Steirischer Almgipfel: Land unterstützt Vorstoß der Bundesregierung
Nachdem die Bundesregierung diese Woche ihren Aktionsplan für sichere Almen präsentiert hat, trafen sich in Graz die Landesräte Barbara-Eibinger Miedl und Johann Seitinger sowie Vertreter des Tourismus mit Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher, Almvertretern und Rechtsexperten zum steirischen Almgipfel, um die Umsetzung des Aktionsplans zu besprechen. Titschenbacher: „Die Umsetzung der, von der Bundesregierung vorgeschlagenen Gesetzesänderungen und des Verhaltenskodex auf Landesebene, wurden beim Almgipfel diskutiert. Sowohl Bundes- als auch Landesgesetze wurden von der Rechtsabteilung der Landeskammer geprüft und Vorschläge ausgearbeitet. Es braucht auch eine Änderung der Tierhalterhaftung bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, die zur Freizeitnutzung freigegeben wurden. Hier ging es konkret um die Freizeit-Unfallpolizze des Landes.“ Die Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Agrarlandesrat Johann Seitinger haben zugesagt, die Landwirte bei der Umsetzung der notwendigen Schritte zu unterstützen.
Gesetzliche Änderungen
Neben einem Verhaltenskodex für Wanderer und Touristen sowie einem Ratgeber für die Alm- und Weidewirtschaft soll, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger, auch das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) geändert werden, um den Almbauern größtmögliche Rechtssicherheit zu garantieren. Vor allem der Forderung der bäuerlichen Interessenvertretungen, die Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher auf den Almen zu stärken, wurde damit Rechnung getragen. Bundeskanzler Sebastian Kurz, der den Bäuerinnen und Bauern mit seiner Unterstützung einer raschen und vor allem praxisorientierten Lösung, noch vor Beginn der Almsaison, Rechtssicherheit geben konnte, betonte, dass es um das gute Miteinander von Landwirtschaft und Tourismus auf Österreichs Almen geht.
Verhaltenskodex
„Dieses Miteinander wollen wir mit dem vorgelegten Aktionsplan ebenso stärken, wie die Eigenverantwortung, die alle Besucher unserer Naturlandschaften tragen“, so Bundeskanzler Kurz. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus wird daher mit den betroffenen Interessenvertretungen einen Verhaltenskodex für Wanderer und Touristen entwickeln. In diesem Kodex wird das richtige Verhalten auf Almen und Weiden übersichtlich und leicht verständlich erklärt. Es sollen Fragen, wie etwa „wie verhält man sich in der Nähe von Weidevieh?“, „wie viel Meter Abstand sollte man halten?“ und „wie werden Hunde auf Almen und Weiden richtig mitgeführt?“, erläutert werden. Einen ähnlichen Kodex gibt es mit den „Zehn FIS Regeln“ für das Verhalten im alpinen Gelände. „Der Aktionsplan wird endlich Klarheit und vor allem Sicherheit geben. Eine einheitliche Lösung in Form des Ratgebers für die Alm- und Weidewirtschaft und die Verhaltensregeln für Besucher sind von großer Bedeutung“, ist der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger von den beschlossenen Maßnahmen überzeugt.