Geruchsfreie Gülle dient dem Grundwasserschutz

Das von der steirischen Landwirtschaftskammer auf die Beine gestellte von Bund, Land und EU geförderte sowie von innovationsfreudigen Landwirten mitgetragenen EIP-Projekt Ammosafe ist diesbezüglich zukunftsweisend. So wurde auf dem Betrieb von Gottfried Loibner in Bergla eine Pilotanlage errichtet, die zusammen mit der Versuchsfläche kürzlich von hochkarätigen Experten des Landes Steiermark, dem Rektor der Technischen Universität Graz und der Kammerführung besichtigt wurden. Die mit dieser Anlage aufbereitete Gülle ist geruchsfrei und kann flexibler eingesetzt werden, ohne das Grundwasser zu gefährden. Thematisiert wurde auch das Wasserschutzprojekt des Grazer Feldes sowie das Projekt Krümelstar des Kompetenzzentrums „Acker, Humus und Erosionsschutz“. „Die Expertenrunde war von den vielfältigen Aktivitäten zum Luft- und Grundwasserschutz sehr beeindruckt“, unterstreicht Christian Werni, Ammosafe-Projektleiter.
Pilotanlage
Die Aufbereitungsanlage entzieht der Gülle den Ammoniumstickstoff. „Das hilft, die Emissionen zu reduzieren und die Nährstoffeffizienz zu verbessern“, sagt Werni. Die Gülle enthält nach der Aufbereitung fast nur noch organisch gebundenen und damit langsam verfügbaren Stickstoff. Dadurch werden Stickstoff- sowie Geruchsemissionen während der Ausbringung deutlich reduziert, wovon sich auch die Teilnehmer der Fachexkursion überzeugten. „Die Verminderung der Stickstoffeinträge ins Grundwasser deutet sich auch schon in den Düngungsversuchen an“, sagt Werni. Der entfernte Stickstoff kann sehr konzentriert gelagert werden und zur Zeit des höchsten Düngebedarfs in den Bestand ausgebracht werden. Bei den bereits im Vorjahr erfolgten Gülleaufbereitungen wurden 90 Prozent des Ammoniumstickstoffs entzogen, bei der aktuellen im April sogar noch mehr. Das heißt: Gülle ist praktisch geruchsfrei.