Waldwirtschaftspreis durch Innovationsgeist
Steile Almwiesen wirken für viele Besucher und Erholungssuchende idyllisch. Doch die Bewirtschaftung setzt Mut, Leidenschaft und höchste Professionalität voraus. Für dieses Engagement und einen bemerkenswerten Innovationsgeist wurden Maria und Johann Willingshofer aus Gasen mit dem steirischen Waldwirtschaftspreis 2022 ausgezeichnet. Die Umstellung auf Bio mit Mutterkuhhaltung und die Murbodner-Rinder nur mit Heu, ohne Silage oder Kraftfutter zu füttern, war gewagt. Die große Nachfrage und überzeugende Qualität des Rindfleisches geben Familie Willingshofer jedoch recht. Und sie fühlen sich darin bestätigt, wie sie ihre Rinder halten sowie Wiesen und Almen pflegen. Die große Waldfläche und die guten Zuwachsbedingungen sind ideal für den Schwerpunkt Forst.
Nachholbedarf Wald
Die Waldflächen weisen einerseits große Durchforstungsrückstände auf, andererseits muss der Starkholzanteil im Zaum gehalten werden. Diese Herkulesaufgabe war mit Traktor und Funkseilwinde nicht zu bewältigen. Ein gebrauchter Seilkran vom Typ Wanderfalke 1,5 Tonnen, aufgebaut auf einem Drei-Achs-LKW mit Woody 50-Harvesterkopf wurde angeschafft. Die gesamte Vermarktung läuft über den Waldverband Weiz, auch das Biomasseheizwerk Gasen wird beliefert.
Bruthöhlenbäume
Um die Biodiversität zu verbessern, bleiben bewusst einzelne Überhälter oder knorriger Bergahorn stehen. Im Rotbuchenbestand finden sich zahlreiche Bruthöhlenbäume sowie stehendes und liegendes Totholz. Johann Willingshofer engagiert sich seit 2017 im Vorstand der Waldwirtschaftsgemeinschaft (WWG) Almenland und kämpft für die Erfolge der gemeinschaftlichen Holzvermarktung.