EU-Entwaldungsverordnung: Mehrheit im EU-Parlament gegen aktuelle Länder-Einstufung
Das Plenum des Europäischen Parlaments hat heute mit deutlicher Mehrheit von 373 gegen 289 Stimmen bei 26 Enthaltungen für den Einspruch gegen die aktuelle Länderklassifizierung im Rahmen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) gestimmt.
Weiterer Etappensieg erreicht
„Ein weiterer wichtiger Etappensieg ist erreicht. Unsere Kritik war unüberhörbar. Das EU-Parlament hat die Warnrufe aus der Praxis ernst genommen“, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger erleichtert über das starke Votum für eine Null-Risko-Einstufung von Ländern ohne Entwaldungsrisiko.
Steinegger zur weiteren Vorgehensweise:
„Die Landwirtschaftskammer wird sich weiter kraftvoll einbringen. Im nächsten Schritt geht es darum, die EU-Kommission mit Nachdruck zu überzeugen, die EU-Entwaldungsverordnung praxistauglich zu gestalten.“
Null-Risiko-Kategorie einführen
EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber, der diese Abstimmung initiiert hat: "Die heutige Abstimmung ist ein starkes Signal für mehr Realitätssinn und Fairness im Entwaldungsschutz an die Europäische Kommission. Die derzeitige Einstufung von Ländern in Risikokategorien muss dringend überarbeitet werden."
Bernhuber fordert daher eine realitätsnahe Anpassung der Einstufung – konkret die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie für Länder mit nachhaltiger Forstwirtschaft und funktionierenden Kontrollsystemen. Von dieser Lösung würden nicht nur EU-Staaten wie Österreich profitieren, sondern auch Drittstaaten mit glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstandards.
Bernhuber fordert daher eine realitätsnahe Anpassung der Einstufung – konkret die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie für Länder mit nachhaltiger Forstwirtschaft und funktionierenden Kontrollsystemen. Von dieser Lösung würden nicht nur EU-Staaten wie Österreich profitieren, sondern auch Drittstaaten mit glaubwürdigen Nachhaltigkeitsstandards.
Vereinfachung logischer Schritt
„Die heutige Entscheidung zeigt eindeutig, dass die Kritik aus Mitgliedstaaten, Wirtschaft und nun auch dem EU-Parlament berechtigt ist. Die Bewertung ist in der derzeitigen Form nicht tragbar und die Kommission darf dieses Signal nicht länger ignorieren. Vereinfachungen für Länder mit nachhaltiger Forstwirtschaft sind der einzig logische nächste Schritt“, betont Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.
Bereits im Rat hatten zahlreiche Agrarminister, darunter auch Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, eine praxistauglichere Umsetzung der EUDR eingefordert.
Auch die Holzindustrie begrüßt das Abstimmungsergebnis im EU-Parlament.
„Die Abstimmung im Parlament ist eine klare Niederlage für die Kommission. Die Entwaldungsverordnung hat im Parlament keine politische Mehrheit mehr. Ich appelliere an die Kommission, dieses Votum der demokratisch gewählten Mitglieder des Parlaments umzusetzen", betont Erlfried Taurer, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs