1,5 Millionen Festmeter Holz werden in der Steiermark jedes Jahr zu Scheitholz verarbeitet – ein beachtlicher Wert, der zeigt, wie stark die regionale Versorgung mit Brennholz nach wie vor ist. Trotz Importen über Baumärkte stammt der überwiegende Teil des Brennholzes aus heimischer Produktion. Das belegt, dass die steirischen Waldbäuerinnen und Waldbauern in der Lage sind, die Nachfrage zuverlässig zu decken – regional, nachhaltig und mit hoher Qualität.
Doch zwischen den Produzenten und den Baumärkten gibt es weiterhin Reibungspunkte. Während die Verkaufspreise für Brennholz in den vergangenen Jahren gestiegen sind, bleibt der Preisdruck auf die Erzeuger hoch. Viele Baumärkte erwarten Einkaufspreise, die mit den realen Produktionskosten oft nicht vereinbar sind. Hinzu kommt der Wunsch der Handelsketten, das Brennholz ausschließlich in genormten Raummeterkisten zu vertreiben – ein logistischer und finanzieller Mehraufwand für die Betriebe. Die Anschaffung der Kisten sowie das händische Einschlichten des Holzes erhöhen die Arbeitszeit und Kosten erheblich. Damit wird eine wirtschaftlich sinnvolle Zusammenarbeit zusätzlich erschwert.
Dennoch gibt es positive Ansätze: Vor allem kleinere, regional verankerte Baumärkte zeigen Bereitschaft, mit heimischen Produzenten zusammenzuarbeiten. In Bereichen wie Pellets oder Briketts wird bereits erfolgreich auf regionale Ware gesetzt – ein Beispiel, das auch beim Scheitholz Schule machen könnte.
Die Lösung liegt im Dialog. Wenn Produzenten und Baumärkte aufeinander zugehen, können faire Preise, effiziente Logistik und transparente Herkunftskennzeichnungen die Basis einer nachhaltigen Partnerschaft bilden. Statt auf einheitliche Großstrukturen zu setzen, braucht es ein Bekenntnis zur regionalen Stärke – denn die Zukunft des Brennholzmarkts liegt nicht im Import, sondern im Vertrauen in heimische Qualität.