09.08.2017 |
von Christina Gruber
Wege zum klimafitten Wald
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Ein wesentlicher Beitrag, um das Ausmaß des Klimawandels zu reduzieren ist, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und der Substitutionseffekt durch die vermehrte Verwendung von Holzprodukten. Damit kommt der heimischen Forstwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Anpassung auf das geänderte Klima zu.
Veränderte Voraussetzungen
Wälder, die derzeit durch niedrige Temperaturen im Wachstum begrenzt sind, werden vom Klimawandel profitieren. Voraussetzung dafür ist, dass der Boden genug Nährstoffe bereitstellen kann und der Niederschlag ausreicht. Positive Auswirkungen auf das Waldwachstum sind daher vor allem in höher gelegenen Bergwäldern zu erwarten. Die erhöhte Temperatur bewirkt neben besserem Wachstum aber auch eine vermehrte Aktivität der Mikroorganismen im Boden. Der Bodenkohlenstoff wird freigesetzt und durch die Abnahme der organischen Substanz verliert der Boden Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität. Dieser Effekt trifft besonders auf die Kalkalpen zu. Bereits derzeit schlecht mit Wasser versorgte Standorte werden mit dem Klimawandel zunehmend Probleme durch Trockenheit bekommen. Die bekannten Problemregionen werden größer und punktuell werden beispielsweise in den Innenalpen welche dazu kommen.
Mit der Erhöhung der Temperatur können sich auch die Wechselbeziehungen von Bäumen und Schadorganismen verändern. Am Rand des potenziellen Verbreitungsgebietes wird die Anfälligkeit von Bäumen gegenüber Schädigungen zunehmen. Sehr bedeutend erweist sich in diesem Zusammenhang das Auftreten von Trockenstress. Besonders Borkenkäfer profitieren von einer verringerten Abwehrfähigkeit. Natürlich könnten auch neue Schadorganismen auftreten, die durch das geänderte Klima einwandern und sich etablieren können. Waldbesitzer werden dazu aufgerufen, neue Befallsmuster oder neu auftretende Schädlinge zu melden.
Mit der Erhöhung der Temperatur können sich auch die Wechselbeziehungen von Bäumen und Schadorganismen verändern. Am Rand des potenziellen Verbreitungsgebietes wird die Anfälligkeit von Bäumen gegenüber Schädigungen zunehmen. Sehr bedeutend erweist sich in diesem Zusammenhang das Auftreten von Trockenstress. Besonders Borkenkäfer profitieren von einer verringerten Abwehrfähigkeit. Natürlich könnten auch neue Schadorganismen auftreten, die durch das geänderte Klima einwandern und sich etablieren können. Waldbesitzer werden dazu aufgerufen, neue Befallsmuster oder neu auftretende Schädlinge zu melden.
Gestreutes Risiko durch Mischwälder
Aus waldbaulicher Sicht wird empfohlen, die Vitalität, Stabilität und Vielfalt der Wälder zu verbessern. Dieses Ziel ist mit starken Durchforstungseingriffen in der Jugend gut zu erreichen. Vitale Bäume, die weniger Konkurrenz ausgesetzt sind, werden mit klimatisch bedingtem Stress besser fertig. Für die verbleibenden Bäume steht mehr Wasser zur Verfügung. Die Baumartenauswahl spielt eine wesentliche Rolle für die Anpassungsfähigkeit des Bestandes. Das zukünftige Klima kann für die forstlich relevanten Zeiträume kaum verlässlich prognostiziert werden. Daher sollten waldbauliche Entscheidungen flexibel und offen für möglichst viele Szenarien sein. Mischwälder können entscheidend zur Risikoverteilung beitragen. Es sollten Baumarten mit unterschiedlichen ökologischen Ansprüchen beteiligt werden. Bunt gemischte Bestände können Störungen leichter ausgleichen und sind weniger anfällig für Schadfaktoren. Für die erfolgreiche Begründung von Mischbeständen sollten Unterschiede bei Lichtansprüchen, Höhenwachstum und Lebensdauer berücksichtigt werden.
Fichtenbestände
Gefährdete Fichtenbestände, die noch einen Großteil ihres Bestandeslebens vor sich haben, sollten früh und intensiv durchforstet werden. Damit wird der Trockenstress verringert und das Durchmesserwachstum gefördert. Das Ergebnis sind vitale stabile Bäume mit niedrigen H/D-Werten, die seltener von Stamm- oder Kronenbruch gefährdet sind. Ab einer Baumhöhe von 25 Metern wird empfohlen, keine Eingriffe mehr durchzuführen, die eine Auflockerung des Kronendaches bewirken. Der Bestandesrand sollte durchlässig gehalten werden, da zu dichte Ränder Turbulenzen verursachen und zum Windwurf des dahinter liegenden Bestandes führen können.
Bei der Ausführung von Pflegeingriffen und Nutzungen sollen Ernteschäden am Bestand und vor allem Bodenschäden vermieden werden. Ganzbaumnutzungen sollten nur dort erfolgen, wo der Boden gut entwickelt ist und den Nährstoffentzug verkraften kann.
Bei der Ausführung von Pflegeingriffen und Nutzungen sollen Ernteschäden am Bestand und vor allem Bodenschäden vermieden werden. Ganzbaumnutzungen sollten nur dort erfolgen, wo der Boden gut entwickelt ist und den Nährstoffentzug verkraften kann.
Die Broschüre „Wege zum klimafitten Wald“ herausgegeben vom Bundesforschungszentrum für Wald kann auf bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=10296 heruntergeladen werden.