Kirschen sind heuer groß und knackig

„Wir stehen in den Startlöchern. Mitte Juni werden wir mit den mittleren Sorten beginnen und Ende Juni/Anfang Juli geht die Ernte nahtlos in die späteren Sorten über“, sagt Adi Schmidt, Sprecher der steirischen Kirschenbauern aus Buchberg bei Ilz. Und er schwärmt: „Heuer sind sie besonders groß, knackig und haben einen hervorragenden Geschmack.“ Die steirische Kirschensaison wird dieses Jahr etwa bis Ende Juli dauern.

Doch bis die Früchte dieser Qualität geerntet werden können, sind ein enormer Arbeitseinsatz und erhebliche Investitionen erforderlich. Schmidt: „Kirschen sind eine interessante, hochsensible und kostenintensive Kultur. Sie sind extrem anfällig für Witterungsschwankungen wie Frost, kühlere Temperaturen nach der Blüte und Trockenheit. Regen vor der Ernte bringt sie häufig zum Platzen.“ Schmidt und immer mehr Berufskollegen setzen folglich auf Sicherheit.

„Als Qualitätsproduzenten brauchen wir verlässliche Partner in der Vermarktung und im Einzelhandel, die auch vernünftige, kostendeckende Preise zahlen“, unterstreicht Adi Schmidt, der auf eine 25-jährige Erfahrung zurückblicken kann und sein Kirschengut gemeinsam mit Gattin Marianne führt. In der Produktion passiert nichts zufällig, er rät jedem ab, in eine, wie er sagt, „Zufallsproduktion“ einzusteigen. „Erstklassige Qualität schaffen wir nur, wenn wir die Ernte mit Hagelnetzen und zusätzlich transparenten Regenschutzfolien sichern“, erklärt Schmidt. Beides bringt im geschlossenen Zustand in kälteren Perioden einen positiven Temperatureffekt und erzeugt ein wertvolles Mikroklima. Dennoch musste Schmidt heuer rund um den ersten Mai die Frostgefahr zusätzlich mit Warmluftheizgeräten und einer traktorbetriebenen Windmaschine bannen. In Normaljahren schließt der Kirschenproduzent die Regenschutzfolie, die ausreichend Sonne durchlässt, etwa vier Wochen vor der Ernte. Dann reifen die Kirschen schön aus und platzen bei allfälligem Regen nicht auf. Diese aufwändigen Wartungsarbeiten und eine sorgsame Ernte bewältigt er mit langjährigen rumänischen Saisonarbeitskräften. Schmidt: „Damit die Kirschen im Regal lange frisch bleiben, wird die Ernte schon nach zwei Stunden zwischengekühlt.“