„G’scheiter dabeisein, als hinterherlaufen“
„Wir sind beim Tierwohl schon sehr gut, wollen aber noch besser werden“, gibt der Südoststeirer Markus Lukas als Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich die Linie vor. Die größte Währung bei Konsumenten und Abnehmern sei das Vertrauen. Daran müsse man ständig feilen. „Nach den Tierschutzverstößen vor einem Jahr haben wir verlorenes Terrain wiederaufgebaut“, so der Branchenvertreter. Mit Nachschulungen hinsichtlich Tierschutz und Tierwohl wurden im abgelaufenen Jahr alle 770 österreichischen Geflügelmäster erreicht, Beschäftigungsmaterial ist in allen Mastställen ebenfalls eine Selbstverständlichkeit. Jetzt stehen weitere Tierwohl-Initiativen an. Lukas: „Wir arbeiten an einem webbasierten Frühwarnsystem, bei dem die Mäster alle relevanten Daten für das Tierwohl nutzen können.“ Auch Notstromaggregate werden ab 2025 zur Standardeinrichtung der Betriebe gehören. Die Branche wird sich auch freiwillig eine Tageslichtzufuhr in allen Ställen in Österreich auferlegen. Und das Projekt mit der Aufzucht von langsam wachsenden Geflügelrassen wurde auch schon in Angriff genommen, bei der die gesamte Wertschöpfungskette mit im Boot ist. „Mit diesen Initiativen stellen wir die Weichen für künftige Herausforderungen“, sagt Lukas im Kampf gegen den scharfen internationalen Wettbewerb. Als Gegenstrategien nennt er die Haltungsform- und Herkunftskennzeichnung. Dabei wolle man die Hauptrolle spielen. „G’scheiter dabeisein als hinterherlaufen“, ist Lukas überzeugt.
Zitat: Markus Lukas, Geflügelwirtschaft Österreich
"Wir legen beim Tierwohl einen höheren Gang ein."
Geflügel: „Wir wollen noch mehr Tierwohl“
Gleich mehrere Verbesserungen im Bereich Tierwohl kündigte mit Jahresbeginn der Steirer Markus Lukas, Obmann der österreichischen Geflügelwirtschaft, für die kommenden Jahre an. „Wir wollen noch besser werden, obwohl wir bisher schon EU-weit bei Geflügel die höchsten Tierwohl- und Umweltstandards haben“, richtet Lukas den Blick nach vorne. Im abgelaufenen Jahr habe man nach Bekanntwerden von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sofort Nachschulungen hinsichtlich der Lichtdauer im Stall sowie der sachgerechten und rechtlich vorgeschriebene Tötung von kranken Tieren, die keine Aussicht auf Gesundung mehr haben, durchgeführt. Lukas: „Mit Webinaren gepaart mit Diskussionsrunden haben wir etwa 80 Prozent der Halter erreicht, die weiteren 20 Prozent wurden direkt vor Ort weitergebildet.“ Und seit Mitte 2023 ist in allen Mastställen Beschäftigungsmaterial wie Strohballen, Picksteine oder sonstiges organisches Material vorhanden.
Frühwarnsystem
Mitte 2024 soll dieses bereits in einer Testphase erprobt und mit Anfang 2025 in den Regelbetrieb übergehen. Lukas erläutert: „Der Effekt dieses Frühwarnsystems ist, dass jeder Halter seine relevanten Gesundheitszahlen kennt, allfällige Maßnahmen ableitet, sodass es den Tieren auf Sicht besser geht.“ Konkret werden sämtliche Gesundheitsdaten vom Elterntierbetrieb über den Mastbetrieb bis hin zum Schlachtbetrieb, der Medikamenteneinsatz und die AMA-Kontrolldaten miteinander verknüpft und mit Zielwerten verglichen. Lukas: „Diese wertvollen Daten stellen wir den Tierhaltern durch ein webbasierten Dashboard zur Verfügung. Bei allfälligen Abweichungen kommen wir direkt auf die Tierhalter zu und unterstützen sie.“ Unterstützt werden auch jene, die noch nicht mit dem Internet vertraut sind. Wir schulen nahe Angehörige oder Kinder der Betriebsführer, um die erforderlichen täglichen, wöchentlichen Meldungen sowie die Ablieferungsinformationen dafür bereitzustellen.
Notstromaggregate
Vorgesorgt zum Schutz der Tiere wird auch mit Notstromaggregaten. Lukas: „Nicht auszudenken, was ein Stromausfall bei den Tieren anrichten kann. Jeder Mastgeflügelhalter wird ab Jänner 2025 ein stationäres oder mobiles Notstromaggregat zur Verfügung haben und Prüfprotokolle eines Elektrounternehmens vorweisen können, dass dieses auch funktioniert.“
Tageslicht in den Ställen
„In jedem Geflügelstall Österreichs wird es ab 2025 auch Tageslicht geben“, kündigt Lukas einen weiteren selbstauferlegten freiwilligen Tierwohl-Schritt an. Die Anzahl der Glasflächen hänge von der statischen Situation des Stalls oder auch vom Denkmalschutz ab. „Ist Tageslicht aufgrund dessen nicht möglich, wird es dennoch technische Möglichkeiten zur Tageslichtzufuhr geben“, ist Lukas überzeugt. Auf die Frage, wie es den heimischen Geflügelhaltern wirtschaftlich geht, sagt Lukas: „Mit dem Absatz waren wir im Jahr 2023 zufrieden, allerdings ist durch die Teuerung die wirtschaftliche Lage sehr angespannt.“ Bei Masthühnern sei man quasi ausverkauft, man könne zusätzliche Mengen nicht liefern. Werden also Produzenten gesucht? „Ja“, sagt Lukas, „allerdings können wir wegen der hohen Baukosten, den hohen Zinsen und den derzeitigen Übernahmekosten nicht raten, Ställe zu bauen.“ Etwas anders ist die Situation bei den Legehennenhaltern. Sie haben aufgrund der Teuerung zuletzt weniger eingestallt. Lukas: „Aktuell werden die Kapazitäten besser ausgelastet und teils ausgebaut. Jedoch braucht es eine Vorlaufzeit von mindestens einem Jahr, bis die Hennen zu legen beginnen.“
Frühwarnsystem
Mitte 2024 soll dieses bereits in einer Testphase erprobt und mit Anfang 2025 in den Regelbetrieb übergehen. Lukas erläutert: „Der Effekt dieses Frühwarnsystems ist, dass jeder Halter seine relevanten Gesundheitszahlen kennt, allfällige Maßnahmen ableitet, sodass es den Tieren auf Sicht besser geht.“ Konkret werden sämtliche Gesundheitsdaten vom Elterntierbetrieb über den Mastbetrieb bis hin zum Schlachtbetrieb, der Medikamenteneinsatz und die AMA-Kontrolldaten miteinander verknüpft und mit Zielwerten verglichen. Lukas: „Diese wertvollen Daten stellen wir den Tierhaltern durch ein webbasierten Dashboard zur Verfügung. Bei allfälligen Abweichungen kommen wir direkt auf die Tierhalter zu und unterstützen sie.“ Unterstützt werden auch jene, die noch nicht mit dem Internet vertraut sind. Wir schulen nahe Angehörige oder Kinder der Betriebsführer, um die erforderlichen täglichen, wöchentlichen Meldungen sowie die Ablieferungsinformationen dafür bereitzustellen.
Notstromaggregate
Vorgesorgt zum Schutz der Tiere wird auch mit Notstromaggregaten. Lukas: „Nicht auszudenken, was ein Stromausfall bei den Tieren anrichten kann. Jeder Mastgeflügelhalter wird ab Jänner 2025 ein stationäres oder mobiles Notstromaggregat zur Verfügung haben und Prüfprotokolle eines Elektrounternehmens vorweisen können, dass dieses auch funktioniert.“
Tageslicht in den Ställen
„In jedem Geflügelstall Österreichs wird es ab 2025 auch Tageslicht geben“, kündigt Lukas einen weiteren selbstauferlegten freiwilligen Tierwohl-Schritt an. Die Anzahl der Glasflächen hänge von der statischen Situation des Stalls oder auch vom Denkmalschutz ab. „Ist Tageslicht aufgrund dessen nicht möglich, wird es dennoch technische Möglichkeiten zur Tageslichtzufuhr geben“, ist Lukas überzeugt. Auf die Frage, wie es den heimischen Geflügelhaltern wirtschaftlich geht, sagt Lukas: „Mit dem Absatz waren wir im Jahr 2023 zufrieden, allerdings ist durch die Teuerung die wirtschaftliche Lage sehr angespannt.“ Bei Masthühnern sei man quasi ausverkauft, man könne zusätzliche Mengen nicht liefern. Werden also Produzenten gesucht? „Ja“, sagt Lukas, „allerdings können wir wegen der hohen Baukosten, den hohen Zinsen und den derzeitigen Übernahmekosten nicht raten, Ställe zu bauen.“ Etwas anders ist die Situation bei den Legehennenhaltern. Sie haben aufgrund der Teuerung zuletzt weniger eingestallt. Lukas: „Aktuell werden die Kapazitäten besser ausgelastet und teils ausgebaut. Jedoch braucht es eine Vorlaufzeit von mindestens einem Jahr, bis die Hennen zu legen beginnen.“