Giftpflanzen im Grünland unbedingt bekämpfen
Jakobskreuzkraut
Sie kommen im Grünland vor und sind hochgiftig: das Jakobskreuzkraut, das Wasserkreuzkraut, das Alpenkreuzkraut sowie das schmalblättrige Kreuzkraut.
Das zwei- bis mehrjährige Jakobskreuzkraut wird 30 bis 100 Zentimeter hoch und blüht von Juni bis August. Die goldgelben Blütenköpfchen sind von meist 13 Zungenblüten umgeben. Die Pflanzen bilden im ersten Jahr eine am Boden liegende Rosette und blühen im zweiten Jahr. Es wird oft mit dem ungiftigen Wiesenpippau verwechselt.
Hochgiftig. Durch die Heu- und Silagebereitung verliert die Pflanze den abschreckenden Geruch, wobei die Giftwirkung der ganzen Planze bleibt. Stark verseuchtes Futter führt nach wenigen Tagen zu akuten tödlichen Leberschäden. Am empfindlichsten reagieren Pferde und Rinder, weniger empfindlich Schafe und Ziegen. Verbreitet wird die Pflanze durch Samen. Günstige Voraussetzungen bieten Wegböschungen, Brachflächen, extensives Grünland und Vegetationslücken in überbeweidetem Grünland – die Flugsamen können gut auskeimen.
Verdrängen. Verdrängt wird das Jakobskreuzkraut durch regelmäßigen Schnitt vor der Blütenbildung. Bei einem drei- oder mehrmaligen Schnitt kann es sich nicht mehr auf der Fläche entwickeln.
Vorbeugend sollten an den angrenzenden Wegrändern und Böschungen vorhandene Blütenstände rechtzeitig entfernt werden. Bekämpft wird die Giftpflanze auch durch Ausreißen sowie durch eine chemische Einzelpflanzenbekämpfung oder einer Flächenbehandlung mit Simplex und anschließender Nachsaat.
Klappertopf
Der zottige Klappertopf und der kleine Klappertopf gehören zur Familie der Sommerwurzgewächse und beide sind einjährige Halbschmarotzer. Klappertöpfe entziehen ihren Wirten (Gräser und Kräuter) Wasser und Nährstoffe.
Der Parasitismus schwächt die Gräser, wodurch bei starken Klappertopfaufkommen der Ertrag gemindert wird.
Leicht giftig. In frischem Zustand ist der Klappertopf leicht giftig. Die ganze Pflanze, insbesondere die Samen enthalten Aucubin. Dieses kommt auch im Spitzwegerich vor.
In getrocknetem Zustand verliert der Klappertopf aber seine Giftigkeit. Ab einem Vorkommen von zehn
Klappertopfpflanzen pro Quadratmeter sinkt der Ertrag einer Wiese.
Als Unternutzungszeiger findet man die Klappertopf-Arten in erster Linie auf unternutzten oder zu spät genutzten Weiden mit zu geringer Besatzdichte.
Die Klappertopf-Arten kommen in unseren Breiten auch in lückigen, spät gemähten Dauerwiesen vor und können dort regelmäßig aussamen.
Stärker düngen, intensiver nutzen.Klappertöpfe, wie auch alle anderen Unternutzungszeiger, werden durch stärkere Düngung und intensivere Nutzung tatsächlich zurückgedrängt. Der ideale Schnittzeitpunkt für die Klappertopf-Arten, um diese auch wirklich wirkungsvoll zurück zu drängen, ist daher bei etwa 15 Zentimeter Bestandeshöhe – wenn also die ersten Klappertopfpflanzen zu blühen
beginnen.
Herbstzeitlose
Diese ausdauernde Pflanze verfügt über eine 15 bis 20 Zentimeter tief in der Erde sitzende Knolle, die jedes Jahr durch eine neue Tochterknolle ersetzt wird. Sie blüht zwischen Ende August und Anfang November. Ab Mitte April erscheint die dreifächerige, länglich – eiförmige Fruchtkapsel. Mit der Reifung verfärben sich Kapsel und Blätter gelb und werden braun und trocken. Mitte Juni bis Mitte Juli werden die Samen ausgestreut. Wegen
ihrer Mahd- und Trittempfindlichkeit
verträgt sie maximal zwei bis drei Nutz-
ungen pro Jahr. Sie ist daher vorwiegend
auf Flächen zu finden, wo die erste Mahd ab der Samenreife durchgeführt wird.
Giftig. Die Giftwirkung der Pflanzenteile zum Zeitpunkt der Mahd wird durch Silierung oder Heutrocknung kaum verringert und bleibt über Jahre hindurch erhalten. Als Vergiftungserscheinungen sind übelriechender, manchmal blutiger Durchfall, Zittern, Krämpfe, Kolik und Festliegen zu beobachten. Der Tod kann nach ein bis drei Tagen eintreten. Die Herbstzeitlose schadet Ziegen und Schafen kaum, während Pferde und Rinder sehr empfindlich reagieren.
Bekämpfung. Frühschnitt oder Mulchen bei einer Blatthöhe von etwa 25 Zentimetern (etwa Ende April bis Anfang Mai) führt zu einer starken Schwächung der Pflanze.