Genug Wasser für die Kühe?
Wasser als wichtigstes Futtermittel
Wasser erfüllt im Körper wichtige Aufgaben. Neben der Funktion als Lösungs- und Transportmittel im Organismus zählt die Aufrechterhaltung des Zelldruckes und die Wärmeregulation dazu. Nimmt die Kuh zu wenig Wasser auf, äußert sich dies in Form einer reduzierten Futteraufnahme. In weiterer Folge geht die Milchleistung zurück und es können gesundheitliche Probleme auftreten. Der Wasserbedarf pro Kuh und Tag beträgt im Sommer bis zu 180 Liter und hängt stark von Milchleistung, Umgebungstemperatur und Trockenmassegehalt des Futters ab. Als Richtwert gelten vier bis fünf Liter Wasser pro Kilogramm produzierter Milch.
Tränkeanzahl ist von der Herdengröße abhängig
Damit die Tiere jederzeit ausreichend Wasser aufnehmen können, müssen im Stall genügend Tränkestellen vorhanden sein. So sollten bei einer Herdengröße bis zu 20 Kühen mindestens zwei Tränken im Stall zur Verfügung stehen. Für jeweils 20 weitere Kühe ist eine zusätzliche Tränke erforderlich. Das heißt, dass beispielsweise für eine Herde von 60 Kühen zumindest vier Tränken benötigt werden. In Bezug auf die Troglänge werden 10 cm je Kuh empfohlen. So wird auch rangniedrigeren Tieren ständiger Zugang zu Wasser ermöglicht.
Platzierung der Tränken
Es ist darauf zu achten, dass die Tränken gleichmäßig im Stall verteilt und nicht in Sackgassen oder Engstellen angebracht werden. Optimal ist es, wenn die Tränke auf drei Seiten frei zugänglich und ein Freiraum von drei Meter vorhanden ist. In Übergängen sollten sie so platziert werden, dass der Durchgang durch querstehende Kühe nicht blockiert wird. Dies lässt sich durch die Ausrichtung der Tränke lenken. So eigenen sich beispielsweise Schwimmer-Trogtränken in Doppelanordnung besonders für Übergänge, wo die Tiere beim Saufen parallel zu den Liegeboxen stehen und der Kuhverkehr dadurch kaum eingeschränkt wird. Nach dem Melken und Fressen werden die höchsten Wassermengen aufgenommen.
Daher sollte in der Nähe des Melkstandes und Fressbereiches eine großzügige Trogtränke vorhanden sein. Die Trogoberkante soll ca. 80 cm hoch sein, sodass die Kuh mit geradem, ausgestrecktem Hals saufen kann
Daher sollte in der Nähe des Melkstandes und Fressbereiches eine großzügige Trogtränke vorhanden sein. Die Trogoberkante soll ca. 80 cm hoch sein, sodass die Kuh mit geradem, ausgestrecktem Hals saufen kann
Zufluss von mindestens 20 Litern pro Minute
Kühe sind Saugtrinker. Das heißt, sie bevorzugen die Aufnahme von Wasser von einer freien Oberfläche. Dazu tauchen Sie das Flotzmaul einige Zentimeter ein und können bis zu 25 Liter pro Minute aufnehmen. Dementsprechend sind Trogtränken zu bevorzugen, wo mehrere Tiere gleichzeitig saufen können. Als Zusatztränken eignen sich Schwimmer-Einzeltränken oder Schalentränken mit Rohrventil. Um einen Zufluss von mind. 20 Litern pro Minute zu erreichen, müssen die Zuleitungen entsprechend dimensioniert sein.
Sauberes Frischwasser
In den Bereichen der Milchgewinnung (Melkstand, Milchkammer, etc.) ist Trinkwasserqualität gesetzlich vorgeschrieben. So ist es sinnvoll, diese Leitungen auch für die Wasserversorgung der Tiere zu verwenden. Wird das Wasser aus einer eigenen Quelle bezogen, sollte die Wasserqualität durch eine regelmäßige Laboruntersuchung überprüft werden.
Die Tränkebecken sind täglich zu reinigen, damit Futterreste und Verunreinigungen entfernt und die Bildung eines Biofilms vermieden wird.
Dafür sollte eine Bürste in Griffnähe nicht fehlen. Sehr einfach gestaltet sich die Entleerung und Reinigung bei Tränken mit einem Kippmechanismus oder einem Schnellabflusssystem. Zu beachten ist, dass das Wasser von der Lauffläche schnell abrinnt und keine Wasserlacken im Stall entstehen. Werden Tränkebecken regelmäßig mit Kot verschmutzt, kann ein Distanzrohr oder Sockel Abhilfe schaffen.
Die Tränkebecken sind täglich zu reinigen, damit Futterreste und Verunreinigungen entfernt und die Bildung eines Biofilms vermieden wird.
Dafür sollte eine Bürste in Griffnähe nicht fehlen. Sehr einfach gestaltet sich die Entleerung und Reinigung bei Tränken mit einem Kippmechanismus oder einem Schnellabflusssystem. Zu beachten ist, dass das Wasser von der Lauffläche schnell abrinnt und keine Wasserlacken im Stall entstehen. Werden Tränkebecken regelmäßig mit Kot verschmutzt, kann ein Distanzrohr oder Sockel Abhilfe schaffen.
Frostschutz im Winter
Um die Wasserversorgung auch im Winter sicherstellen zu können, ist das Tränkesystem frostsicher zu gestalten. Möglichkeiten dafür sind das Verlegen der Wasserleitungen in ausreichender Tiefe, Begleitheizungen, Isolierung der Rohre oder Zirkulation des Tränkewassers durch eine Umwälzpumpe.
Arbeitskreis Milchproduktion
Sie haben Fragen zum Thema oder interessieren sich für eine Mitgliedschaft beim Arbeitskreis Milchproduktion? Das Team der Arbeitskreisberatung Steiermark berät sie gerne!
Der AK Milch bietet ein ganzjähriges Weiterbildungs- und Beratungsangebot. Neben fachlichen Inputs steht der Erfahrungsaustausch zwischen den Betrieben im Fokus. Abgerundet wird das Angebot durch betriebswirtschaftliche Auswertungen und Stärken-Schwächen-Analysen vor Ort. Nähere Informationen unter 0316/8050-1278.