13.11.2017 |
von Kern-und Steinobstberatung LK-Steiermark
Obstbaumkrebs - der schleichende Verfall
Schadbild
Bei einer Triebinfektion verfärbt sich die Rinde zunächst dunkel und sinkt ein. In weiterer Folge stirbt die Rinde ab und wird rissig (Abb.). Das angrenzende Kambium versucht durch starkes Wachstum die Wunde zu verschließen, wodurch es zu diesen typischen Wucherungen kommt. Größere Wunden an Ästen sowie am Stamm vermindern die Ertragsleitungen der Bäume. Infektionen sind auch an Früchten möglich. Frühinfektionen führen zu Kelchfäule, Spätinfektionen zu Lagerfäule.
Erreger/Lebensweise
An den Befallsstellen werden während des gesamten Jahres Sporenlager (Abb.) gebildet und Sporen freigesetzt. Aufgrund der geringen Temperaturansprüche dieser Krankheit sind bei Temperaturen über 0°C laufend Neuinfektionen möglich. Voraussetzung dafür ist eine feuchte Witterung (besonders bei Nebel).
Die wichtigsten Eintrittspforten sind Wunden aller Art, bevorzugt aber nicht vernarbte Frucht- und Blattansatzstellen sowie Mikrorisse nach Frosteinwirkung. Die meisten Infektionen finden daher im Herbst und den frühen Wintermonaten statt. Die in Wunden eingedrungenen Sporen keimen aus und bilden ein Mycel, das die Rinde und das Holz um die Befallsstelle durchwuchert. Neben Lage und Klima spielt die Anfälligkeit einer Sorte für den Befallsverlauf eine sehr große Rolle. Besonders anfällig für Obstbaumkrebs sind die Sorten Gala, Rubens und Kanzi. Braeburn, Elstar und Topaz* gelten ebenfalls als gefährdet.
*laut Informationen des Kompetenzzentrum Bodensee (KOB) (http://www.kob-bavendorf.de/Service/krankheiten-und-physiologische-stoerungen/obstbaumkrebs [Abgerufen am 24.02.2017])
*laut Informationen des Kompetenzzentrum Bodensee (KOB) (http://www.kob-bavendorf.de/Service/krankheiten-und-physiologische-stoerungen/obstbaumkrebs [Abgerufen am 24.02.2017])
Befall vorbeugen
Zur Befallsminderung ist eine regelmäßige Kontrolle der Bäume auf Schadsymptome entscheident. Befallene Bäume sollten gründlich ausgeschnitten und das Material sofort verwertet werden. Totholz darf nicht über längere Zeit in der Nähe der Anlage gelagert werden, da dieses durch durch die Fruchtkörperbildung auf Totholz eine latente Befallsquelle darstellt.