Gutes Maisjahr gibt Hausaufgaben mit
Mit rund 57.700 Hektar im Jahr 2020 hat die Maisfläche im Vergleich zu 2019 um rund 2.100 Hektar abgenommen. Dafür gab es ein Ertragsplus von fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auflaufschäden, verursacht durch Vögel und Bodenschädlinge wie Erdraupen, Maulwurfsgrillen und vor allem Drahtwurm, waren häufiger als bisher anzutreffen. Drahtwurmschäden traten vor allem nach Feldfutter, Begrünungen und Mulchsaaten auf. Blattflecken, hervorgerufen durch den Pilz Helminthosporium turcicum, führten zu einer schnellen Blattabreife. Lange, graugrün hell durchscheinende, spitz zulaufende Flecken sind typisch für diesen Erreger.
Maiswurzelbohrer
Obwohl die geänderte Fruchtfolgeregelung es ermöglichen würde, dreimal Mais in Folge anzubauen, wird oftmals Mais trotzdem nur einmal nachgebaut beziehungsweise es steht als Vorfrucht eine andere Kultur als Mais.
Die Möglichkeit dreimal Mais in Folge zu bauen, ist aber für einige Landwirte eine Erleichterung. Sie können beispielsweise auf ebenen Flächen dreimal Mais hinterinander anbauen und müssen nicht auf Hanglagen ausweichen. Mit dem Granulat Force Evo steht nun auch ein sehr effizientes Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Larven des Maiswurzelbohrers als reguläre Zulassung im Mais zur Verfügung. Lagerschäden durch die Fraßtätigkeit der Larven des Maiswurzelbohrers an den Maiswurzeln waren heuer wenig zu sehen. Die trockenen Witterungsverhältnisse im April und Mai führten zu einer guten Wurzelentwicklung der Maispflanzen in der Jugendphase.
Die Möglichkeit dreimal Mais in Folge zu bauen, ist aber für einige Landwirte eine Erleichterung. Sie können beispielsweise auf ebenen Flächen dreimal Mais hinterinander anbauen und müssen nicht auf Hanglagen ausweichen. Mit dem Granulat Force Evo steht nun auch ein sehr effizientes Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Larven des Maiswurzelbohrers als reguläre Zulassung im Mais zur Verfügung. Lagerschäden durch die Fraßtätigkeit der Larven des Maiswurzelbohrers an den Maiswurzeln waren heuer wenig zu sehen. Die trockenen Witterungsverhältnisse im April und Mai führten zu einer guten Wurzelentwicklung der Maispflanzen in der Jugendphase.
Sommerregen half
Die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen in den Monaten Juni, Juli und auch noch im August ließen eine gute Regeneration der Wurzeln zu, sodass es kaum zu lagernden Beständen kam. Auch in Versuchen der Landwirtschaftskammer Steiermark, welche auf zwei Standorten angelegt wurden, konnte kein Lager bei allen behandelten Varianten festgestellt werden. Lediglich die Kontrollparzelle in Hütt (drittes Maisjahr) zeigte wenige Pflanzen mit leichten Gänsehalssymptomen. Auf dem zweiten Standort in Kohlberg bei Gnas (zweites Maisjahr) waren auch in den Kontrollparzellen keine Lagersymptome sichtbar. Nach den Monitoringergebnissen des Landes Steiermark lagen die durchschnittlichen Käferzahlen 2020 von 24 Messstellen ziemlich genau beim Wert des Vorjahres.
Mais macht reinen Tisch
Aus Sicht des Pflanzenschutzes ist ein drittes Maisjahr natürlich von Vorteil, da Mais nach wie vor die Kultur ist, in der ein breites Unkrautspektrum bekämpft werden kann. Insbesondere in Kürbis und teilweise auch in Sojabohne schwer bekämpfbare Unkräuter wie Erdmandelgras, Ambrosia, Schönmalve, Stechapfel oder auch Spitzklette können in der Maiskultur gut bekämpft werden.
Erdmandelgras
Bei den Maisherbizidversuchen gab es heuer zwei Schwerpunkte. Zum einen wiederum Versuche zur Bekämpfung des Erdmandelgrases (links). Im Schnitt war die Wirksamkeit der Mesotrione-Varianten besser als die Wirksamkeit der Adengo-Varianten. Und zum anderen Herbizidvarianten zur Bekämpfung der Panicum-Hirsen (links unten), bei welchen bereits Resistenzen gegen Sulfonylharnstoffe vermutet werden.
Problem-Hirsen
Panicum-Hirsen (Gabelblütige und Glattblättrige Hirse) breiten sich immer stärker aus. Panicum-Hirsen sind mit Triketonen (beispielsweise Callisto, Laudis) nicht bekämpfbar. Die Wirkung kam bisher über Bodenherbizide und über ALS-Hemmer. Der Versuch in Mettersdorf bei Stainz zeigte, dass Gabelblütige/Glattblättrige Hirse im Nachauflauf mit ALS-Hemmern (Thiencarbazone, Nicosulfuron, Foramsulfuron, Rimsulfuron) nicht mehr ausreichend bekämpft werden kann. Auch Landwirte aus der Süd- und Oststeiermark berichteten, dass diese Hirsen im Mais übrigblieben.
Vorauflaufbehandlung
Somit bleiben für die Bekämpfung der Panicum-Hirsen in den Gebieten, wo es vermutlich schon Resistenzen gibt, nur mehr die Bodenherbizide übrig. Bodenherbizide haben nach wir vor, wenn sie im Vorauflauf eingesetzt werden, eine gute Wirksamkeit bei den Panicum-Hirsen. Dies würde aber bedeuten, dass man zweimal in den Mais fahren müsste. Inwieweit nun schon wirklich Resistenzen der Panicum-Hirsen gegen ALS-Hemmer vorhanden sind, wird derzeit noch untersucht.
Sorgenkind Ölkürbis
Um fast 4.000 Hektar nahm die steirische Ölkürbisfläche im Vorjahr zu. Die Erträge auf den 13.245 Hektar waren durchschnittlich. Der Ölkürbis wurde heuer großteils zwischen Mitte und Ende April angebaut. Die Bedingungen für den Aufgang der Kürbispflanzen waren gut und auch die Bodenherbizide konnten gut wirken. Die Saatenfliege war vor allem dort ein Thema, wo kaum verrottetes organisches Material (Mist, Gründecken) im Frühjahr in den Boden eingearbeitet wurde. Zur Bekämpfung der Saatenfliege war Belem 0.8 MG nach Artikel 53 zugelassen. Die Bekämpfung ist aber auch mit Belem nicht immer von Erfolg gekrönt, sodass eine Herbstfurche und ein möglichst rasches Auflaufen der Kürbispflanzen die beste Vorbeuge den Schädling sind.
Schockmoment
Für einen Schock sorgte das nach Artikel 53 zugelassene Bandur. Nach einem meist zufriedenstellenden Aufgang der damit behandelten Flächen, verfärbte sich das erste Laubblatt gelb (linkes Bild). 2019 wurden von der Landwirtschaftskammer Steiermark Versuche mit Bandur im Ölkürbis durchgeführt. Die Ergebnisse hinsichtlich des Problemunkrautes Knöterich aber auch der Gänsefußarten waren so beeindruckend, dass das Mittel nach den Angaben des Herstellers empfohlen wurde. Die Schäden waren von der Aufwandmenge, aber auch von der Bodenschwere und von Faktoren, welche nicht immer zu erklären waren, abhängig. Letztendlich haben sich viele Bestände wieder gut erholt und die geringere Verunkrautung hat sich großteils in einem guten Ertrag niedergeschlagen. Der Hersteller wird für heuer keine Notfallzulassung von Bandur beantragen. Die Landeskammer wird aber weiterhin Versuche damit durchführen, aber mit geringeren Aufwandmengen als 2020 empfohlen.
Im Nachauflauf wurde im Vorjahr auch eine Lückenindikation nach Artikel 51 für Betosip SC zugelassen. Damit sollte bei nicht zufriedenstellender Leistung der Vorauflaufherbizide eine Korrektur im Nachauflauf möglich sein. Dabei wurden zwei Liter Betosip SC in Kombination mit einem Liter Pa-Oil pro Hektar bei guter Wachsschicht des Ölkürbisses empfohlen. Betosip SC ist laut Registrierung ab dem dritten Laubblatt im Kürbis anwendbar. Um eine gute Wirkung auf Knöterich- und Gänsefußarten zu haben, muss es aber in das Auflaufen der Unkräuter eingesetzt werden. Dabei kam es aber auch zu erheblichen Ätzschäden, wobei sich die Kürbispflanzen nicht immer erholten. Trotz Registrierung wird heuer von einer Anwendung dieses Produktes abgeraten.
Blattläuse
Schlussendlich plagten auch noch Blattläuse den Ölkürbis. Die Situation, dass kein Produkt zugelassen war, verursachte teilweise auch erhebliche Schäden. Wobei der Schaden vor allem durch die Übertragung des Zucchinigelbmosaikviruses verursacht wird. Typische Virussymptome im Ölkürbis sind blasig aufgetriebene oder auch mosaikgefleckte deformierte Laubblätter. Große Ertragsverluste sind bei massiven Befall durch Zucchinigelbmosaikvirus (rechtes Bild) die Folge. Für das kommende Jahr ist das bereits registrierte systemische Insektizid Teppeki (160 Gramm pro Hektar) zur Blattlausbekämpfung zugelassen.
Schockmoment
Für einen Schock sorgte das nach Artikel 53 zugelassene Bandur. Nach einem meist zufriedenstellenden Aufgang der damit behandelten Flächen, verfärbte sich das erste Laubblatt gelb (linkes Bild). 2019 wurden von der Landwirtschaftskammer Steiermark Versuche mit Bandur im Ölkürbis durchgeführt. Die Ergebnisse hinsichtlich des Problemunkrautes Knöterich aber auch der Gänsefußarten waren so beeindruckend, dass das Mittel nach den Angaben des Herstellers empfohlen wurde. Die Schäden waren von der Aufwandmenge, aber auch von der Bodenschwere und von Faktoren, welche nicht immer zu erklären waren, abhängig. Letztendlich haben sich viele Bestände wieder gut erholt und die geringere Verunkrautung hat sich großteils in einem guten Ertrag niedergeschlagen. Der Hersteller wird für heuer keine Notfallzulassung von Bandur beantragen. Die Landeskammer wird aber weiterhin Versuche damit durchführen, aber mit geringeren Aufwandmengen als 2020 empfohlen.
Im Nachauflauf wurde im Vorjahr auch eine Lückenindikation nach Artikel 51 für Betosip SC zugelassen. Damit sollte bei nicht zufriedenstellender Leistung der Vorauflaufherbizide eine Korrektur im Nachauflauf möglich sein. Dabei wurden zwei Liter Betosip SC in Kombination mit einem Liter Pa-Oil pro Hektar bei guter Wachsschicht des Ölkürbisses empfohlen. Betosip SC ist laut Registrierung ab dem dritten Laubblatt im Kürbis anwendbar. Um eine gute Wirkung auf Knöterich- und Gänsefußarten zu haben, muss es aber in das Auflaufen der Unkräuter eingesetzt werden. Dabei kam es aber auch zu erheblichen Ätzschäden, wobei sich die Kürbispflanzen nicht immer erholten. Trotz Registrierung wird heuer von einer Anwendung dieses Produktes abgeraten.
Blattläuse
Schlussendlich plagten auch noch Blattläuse den Ölkürbis. Die Situation, dass kein Produkt zugelassen war, verursachte teilweise auch erhebliche Schäden. Wobei der Schaden vor allem durch die Übertragung des Zucchinigelbmosaikviruses verursacht wird. Typische Virussymptome im Ölkürbis sind blasig aufgetriebene oder auch mosaikgefleckte deformierte Laubblätter. Große Ertragsverluste sind bei massiven Befall durch Zucchinigelbmosaikvirus (rechtes Bild) die Folge. Für das kommende Jahr ist das bereits registrierte systemische Insektizid Teppeki (160 Gramm pro Hektar) zur Blattlausbekämpfung zugelassen.
Sojafläche nahm ab
Mit 5.500 Hektar wurde 2020 um rund 700 Hektar weniger Soja angebaut als 2019. Die Erträge waren geringer und lagen im Schnitt unter 3.000 Kilo pro Hektar. Neben den nicht leicht bekämpfbaren Wurzelunkräutern und auch Neophyten, wie Ambrosia und Spitzklette, stellen sich auch gebietsweise schon Resistenzen bei den Sulfonylharnstoffen ein. Dies hat zur Folge, dass die Unkrautbekämpfung in Soja dort nicht nur mehr eine Nachauflaufbehandlung sein kann, da Amaranth und Weißer Gänsefuß nicht mehr mit den Sulfonylharnstoffen Harmony SX und Pulsar 40 bekämpft werden können.
Vorauflaufbehandlung
Die Vorauflaufbehandlung ist auch überall dort notwendig, wo Ambrosie bekämpft werden muss. Mit zwei Kilo Artist pro Hektar kann eine gute Wirkung auf die Ambrosia erzielt werden, wenn die Bodenfeuchtigkeit passt. Zu beachten ist aber, dass Artist bei den Sorten ES Mentor, ES Senator, Daccor, Atacama, Alvesta, Director und RGT Siroca nicht verträglich ist. Ohne Sorteneinschränkung und auch mit guter Wirksamkeit bei Ambrosia kann die Kombination von 2,5 Liter Proman und 0,75 bis 1 Liter Spectrum pro Hektar im Vorauflauf eingesetzt werden.
Eine rechtzeitige Nachauflaufbehandlung im Zwei-Blatt-Stadium der Ambrosia mit 0,75 bis 1 Liter Pulsar 40 pro Hektar ist aber meist notwendig. Eine Korrektur von Wurzelunkräutern und Zweizahn muss ebenfalls im Nachauflauf erfolgen. Auch der Schwarze Nachtschatten kann am erfolgreichsten im Nachauflauf mit Pulsar 40 bekämpft werden und ist Voraussetzung für die Druschfähigkeit der Sojabohne.
Zu achten ist auch auf die Spitzklette in der Sojabohne. Spitzklette kann auch aus tieferen Bodenschichten keimen und somit in mehreren Wellen auflaufen.
Häufiger zu beobachten waren auch watteartige Myzelstrukturen mit schwarzen Dauerkörpern in den Sojabeständen. Es handelt sich um Sklerotinia, welche durch anfällige Kulturen sowie Zwischenfrüchte wie Senf, Raps, Sonnenmlumen und Leguminosen hervorgerufen werden. Anfällige Kulturen (Raps, Sonnenblumen, Legumoinosen) sollten nur alle vier Jahre angebaut werden.
Vorauflaufbehandlung
Die Vorauflaufbehandlung ist auch überall dort notwendig, wo Ambrosie bekämpft werden muss. Mit zwei Kilo Artist pro Hektar kann eine gute Wirkung auf die Ambrosia erzielt werden, wenn die Bodenfeuchtigkeit passt. Zu beachten ist aber, dass Artist bei den Sorten ES Mentor, ES Senator, Daccor, Atacama, Alvesta, Director und RGT Siroca nicht verträglich ist. Ohne Sorteneinschränkung und auch mit guter Wirksamkeit bei Ambrosia kann die Kombination von 2,5 Liter Proman und 0,75 bis 1 Liter Spectrum pro Hektar im Vorauflauf eingesetzt werden.
Eine rechtzeitige Nachauflaufbehandlung im Zwei-Blatt-Stadium der Ambrosia mit 0,75 bis 1 Liter Pulsar 40 pro Hektar ist aber meist notwendig. Eine Korrektur von Wurzelunkräutern und Zweizahn muss ebenfalls im Nachauflauf erfolgen. Auch der Schwarze Nachtschatten kann am erfolgreichsten im Nachauflauf mit Pulsar 40 bekämpft werden und ist Voraussetzung für die Druschfähigkeit der Sojabohne.
Zu achten ist auch auf die Spitzklette in der Sojabohne. Spitzklette kann auch aus tieferen Bodenschichten keimen und somit in mehreren Wellen auflaufen.
Häufiger zu beobachten waren auch watteartige Myzelstrukturen mit schwarzen Dauerkörpern in den Sojabeständen. Es handelt sich um Sklerotinia, welche durch anfällige Kulturen sowie Zwischenfrüchte wie Senf, Raps, Sonnenmlumen und Leguminosen hervorgerufen werden. Anfällige Kulturen (Raps, Sonnenblumen, Legumoinosen) sollten nur alle vier Jahre angebaut werden.