Agrar-Innovationspreis „Vifzack 2022“ geht an erstklassige Initiative Ennstal-Mehl
Platz 1 für Ennstal-Mehl: Woher kommt das Mehl im Lebkuchen oder Brot?
Die Antwort auf diese Frage wird vor allem den Ennstalern in Zukunft besonders leichtfallen, kommt doch der Sieger des Agrar-Innovationspreises „Vifzack 2022“, den die Landwirtschaftskammer alljährlich vergibt, aus Altirdning. „Wir starten voll durch und sind erfolgreich dabei, unser Ennstal-Mehl zu einem besonderen, regionalen Leuchtturm-Produkt zu etablieren. Das Interesse an unserem regionalen Mehl ist enorm“, betonen die preisgekrönten Sieger Franz Neuper und Patricia Zach. Hinter dem neuen Markenprodukt Ennstal-Mehl steckt ein regionales Qualitätsmehl, das bereits in regionalen Landmarkt-Sparmärkten, in Hofläden der Umgebung, teils auch schon in der regionalen Gastronomie und natürlich direkt ab Hof regen Absatz findet. „Derzeit sind wir auch in vielversprechenden Gesprächen mit Ennstaler Bäckereien, die Interesse an unserem Roggenmehl fürs Brotbacken haben“, freut sich der Absolvent der Höheren Lehranstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein.
Ennstal-Mehl: Jede Bestellung wird frisch gemahlen und zugestellt - weitere Bauern steigen ein
„Ich bin vom Gedanken im klimatisch für den Ackerbau nicht so begünstigten Ennstal Qualitätsroggen anzubauen, einfach nicht mehr losgekommen. Den ersten erfolgreichen Anbauversuch machte ich bereits 2014, nachdem mir mein seinerzeitiger Chef, Bernhard Krautzer, von der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein buchstäblich diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte“, freut sich der energiegeladene Milchbauer, der ansonsten gemeinsam mit seiner Familie 45 Milchkühe mit Nachtzucht betreut. Aus der heurigen Roggenernte wird er bereits 7.000 Kilo Ennstal-Mehl in seiner Getreidemühle mahlen. „Jede Bestellung wird frisch gemahlen und zugestellt“, verweist Neuper auf die besonderen Vorzüge. Mit dem Berufskollegen Martin Lackner hat er bereits einen Kompagnon gefunden, der Bio-Dinkelmehl in seiner Mühle herstellt. Künftig werden sogar fünf weitere Ennstaler Bauern in die Ennstal-Mehlproduktion einsteigen.
Platz 2: Sommerlinde – der fruchtig-blumige Trinkgenuss von Birgit und Christoph Reinhart aus St. Marein/Graz
Frisch, blumig, spritzig – mit der „Sommerlinde“ ist Birgit und Christoph Reinhart aus St.Marein bei Graz ein genussvoller Drink gelungen. Das aus Lindenblüten hergestellte alkoholfreie, in 0,33 Liter Flaschen abgefüllte spritzige Getränk begeistert alle Altersklassen. Aufgrund ihrer „Retro-Etiketten“ ist es auch ein ganz besonderer optischer Hingucker. „Wir erhalten sehr viele positive Rückmeldungen. Manche mischen die ´Sommerlinde´ auch mit Spirituosen, vor allem mit Gin“, sind die Bio-Obstbauern Birgit und Christoph Reinhart ambitioniert, auf dieser Schiene weiterzuarbeiten. Erhältlich ist die „Sommerlinde“ ab Hof und im Webshop www.aronia-bauer.at sowie in ausgewählten Lebensmittelgeschäften.
Platz 3: Der Wollsdorfer Dominik Reiter und sein Kultgetränk Fichterl
Altes Wissen neu interpretiert! Der Wollsdorfer Dominik Reiter setzt einen neuen Trend am Getränkemarkt – sein Fichterl hat sich in kürzester Zeit zu einem Kultgetränk ganz ohne Alkohol entwickelt. „Reine Natur“ steckt hinter diesem neuen spritzigen Trendgetränk, das in regionalen Hofläden, in ausgewählten Lebensmittelgeschäften und vor allem auch in der Gastronomie als alkoholfreie Alternative sehr gut ankommt. Dominik Reiter: „Die Basis bilden junge Fichtenwipfel-Triebe aus dem eigenen Wald, die dem 0,33 Liter-Getränk eine prickelnde Frische und einen leicht harzigen Abgang verleihen.“
28.557 Stimmen für den „Vifzack 2022“ abgegeben
Bereits zum fünften Mal vergaben Landwirtschaftskammer und Landwirtschaftliche Mitteilungen den steirischen Innovationspreis für Land- und Forstwirtschaft „Vifzack 2022“. Zwölf Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich dem vierwöchigen Online- und Offline-Unterschriften-Voting. Insgesamt wurden 28.557 gültige Stimmen abgegeben. Das Siegerprojekt „Ennstal-Mehl“ von Franz Neuper und Patricia Zach erhielt 8.382 Stimmen. Birgit und Christoph Reinhart erzielten mit ihrem fruchtig-blumigen Trinkgenuss „Sommerlinde“ 8.231 Stimmen und somit Platz 2. Platz 3 ging an Dominik Reiter mit seinem Kultgetränk „Fichterl“, dafür wurden 3.682 Stimmen abgegeben. Insgesamt standen zwölf innovative Projekte aus der steirischen Land- und Forstwirtschaft vom 29. Oktober bis 29. November zur Wahl.
Über den Tellerrand
Sprossen zum Snacken. Sebastian Rauer aus Bad Blumau verarbeitet verschiedene Sprossenarten zu gesunden Snackprodukten wie Rigel, Shots und Joghurts. Dafür wurde er für Initiativen ohne landwirtschaftliche Betriebsnummer von einer Jury mit dem Vifzack-Sonderpreis "Über den Tellerrand" ausgezeichnet. Zweiter wurde die Campingplattform "Schau aufs Land" aus Graz, dritter "Marlou´s Bio Hundekekse" aus Dobl-Zwaring. Weitere Einreichungen: Elly´s Backmischungen, Tulberg Automatensysteme und Waldverband Digital.