03.09.2015 |
von DI DI Leo Kirchmaier & Firschereimeister Günther Gratzl
So reagieren Sie am besten auf Sauerstoffmangel in Karpfenteichen
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Die Messstation der Ökologischen Station Waldviertel hat von Jänner bis Juli 2015 ein Niederschlagsdefizit von rund 30% gegenüber dem langjährigen Schnitt registriert. Allein im Juli 2015 lag das Niederschlagsdefizit bei rund 61%.
Den Sauerstoff des Wassers im Blick behalten
Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist bei solchen Wetterverhältnissen der wichtigste Parameter bei der Kontrolle der Wasserchemie. Ständige Sauerstoffknappheit führt nicht nur zu Wachstumseinbußen durch eine schlechtere Futterverwertung, die Fische werden auch krankheitsanfälliger, zum Beispiel für Parasiten und Verpilzungen. Unterschreitet das Wasser bestimmte Sauerstoffgrenzen, kommt es auch zum Fischsterben.
Wasser kann nur eine gewisse Menge an Sauerstoff lösen. Diese Menge wird in Milligramm pro Liter (mg/l) angegeben. Sie ist abhängig von der Temperatur des Wassers und dem Teildruck des Sauerstoffs, dem sogenannten Partialdruck der umgebenden Luft. Generell löst sich immer weniger Sauerstoff im Wasser je wärmer dieses wird. Gleichzeitig steigt der Sauerstoffverbrauch der wechselwarmen Fische durch deren erhöhte Aktivität bei wärmeren Wassertemperaturen. In Karpfenteichen sollte die Sauerstoffkonzentration deshalb vier Milligramm pro Liter für längere Zeiträume nicht unterschreiten. Ab einer Sauerstoffkonzentration von 0,5 Milligramm je Liter können Karpfen keinen Sauerstoff mehr aus dem Wasser aufnehmen. Maränen und Raubfische sind noch empfindlicher, Schleien etwas toleranter. Kommt es zu diesen kritischen Situationen, so beginnen die Fische mit der Notatmung. Sie können dann nur noch kurze Zeit überleben und rasche Abhilfe ist unbedingt notwendig.
Wasser kann nur eine gewisse Menge an Sauerstoff lösen. Diese Menge wird in Milligramm pro Liter (mg/l) angegeben. Sie ist abhängig von der Temperatur des Wassers und dem Teildruck des Sauerstoffs, dem sogenannten Partialdruck der umgebenden Luft. Generell löst sich immer weniger Sauerstoff im Wasser je wärmer dieses wird. Gleichzeitig steigt der Sauerstoffverbrauch der wechselwarmen Fische durch deren erhöhte Aktivität bei wärmeren Wassertemperaturen. In Karpfenteichen sollte die Sauerstoffkonzentration deshalb vier Milligramm pro Liter für längere Zeiträume nicht unterschreiten. Ab einer Sauerstoffkonzentration von 0,5 Milligramm je Liter können Karpfen keinen Sauerstoff mehr aus dem Wasser aufnehmen. Maränen und Raubfische sind noch empfindlicher, Schleien etwas toleranter. Kommt es zu diesen kritischen Situationen, so beginnen die Fische mit der Notatmung. Sie können dann nur noch kurze Zeit überleben und rasche Abhilfe ist unbedingt notwendig.
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Teiche und ihr Sauerstoffhaushalt
Hat sich der maximale Sauerstoffanteil im Wasser gelöst, so spricht man von der Sättigungskonzentration. Bei 20°C und auf einer Seehöhe von 500 Meter, wie zum Beispiel im Waldviertel, wären das etwa 8,5 Milligramm je Liter Sauerstoff, während bei 30°C nur noch zirka 7,2 Milligramm je Liter Sauerstoff gelöst sind.
Eine Massenvermehrung von Algen oder Wasserpflanzen verursacht mitunter starke Sauerstoffschwankungen im Teich. Während unter Tags aufgrund der Assimilation Übersättigungen auftreten, sinkt während der Nacht der Sauerstoffgehalt aufgrund von Veratmung und Sauerstoffzehrung von organischem Material.
Eine Massenvermehrung von Algen oder Wasserpflanzen verursacht mitunter starke Sauerstoffschwankungen im Teich. Während unter Tags aufgrund der Assimilation Übersättigungen auftreten, sinkt während der Nacht der Sauerstoffgehalt aufgrund von Veratmung und Sauerstoffzehrung von organischem Material.
Früh am Morgen Sauerstoff kontrollieren
Die kritischste Situation für Sauerstoffmangel im Teich ist kurz vor Sonnenaufgang. Der frühe Morgen ist deshalb der beste Zeitpunkt zur Sauerstoffkontrolle. Vor allem wenn die Nächte im Spätsommer wieder länger werden, fehlt den Pflanzen Zeit, Sauerstoff nachzuproduzieren und die Gefahr eines Sauerstoffmangels steigt. An heißen, windstillen Tagen und aufgrund fehlender Durchströmung entsteht eine Temperaturschichtung in den Teichen. Durch rasch absterbende Algen- und Planktonbiomassen oder nicht verwertetes Futter bilden sich akute Sauerstoffmangelzonen in den tieferen Wasserschichten des Teiches. Bei einer Belüftung dürfen solche Wasserschichten nicht an die Oberfläche umgewälzt werden.
So wird der Sauerstoff gemessen
Prinzipiell stehen Schnelltestkits oder elektronische Messsonden zur Verfügung. Schnelltestkits sind in der Anschaffung günstiger, jedoch dauert die Messung aufgrund von Wartezeiten länger. Hat man mehrere Teiche zu kontrollieren, ist eine Messsonde empfehlenswert. Sie ist zwar teurer, jedoch mittlerweile sehr robust und einfach in der Handhabung. Auf eine regelmäßige Kalibrierung ist zu achten.
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Mit Vorbeugen gute Wasserqualität erhalten
Die Besatzdichte ist an die Bonität des Teiches anzupassen, abhängig von geografischer Lage und Bodenbeschaffenheit. Das setzt unter anderem auch gute Kenntnisse über die Beschaffenheit der Wasserqualität und entsprechenddes Fachwissen voraus. Man darf nicht zu viele Nebenfische besetzen. Der Einfluss der Nebenfische in Form des Fraßdruckes auf das Zooplankton, wird oft unterschätzt und macht eine Steuerung durch das Füttern schwieriger. Vorbeugend wirkt, den Weg der nachhaltigen Produktion durch Abstimmung der Besatzdichte und Fütterung auf die vorhandene Naturnahrung und die Wasserqualität einzuhalten. Die Wasserqualität, zumindest Sauerstoff und pH-Wert, muss man regelmäßig messen. Gegebenenfalls sollte man Fachberater kontaktieren und sich laufend weiterbilden.
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Was tun bei drohendem oder akutem Sauerstoffmangel?
Im Normalfall kündigt sich ein Sauerstoffmangel an, wenn die Fische schlecht oder gar nicht fressen, wenn sie sich im Zulaufbereich konzentrieren und an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen, also notatmen.
Falls nicht bereits im Vorfeld eine Fehlentwicklung im Teich ersichtlich ist, sollte man zumindest jetzt mit dem Füttern aufhören, bis sich wieder normale Sauerstoffverhältnisse einstellen.
Bei akutem Sauerstoffmangel sollte man sofort mit Wasserpumpen und Belüftern das Wasser belüften. Oft tritt schon nach wenigen Stunden eine Besserung ein. In Notsituationen, wie sie zurzeit bei extremer Trockenheit und Hitze vorkommen, kann sich eine unterstützende Belüftung oft über zwei bis drei Wochen hinziehen.
In vielen Fällen mit Sauerstoffmangel reicht es oft, nur in den späten Nacht- und frühen Morgenstunden zu belüften, da tagsüber der Algenbestand den Sauerstoffwert wieder natürlich anheben kann.
Hier muss man mittels Sauerstoffmessung individuell entscheiden.
Falls nicht bereits im Vorfeld eine Fehlentwicklung im Teich ersichtlich ist, sollte man zumindest jetzt mit dem Füttern aufhören, bis sich wieder normale Sauerstoffverhältnisse einstellen.
Bei akutem Sauerstoffmangel sollte man sofort mit Wasserpumpen und Belüftern das Wasser belüften. Oft tritt schon nach wenigen Stunden eine Besserung ein. In Notsituationen, wie sie zurzeit bei extremer Trockenheit und Hitze vorkommen, kann sich eine unterstützende Belüftung oft über zwei bis drei Wochen hinziehen.
In vielen Fällen mit Sauerstoffmangel reicht es oft, nur in den späten Nacht- und frühen Morgenstunden zu belüften, da tagsüber der Algenbestand den Sauerstoffwert wieder natürlich anheben kann.
Hier muss man mittels Sauerstoffmessung individuell entscheiden.
Besondere Vorsicht bei tiefen Teichen
Zu besonderen Gefahrensituationen kommt es manchmal bei tiefen Teichen. Bei lang anhaltender Hitze und geringem Windeinfluss bauen solche Teiche eine sauerstoffarme Tiefenschicht auf. Ein Gewitter oder Sturm kann den Teich innerhalb weniger Stunden „kippen“. In solchen Fällen wird man mit regelmäßigem Messen des Sauerstoffgehaltes frühzeitig auf die drohende Gefahr aufmerksam und kann mit Belüften vorbeugen.