Faktencheck Landwirtschaft- und unser Thema diesmal: die Preismisere bei den Schweine- und Rinderbauern
Vizepräsidentin Maria Pein: Als Zulieferer der Gastronomie haben Schweine-, Rinder- und Geflügelbauern durch den zweiten und dritten Lockdown enorme Umsatzverluste. Gegenüber November 2019 ist der Schweinepreis um unglaubliche 31 Prozent zurückgegangen - das trifft auch die Ferkelhalter sehr hart. Der Absatz bei Kühen ist um 30 Prozent eingebrochen. Und auch bei Geflügelfleisch und beim Bodenhaltungseier-Absatz gibt es Probleme. Wir spüren die Krise in diesen Bereichen also wirklich mit voller Wucht.
Gernot Frischenschlager: So weit so klar – aber wie kann die Landwirtschaftskammer konkret unterstützen – bzw.: was fordert man von der Regierung?
Viepräsidentin Maria Pein: Was wir definitiv brauchen, ist rasche Unterstützung, die direkt bei den Bauern ankommt. Und da geht es um 3 Punkte:
- Erstens: Eine rasche, unbürokratische und direkte Unterstützung der Bauern, die vom Umsatzverlust betroffen sind – ähnlich wie in der Gastronomie.
- Zweitens: Bessere Preise vom Lebensmittelhandel und einen fairen Umgang mit den Bauern. So wie zum Bespiel in Deutschland, wo Lidl damit begonnen hat, höhere Einkaufspreise zu bezahlen, die direkt den Bauern zu Gute kommen. Mittlerweile haben dort große Ketten nachgezogen. Und jetzt liegt der Ball liegt beim österreichischen Lebensmittelhandel.
- Drittens: Die Umsatzsteuer für Tierfutter und Lebendtiere soll von 13 auf zehn Prozent gesenkt werden. Wenn wir das erreichen, wird die Situation für viele leichter – und darum kämpfen wir.