Bio: Schweine, Soja und Gemüse besonders gefragt

„Bio läuft gut“, berichtet der Obmann von Bio-Ernte Steiermark Thomas Gschier anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz. Die Marktaussichten sind durchwegs positiv (unten). Vor allem bei Bio-Schweinefleisch kommt nun Bewegung in den Markt. Jährlich könnten österreichweit 30 bis 40 Betriebe einsteigen. „Daher wird die Schweinevermarktungsgemeinschaft Styriabrid die Vermarktung von Bioschweinen weiter ausbauen. Wöchentlich könnten derzeit 250 Bioschweine mit steigender Tendenz zusätzlich vermarktet werden“, betont Vizepräsidentin Maria Pein. Und weiter: „Bio-Schweinehaltung bedeutet für die Bauern stabile Jahrespreise, aber teurere Futtermittel, deutlichen Mehraufwand und erheblich höhere Investitionskosten. Das ist auch im Endverbraucherpreis spürbar, der je nach Teilstück zwischen 12 und 25 Euro liegt.“
Richtige Richtung
„Die Agrarpolitik geht in die richtige Richtung. Wir ruhen uns aber nicht darauf aus und werden uns weiterhin für die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die über 4.200 Biobauern und Biobäuerinnen, welche 24,9 Prozent der Gesamtfläche bewirtschaften, einsetzen“, so Gschier. Landesrat Johann Seitinger ergänzt: „Mit der Errichtung des Bio-Kompetenzzentrums am Grottenhof und den vielfältigen unterstützenden Maßnahmen für unsere Biobauern wollen wir in der Steiermark weiterhin den Weg für eine erfolgreiche, nachhaltige und biologische Landwirtschaft bereiten.“
Marktaussichten in den Bio-Sparten
- Bio-Schweine. Um die steigende Nachfrage zu decken, müssen österreichweit jährlich 30 bis 40 neue Betriebe mit der Ferkelproduktion beginnen. In Folge auch entsprechend viele Mäster.
- Bio-Ackerbau. Der gesamte Öl- und Eiweißsektor wird, aufgrund des EU-weiten Bedarfs, auch in den nächsten Jahren ein Nachfragemarkt bleiben. 50 bis 70 neue Betriebe werden gesucht. Vor allem Speise- und Futtersoja ist stark nachgefragt.
- Bio-Gemüse. Die Nachfrage nach regionalem, biologischen Gemüse ist größer als das Angebot. Für Neugründungen eines Gemüsebetriebes ist ein guter Zeitpunkt.
- Bio-Direktvermarktung. 650 Bio-Direktvermarkter gibt es in der Steiermark. Die Sparte könnte einen jährlichen Zuwachs an Betrieben von über 20 Prozent sehr gut vertragen. Je nach Größe und Angebot sind rund 140 bis 150 Direktvermarkter gesucht.
- Bio-Rindfleisch. Spezialisierte Kälbermäster sowie Styria-Beef-Betriebe werden laufend gesucht. Große Nachfrage gibt es auch in diversen Projekten für Jungrinder, Kalbinnen und Ochsen.
- Bio-Geflügel. Bei Legehennen können noch einige Betriebe hinzukommen. Bei Masthendln gibt es für den Export noch Potenzial. Fünf Betriebe könnten in die Weideganshaltung einsteigen. Bei Pute ist der Markt gesättigt (Ausnahme Direktvermarktung).
- Bio-Obst. Der Trend geht zu neuen, resistenten Sorten. Durch die Frostereignisse sind bei anfälligen Sorten die Preise zufriedenstellend. Trotz großer Pressobstmengen sind die Preise auch hier stabil.
- Bio-Milch. Ein moderates, marktkonformes Wachstum ist bei allen Molkereien das Ziel. Ein Einstieg ist mit der Molkerei abzuklären.