Landwirtschaftskammer: Betriebsberatung und Serviceleistungen stark nachgefragt
160.000 Beratungen: Großes Interesse an Beratungsleistungen der Landwirtschaftsammer
„Besonders stark nachgefragt waren 2021 die Beratungs- und Serviceleistungen der Landwirtschaftskammer“, fasst Direktor Werner Brugner die Leistungsbilanz der Landwirtschaftskammer für das Jahr 2021 zusammen. Mit konkret 118 verschiedenen Beratungsangeboten in allen land- und forstwirtschaftlichen Fachbereichen hat die Landwirtschaftskammer allein im Jahr 2021 flächendeckend mehr als 160.000 Beratungen für die steirischen Bäuerinnen und Bauern durchgeführt. Damit nehmen die steirischen Bauernhöfe von der Landwirtschaftskammer im Schnitt 4,8 Beratungen pro Jahr in Anspruch. Die Beratungsleistungen sind ISO-zertifiziert und werden von den Bäuerinnen und Bauern mit der sehr zufriedenstellenden Note 1,5 nach dem Schulnotensystem beurteilt. „Die heimischen Bäuerinnen und Bauern haben im abgelaufenen Jahr ihre Betriebe konsequent weiterentwickelt und modernisiert. Mit unseren vielfältigen Beratungs- und Serviceleistungen sowie unserer interessenspolitischen Arbeit unterstützen wir die mehr als 33.000 land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bestmöglich“, unterstreicht Kammerdirektor Werner Brugner in diesem Zusammenhang.
Modernisierung durch Investitionen
Die Land- und Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor im ländlichen Raum. Durch Modernisierungen und Investitionen wirken die Betriebe aktiv dem anhaltenden Strukturwandel entgegen und versuchen neue Marktpotenziale und Chancen zu nutzen. Konkret haben die bäuerlichen Familienbetriebe mit Hilfe der Kammer 3.000 landwirtschaftliche und 1.200 forstwirtschaftliche Investitionsvorhaben auf die Beine gestellt oder in die Wege geleitet. Allein im landwirtschaftlichen Bereich bedeutet dies ein Plus von eindrucksvollen 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein dadurch wurde ein beachtliches Investitionsvolumen von 255 Millionen Euro ausgelöst.
Interessenspolitische Arbeit ist zentrales Anliegen
Zentrale Aufgabe der interessenspolitischen Arbeit der Landwirtschaftskammer ist es, neue gesetzliche Regelungen und Auflagen praxisorientiert und machbar zu gestalten. „2021 hat die Landwirtschaftskammer 278 Gesetzes- und Verordnungsentwürfe auf Anwendbarkeit in der Land- und Forstwirtschaft überprüft sowie mit teils umfangreichen Stellungnahmen die agrarischen Positionen eingefordert“, unterstreicht Brugner. Bei jährlich 230 Verfahren vertritt die Kammer ihre Mitglieder auch kostenlos vor dem Sozialgericht und wahrt so die sozialrechtlichen Ansprüche beispielsweise beim Pflegegeld, bei Unfallrenten oder Erwerbsunfähigkeitspensionen. Außerdem vertritt die Kammer die Grundeigentümer bei Grundablösen sowie Grundinanspruchnahmen bei Errichtung von Infrastrukturprojekten wie beispielsweise Hochspannungsleitungen, Straßen- oder Bahnprojekten.
Trotz herausfordernder Bildungsarbeit anhaltend großes Interesse bei der Meisterausbildung
Trotz herausfordernder Corona-Situation hält das große Interesse an einer Meisterausbildung in den 14 landwirtschaftlichen Berufen an. 2021 haben 81 steirische Bäuerinnen und Bauern ihre Berufsausbildung mit der Meisterprüfung gekrönt. Ausgebildet hat die Landwirtschaftskammer auch 311 Facharbeiterinnen und Facharbeiter im zweiten Bildungsweg. Digitales Lernen ist auch in der Land- und Forstwirtschaft zur Selbstverständlichkeit geworden: 60 Prozent der von der Landwirtschaftskammer angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen wurden online in Form von Webinaren, Farminaren oder Cookinaren durchgeführt. 22.000 steirische Bäuerinnen und Bauern haben an den rund 600 Weiterbildungsveranstaltungen der Landwirtschaftskammer in ihren Bildungseinrichtungen – dem Ländlichen Fortbildungsinstitut Steiermark (LFI), dem Steiermarkhof und der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl (FAST Pichl) – teilgenommen.
Konsumenteninformation und Herkunftstests von Lebensmitteln in Supermarktregalen
„Wichtiges Anliegen der Landwirtschaftskammer ist es auch, die Steirerinnen und Steirer über Wert, Vorzüge und korrekte Herkunftskennzeichnung der heimischen Lebensmittel zu informieren“, sagt Brugner. Dazu leisten insbesondere die heimischen Bäuerinnen an den drei Standorten der „Frischen Kochschule“ am Steiermarkhof in Graz, in Leoben und in Feldbach einen wichtigen Beitrag: Bei knapp 100 Kochkursen und online-Cookinaren haben sie im Jahr 2021 tausende Steirerinnen und Steirer für frisches, regionales Essen begeistern können. Äußerst bedeutsam für die Konsumenteninformation sind auch die Herkunftstests von Lebensmitteln in Supermarktregalen. Bei den fünf Store-Checks für Butter, Honig, Erdäpfel, Heurige und Apfelsäfte decken wir die tatsächliche Herkunft der agrarischen Rohstoffe auf. „Damit schenken wir den Konsumenten über die wirkliche Herkunft der untersuchten Lebensmittel reinen Wein ein und wollen sie für regionale Lebensmittelqualität sensibilisieren“, schloss Brugner.