10.02.2016 |
von Stefan Zwettler
Mariazeller Erklärung lebt
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Im Rahmen der Jännergespräche in Pichl wurde der aktuelle Stand ¬diskutiert.
Die Mariazeller Erklärung war der Startschuss für Lösungen von regional angespannten Wald-Wild-Konflikten. Professor Hubert Hasenauer von der Universität für Bodenkultur betonte bei den Jännergesprächen in Pichl, dass sowohl die österreichische Waldinventur, als auch das Wildeinfluss-Monitoring wertvolle Ergebnisse liefern, die außer Streit stehen.
Die Mariazeller Erklärung war der Startschuss für Lösungen von regional angespannten Wald-Wild-Konflikten. Professor Hubert Hasenauer von der Universität für Bodenkultur betonte bei den Jännergesprächen in Pichl, dass sowohl die österreichische Waldinventur, als auch das Wildeinfluss-Monitoring wertvolle Ergebnisse liefern, die außer Streit stehen.
Erfolge zeichnen sich ab
Für Martin Höbarth, Forstexperte der Landwirtschaftskammer und Geschäftsführer des Forstvereins, stellen die Bekenntnisse zum Dialog einen zukunftsfähigen Meilenstein dar. Erfolge zeichnen sich bereits ab. Ziel muss es sein, mit den Botschaften auch den letzten Hochsitz zu erreichen. Weniger erfolgreiche Jagdmethoden sollten seiner Meinung nach gegebenenfalls überdacht werden. Friedrich Nostitz-Rieneck, Waldeigentümer in Eisenerz, zeigt seine seit Jahrzehnten andauernden fast aussichtslosen Bemühungen auf, Wildschäden in seinem Forstbetrieb in den Griff zu bekommen. Eindringlich appelliert er dafür, überhöhte Wildstände regional an die natürlichen Gegebenheiten anzupassen. Er fordert mehr Wahrheit bei der Bekanntgabe von Wildständen und ein Ende der Überhege ein.
Regelmäßige Treffen
Der stellvertretende Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof hob den beispielgebenden, konstruktiven Dialogprozess auf Landesebene hervor. Von der Landwirtschaftskammer und der Steirischen Jägerschaft gemeinsam initiiert, treffen sich periodisch alle Kammerobmänner und Bezirksjägermeister, um gemeinsam aktuelle und zentrale Themen zu besprechen und lösungsorientierte Maßnahmen abzuleiten. Für Bezirksjägermeister Hannes Fraiss zählt der ganzheitliche lösungsorientierte Blick, der von allen beteiligten Akteuren Ehrlichkeit, Weitblick und Transparenz abverlangt. Eine Abstimmung auf Revierebene stellt den Schlüsselfaktor des Erfolges dar.
Die Vereinbarung
In der Mariazeller Erklärung hielten Forstwirtschaft und Landesjagdverbände 2012 fest, dass ausgeglichene wald- und wildökologische Verhältnisse zu schaffen sind.
Eckpunkte:
Eckpunkte:
- Jagd ist untrennbar mit Grund und Boden verbunden.
- Ausübung im Rahmen des unverrückbaren föderalen revierbezogenen Jagdsystems.
- Die Bewirtschaftungsrechte der Grundeigentümer sind unantastbar.
- Wildtiere sind integraler Teil der Waldökosysteme.
- Vorbehaltloses Bekenntnis zur multifunktionalen Waldwirtschaft.
- Waldinventur und Wildeinflussmonitoring stehen außer Streit.
- Unbestrittene Eigenverantwortung der Jägerschaft.
- Der Ausbildung auf die Wald-Wild-Zusammenhänge ist weiterhin höchster Stellenwert einzuräumen.
Ziele der Erklärung:
- Die Verjüngung der am Standort typisch vorkommenden Baumarten soll grundsätzlich dem natürlichen Potenzial entsprechend erfolgen können.
- Die Wildstände sollen derart gestaltet sein, dass Schutzmaßnahmen nicht die Regel, sondern die Ausnahme sind.
- Weitere Verschlechterungen der Wildlebensräume und weitere Beeinträchtigungen des Wildes und seiner Lebensweise durch Dritte sind hintanzuhalten.
- Die Regulierung der Schalenwildbestände ist die vordringliche Aufgabe der nahen Zukunft.
- Grundeigentümer und Jagdausübungsberechtigte sind in gleichem Maße aufgerufen, entsprechende Maßnahmen auf allen Ebenen im Rahmen eines ergebnisverbindlichen Dialogs zu setzen, um diese Ziele zu erreichen.