Almo Nachfrage groß – Markt verträgt noch einiges mehr an Almo
Wie läuft der Markt für die Almos?
HANS PESSL: Sehr gut! Die Nachfrage ist groß, wir könnten um einiges mehr an Almo-Fleisch brauchen. Die allgemeine Hochpreis-Situation am Rindfleischmarkt führt nämlich auch dazu, dass sich einige Bauern Abnehmer suchen, die über den Preis zahlen. Dennoch verzeichnen wir einen steigenden Zulauf bei den Bauern, weil sie die Marke „Almo“ und den Verein mit seiner Arbeit einfach schätzen.
Von wie vielen Almos pro Jahr sprechen wir da?
Wir liegen heuer bei rund 5.800 Ochsen und Kalbinnen.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Exklusivabnehmer Billa?
Da sind wir sehr zufrieden. Wir haben ja in der Vergangenheit mit einem Fixpreis-Modell gearbeitet – das hat sich heuer allerdings überholt, weil der Markt eben so stark in Bewegung war. Billa hat da rasch reagiert und ist beim Almopreis mit dem Markt mitgegangen.
Und wie schaut es mit regionalen Abnehmern aus?
Auch bei der Fleischerei Pierer in Passail sind die Umsatzzahlen erfreulicherweise steigend. Vor Ort einen regionalen Abnehmer zu haben, ist wichtig – vor allem für die Gastronomie, die auf die hohe Almo-Qualität setzt und auch für Veranstaltungen. Diese Regionalität entspricht ja auch ganz der Gründungsphilosophie von Almo.
Im Nachhinein betrachtet: War es die richtige Entscheidung, auf Billa als Alleinabnehmer zu setzen?
Ja, durchaus. Wie gesagt: Der wichtigste Grund bei der Gründung der Marke Almo war, den heimischen Markt hochwertig zu versorgen. Das war dann zwischenzeitlich ja mit dem Weg ins Ausland nicht mehr wirklich gegeben. Uns war es im Sinne des Gründungsgedankens aber wichtig, den heimischen Markt zu stärken – und das ist mit Billa wieder gelungen.
illa hat damals signalisiert, das Almo-Label groß sichtbar zu platzieren – aber da hat sich bis dato nicht wirklich etwas getan, oder?
Leider! Deshalb sind wir da auch noch nicht wirklich zufrieden. Es laufen dazu wieder einmal Gespräche, denn wir möchten unbedingt, dass die Marke „Almo“ noch stärker präsentiert wird. Wir sind guter Dinge, dass Billa das nun auch tatsächlich umsetzen wird.
Wohin geht Ihrer Einschätzung nach die Reise für „Almo“?
Für eine gute Zukunft gilt es allen voran Herausforderungen wie die Einstellerbeschaffung zu bewältigen. Wir sind deshalb auch mit der „Rind Steiermark“ in Kontakt, damit bei Versteigerungen Einstellerermittlungen verstärkt in den Fokus genommen werden. Vom Kälbermarkt geht momentan nämlich viel ins Ausland – gut für die Verkäufer, aber eine Herausforderung für die heimischen Mäster. Wir sind im vergangenen Jahr eine Preisrally durchlaufen, wie ich sie in meinen 16 Jahren als Obmann nicht erlebt habe. Heuer haben sich die Kälberpreise bereits verdoppelt. Wir hoffen stark darauf, dass sich das bald einpendelt. Auch die verpflichtende Weidehaltung ist ein Zukunftsthema; sie bedeutet viel Mehraufwand – das muss den Bauern einfach vergütet werden.
Almo: Preise klettern weiter
Auf ein erfolgreiches Jahr 2024 blickte der scheidende Almo-Obmann Hans Pessl bei der Mitgliederversammlung in Krieglach zurück: „Im November 2024 lag der Preis für R3-Ochsen bei 3,70 Euro, im Juni 2025 erhielt man für dieselbe Qualität 6,70 Euro“, berichtete Pessl. 2024 wurden rund 5.000 Almo-Ochsen vermarktet, 2025 rechnet man mit etwa 5.800 Tieren. Auch die Treuhandkauf-Option für Einsteller über die Rind Steiermark stößt auf große Zustimmung.
Preise ziehen an
Andreas Steidl (Billa) bestätigte die hohe Nachfrage, betonte aber die Herausforderung, dass Konsumenten kurzfristig reagieren, während die Aufzucht zwei bis drei Jahre dauert. Billa zeigt am Ausbau des Programms großes Interesse. Werner Habermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rind Österreich prognostiziert für 2025 einen Preisanstieg von 10 bis 20 Cent bis Weihnachten, 2026 dürfte sich das Preisniveau stabilisieren. Trotz hoher Schlachtmengen fehlen Kälber am Markt (minus 27 Prozent seit 2015). Habermann appelliert, die Inlandsproduktion zu stärken. Nach 16 Jahren übergab Obmann Hans Pessl sein Amt an Herbert Schrittwieser, der einstimmig in diese Funktion gewählt wurde. Präsident Andreas Steinegger hob die zentrale Rolle der Rindermäster für Ernährung und Landschaftspflege hervor.
Autor: Melanie Affenberger
Preise ziehen an
Andreas Steidl (Billa) bestätigte die hohe Nachfrage, betonte aber die Herausforderung, dass Konsumenten kurzfristig reagieren, während die Aufzucht zwei bis drei Jahre dauert. Billa zeigt am Ausbau des Programms großes Interesse. Werner Habermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rind Österreich prognostiziert für 2025 einen Preisanstieg von 10 bis 20 Cent bis Weihnachten, 2026 dürfte sich das Preisniveau stabilisieren. Trotz hoher Schlachtmengen fehlen Kälber am Markt (minus 27 Prozent seit 2015). Habermann appelliert, die Inlandsproduktion zu stärken. Nach 16 Jahren übergab Obmann Hans Pessl sein Amt an Herbert Schrittwieser, der einstimmig in diese Funktion gewählt wurde. Präsident Andreas Steinegger hob die zentrale Rolle der Rindermäster für Ernährung und Landschaftspflege hervor.
Autor: Melanie Affenberger