Aktion „Saubere Alm“: Für gesunde Weidetiere und intakte Kulturlandschaft
Gefahr für die Tiere
Die steirischen Almen sind für rund 50.000 Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde nicht nur wertvolle Weideflächen, sondern auch gepflegte Kulturräume, Schatzkammern der Artenvielfalt und besonders beliebt bei Erholungssuchenden. Doch ihre Erhaltung wird zunehmend erschwert – nicht zuletzt durch die wachsende Belastung mit Müll, Getränkedosen, Flaschen, Papiertaschentüchern, Essensresten, Plastik- und Hundesackerln. Was von Ausflüglern und Erholungssuchenden achtlos weggeworfen wird, kommt spätestens nach der Schneeschmelze zum Vorschein. Auch während des Jahres sammelt sich der Müll, den dann die Almbäuerinnen und Almbauern einsammeln und wegräumen müssen. Vieles landet direkt auf den Weideflächen, wo es für die Tiere zur Gefahr werden kann. Kammerpräsident Andreas Steinegger fordert von den Erholungssuchenden Respekt und einen klaren Wertekompass ein: „Was liegen bleibt, kann unsere Tiere krank machen – oder töten. Das muss jeder wissen, der hier unterwegs ist.“
Steinegger stellt Ehrenkodex vor
Der von Steinegger präsentierte Ehrenkodex „Saubere Alm“ besteht aus sieben Regeln, an die sich die Wanderer und Almbesucher halten sollen:
- Parken, dort wo Parkplätze ausgewiesen sind.
- Leere Getränkeflaschen mit nach Hause nehmen.
- Plastiksackeln mitnehmen.
- Aludosen wieder einpacken.
- Essensreste wieder mitnehmen.
- Hundesackerln korrekt entsorgen.
- Tiere nicht füttern.
Geringe Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit: Allein im Almenland sammeln wir 120 Müllsäcke mit weggeworfenem Unrat
Johann Baumegger von der Bründlalm im Naturpark Almenland erzählt von der mühevollen Arbeit, den Müll zu sammeln und wegzuräumen. Baumegger: „Wir machen unsere Arbeit auf den Almen sehr gerne, aber das Wegräumen von Papiersackerln, Flaschen und Dosen zeugt von Respektlosigkeit und geringer Wertschätzung einzelner Freizeitnutzer für die bäuerliche Arbeit.“ Die Almwirtschaft erfordert viel Zeit, weil die meiste Arbeit händisch gemacht werden muss, wie etwa das Zäunen oder die Almpflege. Baumegger: „Wir sammeln jedes Jahr auf unserer Alm ungefähr zwei Säcke Müll. Auf das Almenland umgelegt sind das etwa 120 Säcke und steiermarkweit gesehen werden an die 1.200 Säcke Müll jedes Jahr gesammelt.“
Zahlen und Fakten
Die Pflege der Almen ist wichtig, weil ansonsten pro Jahr etwa 1.000 Hektar Almfläche zu Wald werden würden. Maria Raith, eine Almbäuerin aus Passail: „Der Aufwuchs von Bäumen und Sträuchern muss jedes Jahr weggeräumt werden, weil ansonsten die Alm zuwachsen würde.“ Die steirischen Almen laden daher zum Tag der Almen ein, wo auf 13 steirischen Almen die Bevölkerung zur Mithilfe eingeladen wird.