Achtsamkeit schützt vor Forstunfällen
Bei der Forstarbeit wirken große Kräfte. Unfälle gehen oft mit schweren Verletzungen einher. In der Steiermark gab es in den vergangenen fünf Jahren (2020 bis 2024) laut SVS und Auva 1.433 Forstunfälle, wovon 43 tödlich endeten (Grafiken oben). Markant: Je besser die forstliche Ausbildung, desto seltener waren Menschen von tödlichen Unfällen betroffen. Bei den Unfallursachen, geben Betroffene mit Abstand am häufigsten Routine als Unfallursache an. „Ich wollte nur schnell …!“ So beginnen die meisten Erzählungen bei Unfällen bei der Motorsägearbeit. Mit dem “nur“ wird schon ausgedrückt, dass man sich der Gefahr oft nicht bewusst ist. “Schnell“ bedeutet, dass man sich nicht die Zeit für Planung, Gefahreneinschätzung und Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung nimmt. Auch bei der Uhrzeit spiegelt sich das in Zahlen wider: Die meisten Unfälle passieren zwischen 10 und 11 Uhr am Vormittag, wenn man so richtig in Fahrt ist. Daher die wichtigsten Tipps für sichere Waldarbeit:
1) Ausbildung bringt’s
Die Arbeit mit der Motorsäge ist anspruchsvoll. Die forstlichen Ausbildungsstätten der Landwirtschaftskammern oder des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) bieten regelmäßig Kurse an – vom Einsteigerkurs bis hin zur Profianwendung. Aber auch die Waldverbände organisieren Weiterbildungen und helfen damit, die Arbeitssicherheit zu steigern.
2) Arbeiten auslagern
Nach Sturmereignissen liegen die Bäume meist kreuz und quer übereinander. Hier gilt es, besonders vorsichtig zu sein. Denn gerade verspannte Bäume können schnell zur Gefahr werden. Glücklicherweise finden solche Ereignisse nicht ständig im eigenen Wald statt. Daher fehlt einem aber oft auch die Erfahrung, wie man dieses Schadholz korrekt aufarbeitet, ohne sich zu verletzen. In solchen Situationen ist es daher sicherer, einen Profi zu beauftragen, der häufiger mit brenzligen Situationen in Berührung kommt.
3) Schutzausrüstung
Wie der Name schon sagt, dient das Tragen der Schutzausrüstung der eigenen Sicherheit. Auch wenn es bei hohen Temperaturen nicht angenehm ist, muss sie dennoch getragen werden! Laut SVS wäre bei zehn Prozent der Unfälle die Unfallschwere durch Schutzausrüstung reduzierbar. Daneben ist auch notwendig, eine normgerechte Motorsäge mit den dazugehörigen Sicherheitseinrichtungen zu verwenden. Zu guter Letzt kann man auch die Achtsamkeit als Teil der persönlichen Schutzausrüstung sehen. Denn durch Achtsamkeit können Unfälle einfach vermieden werden.
4) Arbeitsort absichern
a der Wald laut Forstgesetz zu Erholungszwecken von allen betreten werden darf, sind auch Erholungssuchende vor Gefahren zu warnen. Dafür schafft das Forstgesetz die Möglichkeit des „Befristeten forstlichen Sperrgebietes“. Zur Kennzeichnung ist die Tafel gemäß Forstlicher Kennzeichnungsverordnung Absatz 2 zu verwenden, die zusätzlich entlang des oberen Randes das Wort „Befristet“ zu enthalten hat. Auf einer Zusatztafel müssen mit gut lesbarer Schrift Beginn und Ende der Frist ersichtlich sein. Wird mit der Motorsäge gearbeitet, wird auch eine Zusatztafel „Gefahr durch Waldarbeit“ benötigt. Die Tafeln sind jedenfalls an jenen Stellen anzubringen, wo öffentliche Straßen und Wege, markierte Wanderwege, Schirouten, -pisten und -loipen sowie Forststraßen in die Fläche führen. Ein Tipp: Besser eine Tafel zu viel aufstellen als eine zu wenig!
Biomassekonferenz näher an Praxis
Die Biomassekonferenz 2026 setzt neue Maßstäbe – besonders für Landwirtinnen und Landwirte, die nach praxistauglichen Lösungen für die Energiezukunft suchen. Neben einem wissenschaftlichen Programm bietet die Veranstaltung heuer so viel unmittelbare Anwendung wie noch nie. Damit rückt die Konferenz näher an jene heran, die Biomasse täglich erzeugen, verarbeiten und einsetzen. Ein Highlight sind die Exkursionen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Einblicke in modernste Biomasse-Anlagen im Echtbetrieb sowie in innovative Großspeicherlösungen, die künftig eine wichtige Rolle in regionalen Energiesystemen spielen werden. Ebenso werden erfolgreiche Beispiele für Wärmenetzverbünde in der Biomasse-Nahwärme vorgestellt – ein Bereich, der für viele landwirtschaftliche Heizwerksbetreiber durch Kooperationen neue wirtschaftliche Chancen eröffnet. Ergänzt wird das Programm durch Einblicke in die Verbindung von Biomasse, Industrie und Wasserstoff, die zeigt, wie erneuerbare Energieträger auch in industriellen Prozessen an Bedeutung gewinnen. Erstmals gibt es auf der Konferenz ein durchgehendes Programm „Bioenergie in der Praxis“, das sich dezidiert an Praktiker richtet. Themen wie aktuelle Entwicklungen in der Bioenergie und Forstwirtschaft, der Betrieb von Biomasse-Nahwärmeanlagen sowie das Zusammenspiel von Praxis und Innovation stehen im Mittelpunkt.
Weite Infos und Anmeldung:
Biomassekonferenz Graz
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