Ambrosia erkennen und darauf reagieren
Die Blüte der Ambrosia ist auf dem Höhepunkt oder es sind bereits Pflanzen mit reifen Samen in den Äckern anzutreffen, derzeit natürlich vor allem in der Sojabohne, aber auch noch im Ölkürbis. Um das Absamen der Pflanzen zu verhindern, wurde beim Ölkürbis teilweise die Ernte bereits vorverlegt.
Mittel fehlen
Bäuerinnen und Bauern in der Südoststeiermark kennen das Problem mit der Ambrosia nun schon sehr lange. Der Kampf gegen die eingeschleppte Pflanze hält in diesem Gebiet bereits über einen langen Zeitraum an und die Mehrheit der Betriebe ist dort sehr bemüht, die Ambrosia zu bekämpfen. Leider fehlen in vielen Kulturen die notwendigen Pflanzenschutzmittel und die mechanische Bekämpfung reicht nicht vollständig aus und kann nicht so ohne Weiteres jederzeit durchgeführt werden. Für das händische Entfernen fehlt oft die erforderliche Zeit.
In allen Bezirken
Vielfach wird die Ambrosia nur als Herausforderung für die Südoststeiermark gesehen. Die starke Allergien auslösende Ambrosia ist jedoch nahezu in der gesamten Steiermark, also in allen Bezirken, zu finden. In Gebieten mit vergleichsweise noch wenig Auftreten von Ambrosia gibt es teilweise noch Unsicherheiten. Muss ich Ambrosiapflanzen entfernen und was passiert, wenn dies nicht erfolgt? Bin ich verpflichtet, meinen Nachbarn zu melden, wenn dieser die Ambrosia nicht entfernt?
Was ist Gesetz?
Das steirische Pflanzenschutzgesetz sieht vor, dass Eigentümer von Grundstücken diese frei von Pflanzenschädlingen gemäß EU-Verordnung halten müssen. Als Pflanzenschädlinge gelten hier auch Unkräuter wie die Ambrosia. Die Ambrosia selbst ist in der EU-Verordnung zwar nicht enthalten, aber im steirischen Pflanzenschutzgesetz gibt es eine zutreffende Formulierung: Die Bezirksverwaltungsbehörde kann die Bekämpfung beim Auftreten von anderen als in der EU-Verordnung genannten Pflanzenschädlingen, durch die eine erhebliche Schädigung oder wesentliche Gefährdung landwirtschaftlicher Pflanzen und Erzeugnisse zu erwarten ist, mit Bescheid vorschreiben. Erfolgt diese nicht, ist mit Strafen zu rechnen. Es besteht jedoch keine Meldepflicht. Niemand ist somit verpflichtet, den Nachbarn oder sich selbst zu melden.
Jede Pflanze zählt
Wo Ambrosia noch selten ist, wird sie oft nicht erkannt und daher zu spät reagiert. Da dort kaum Samen im Boden stecken, kann das Entfernen von nur wenigen Pflanzen bereits die Lösung für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, sein. Beim Auftreten von Ambrosia sollten alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen - ob chemisch, mechanisch oder händisch - ausgeschöpft werden. Dies gilt nicht nur für die Landwirtschaft, denn Ambrosia wächst nicht nur am Acker.