Die perfekte Grassilage
Trotz viel Erfahrung und dem Einsatz von neuer Technik und Hilfsmittel ist die Gewinnung von guter Silage noch immer keine Selbstverständlichkeit. Nicht nur das Wetter, sondern auch der Gärverlauf des Futters ist schwer vorherzusehen. Damit es beim Öffnen des Silos zu keinen großen Überraschungen kommt, sind wesentliche Grundsätze der Gärfutterbereitung zu beachten.
1. Silo rechtzeitig vorbereiten
Vor dem Silierbeginn müssen der Silo gereinigt und undichte Stellen, die bei Fugen und Stößen immer wieder auftreten, gut abgedichtet werden. Zusätzlich sollen die Seitenwände vor dem Befüllen mit einer unbeschädigten Siloplane abgedichtet werden. Weiter sind die Zufahrten zum Silo so zu gestalten, dass es zu keinem Schmutzeintrag durch die Reifen kommt. Für die Rundballenlagerung ist ein geeigneter Platz vorzubereiten.
2. Verschmutzung vermeiden
Schmutz im Futter führt häufig zu Fehlgärungen, da Gärschädlinge, wie die Sporen von den Buttersäurebakterien, im Schmutz enthalten sind. Die Voraussetzungen für die Gewinnung von sauberem Futter müssen schon zeitig im Frühjahr mit gleichmäßiger Wirtschaftsdüngerausbringung und geeigneter Gründlandpflege geschaffen werden. Das Abschleppen des Grünlandes soll bei trockenem Boden erfolgen. Bei verfilzter Grasnarbe muss auch gestriegelt werden, um Licht und Luft in die Narbe einzubringen. Wühlmäuse sind häufig die Ursache für eine starke Futterverschmutzung. Sie müssen deshalb bekämpft werden.
Bei der Ernte muss besonders auf eine optimale Einstellung der Erntegeräte geachtet werden. Eine ausreichende Mähhöhe von über sieben Zentimeter ist notwendig. Weiter ist auf die richtige Bereifung der Erntemaschinen und die Fahrgeschwindigkeit zu achten. Dass sich konsequentes Arbeiten auszahlt, beweisen die Ergebnisse der Grundfutteranalysen der Milchvieharbeitskreisbetriebe in der Steiermark. So lag im letzten Jahr der durchschnittliche Rohaschegehalt der Grassilagen vom ersten Aufwuchs mit 93 Gramm je Kilogramm Trockenmasse im sehr guten Bereich.
Bei der Ernte muss besonders auf eine optimale Einstellung der Erntegeräte geachtet werden. Eine ausreichende Mähhöhe von über sieben Zentimeter ist notwendig. Weiter ist auf die richtige Bereifung der Erntemaschinen und die Fahrgeschwindigkeit zu achten. Dass sich konsequentes Arbeiten auszahlt, beweisen die Ergebnisse der Grundfutteranalysen der Milchvieharbeitskreisbetriebe in der Steiermark. So lag im letzten Jahr der durchschnittliche Rohaschegehalt der Grassilagen vom ersten Aufwuchs mit 93 Gramm je Kilogramm Trockenmasse im sehr guten Bereich.
3. Erntezeitpunkt
Die Ergebnisse der Grundfutteruntersuchungsaktionen zeigen, dass viele Betriebe den richtigen Erntezeitpunkt gut treffen. So lag im Vorjahr der durchschnittliche Energiegehalt bei Silagen vom ersten Aufwuchs in der Trockenmasse bei 6,20 MJ Nettoenergie. Verbesserungsbedarf gibt es hingegen bei der Rohproteinkonzentration. Knapp 40% aller untersuchten Silagen vom ersten Aufwuchs erreichten 2017 nicht den Zielwert von 140 Gramm Rohprotein in der Trockenmasse. Neben dem Nutzungszeitpunkt sind die Grünlandzusammensetzung und die Düngung für die Rohproteinkonzentration im Futter maßgeblich. Auffällig ist jedenfalls, dass Betriebe mit einer schlechten Phosphorversorgung auch wenig Rohprotein im Futter haben.
4. Nicht zu stark anwelken
Mit kurzen Anwelkzeiten können der Zuckergehalt in der Trockenmasse des Futters konzentriert und Sickersäfte vermieden werden. Optimal ist ein Trockenmassegehalt von 30 bis 40%. Dieser soll möglichst innerhalb von 24 Stunden erreicht werden. Viele Betriebe lassen das Futter zu lange liegen, bevor mit dem Einsilieren begonnen wird. Zu trockenes Futter führt besonders bei Fahr- und Hochsilos häufig zu Futtererwärmungen und Schimmelbildungen.
5. Siliermittel
Durch den Einsatz von Siliermitteln soll die Vergärung beschleunigt und der pH-Wert möglichst rasch abgesenkt werden. Dies kann mit Impfkulturen oder auch mit Säuren und Salzen erreicht werden. Aufgrund der geringen Aufwandmenge und der Kosten werden hauptsächlich Impfkulturen mit Milchsäurebakterien eingesetzt. Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Abstimmung des Produktes auf das Siliergut. Homofermentative Milchsäurebakterien führen zu einem geringen Substanzverlust und damit auch höherem Restzuckergehalt in der Silage. Wichtig ist, dass die Silage nicht zu trocken und ein ausreichender Vorschub bei der Entnahme gegeben ist. Bei trockenem Siliergut sollen heterofermentative Milchsäurebakterien eingesetzt werden, die neben der Milch- auch Essigsäure produzieren. Dadurch erhöht sich die Stabilität der Silage. Siliermittel müssen gleichmäßig auf das Siliergut aufgebracht werden. Beim Silageprojekt 2016 hatten Silagen mit Impfkultur-Aufbringung per Dosierautomaten deutlich weniger Buttersäure, als jene mit händischer Verteilung.
6. Verdichten
Kontrollen von Grassilagen zeigen immer wieder, dass die Temperaturen im Silo auch sechs Wochen nach dem Silieren teilweise über 30 Grad Celsius liegen. Grund dafür ist häufig eine zu lange Zeitspanne vom Beginn des Silierens bis zur luftdichten Abdeckung. Besonders hoch kann die Futtererwärmung werden, wenn der Silo nicht sofort nach dem Verdichten abgedeckt wird, sondern erst Stunden später, zum Beispiel erst am nächsten Tag. Die Walzfahrzeuge müssen ausreichend schwer sein und möglichst gleichmäßig walzen. Gräbt sich das Walzfahrzeug ein, kann es zu Lufteinschlüssen mit späterer Verpilzung an dieser Stelle kommen. Zu langsames Silieren führt zu einer Hefevermehrung. Diese bereits beim Silieren "gezüchteten" Hefen führen auch später bei der Entnahme des Futters zu einer Nacherwärmung. Zudem fördern hohe Silostocktemperaturen eine Buttersäurevergärung.
7. Abdecken
Fahrsilos sollten immer mit einer Unterzieh- und einer Silofolie abgedeckt werden - auch bei Sandwichsilagen nach jedem Schnitt. Dafür gibt es auch Kombinationen beider Folien. Nach Abschluss der Silierung benötigt der Silo Ruhe. Optimal ist eine achtwöchige Ruhephase, bevor die Silage geöffnet bzw. ein weiterer Schnitt darauf siliert wird. Damit Silage in Rundballen optimal vergärt, muss auch sie innerhalb von zwei Stunden nach dem Pressen mindestens sechsfach gewickelt werden. Falls Gärheu produziert wird, ist eine achtfache Wickelung notwendig.
Nach dem Wickeln müssen die Rundballen sofort ins Lager gebracht werden. Eine Manipulation in der Hauptgärphase muss vermieden werden.
Nach dem Wickeln müssen die Rundballen sofort ins Lager gebracht werden. Eine Manipulation in der Hauptgärphase muss vermieden werden.