Präsident Franz Titschenbacher legt drei zentrale Forderungen auf den Tisch
Große Verunsicherung und Unverständnis
„Große Verunsicherung und Unverständnis nach dem extrem harten und praxisfernen Tiroler Kuh-Urteil herrscht nach wie vor bei den steirischen Alm- und Bergbauern. Die steirischen Alm- und Bergbauern stellen sich die Frage, wie es weitergeht, sollten sie von einem derart tragischen Unfall betroffen sein“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Die Vorgeschichte: Ein Tiroler Almbauer wurde vergangene Woche zivilrechtlich in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 490.000 Euro verurteilt, obwohl er im zuvor gelaufenen Strafrechtsprozess freigesprochen wurde. Im Sommer 2014 ist eine deutsche Urlauberin bei einer Wanderung mit ihrem angeleinten Hund von einer Mutterkuhherde tödlich verletzt worden.
Forderungen der Landwirtschaftskammer
„Dieses harte Urteil in erster Instanz lässt viele Fragen für alle Beteiligten von der Tourismuswirtschaft bis hin zu den Almbauern offen“, sagt Titschenbacher. Zum Schutz der Alm- und Bergbauern legt die Landwirtschaftskammer Steiermark drei zentrale Forderungen sowie Vorhaben auf den Tisch:
1. Die Landwirtschaftskammer Steiermark wird zeitnah alle wichtigen Stakeholder – Tourismus, Land Steiermark, Steiermark-Werbung und Vertreter der Almbauern – zu einem Runden Tisch einladen, um praktikable Lösungen für den im Frühjahr bevorstehenden Almauftrieb zu finden.
2. Die Landwirtschaftskammer verlangt für die Alm- und Bergbauern Rechtssicherheit. In diesem Zusammenhang erhofft die Bauernvertretung eine praxisnahe Rechtsprechung.
3. Eine praktikable von der öffentlichen Hand finanzierte Versicherungslösung ist notwendig, damit die Bauern bei einem derartigen Urteil nicht um ihre Existenz bangen müssen und eine entsprechende Sicherheit ermöglicht wird.
2. Die Landwirtschaftskammer verlangt für die Alm- und Bergbauern Rechtssicherheit. In diesem Zusammenhang erhofft die Bauernvertretung eine praxisnahe Rechtsprechung.
3. Eine praktikable von der öffentlichen Hand finanzierte Versicherungslösung ist notwendig, damit die Bauern bei einem derartigen Urteil nicht um ihre Existenz bangen müssen und eine entsprechende Sicherheit ermöglicht wird.
Zahlen und Fakten
Auf den 1.685 steirischen Almen weiden auf den 37.747 Hektar Futterflächen 43.625 Rinder (davon 910 Milchkühe und 10.500 Mutterkühe), 6.325 Schafe, 278 Ziegen und 866 Pferde. 5.400 Almbauern treiben ihre Tiere auf. Auch die 10.730 Bergbauern können aufgrund der vorhandenen Wanderwege im Berggebiet betroffen sein.