02.04.2015 |
von DI Johannes Schmiedl
In Getreide auf Schädlingsbefall achten
Getreidelaufkäfer
Der Getreidelaufkäfer ist 1,5 Zentimeter groß und schwarz. Er erscheint ab Juni auf Getreidefeldern und legt Eier vom Sommer bis zum Herbst in den Boden. Ab Spätsommer schlüpfen dunkelbraun-weiß gefärbte bis 2,5 Zentimeter große Larven, die im Boden überwintern. Junge Getreideblätter werden von Larven kräuselig zerfranst. Schläge mit Vorfrucht Wintergetreide und hohem Anteil an Wintergetreide in der Fruchtfolge sind stärker gefährdet, mit oft großflächigen Schäden. Schläge neben Feldern mit hohem Wintergetreideanteil oder neben Grünlandflächen mit Gräseranteil sind meist im Randbereich zu diesen Nachbarflächen geschädigt.
Die Schadschwelle liegt im Herbst bei ein bis zwei Larven oder vier bis fünf frischgeschädigten Pflanzen pro Quadratmeter; im Frühjahr bei drei bis fünf Larven oder acht bis zehn frischgeschädigten Pflanzen pro Quadratmeter bei Wintergetreide und bei ein bis zwei Larven oder vier bis fünf frischgeschädigten Pflanzen pro Quadratmeter bei Sommergetreide.
Getreideblattläuse
Getreideblattläuse sind etwa zwei bis drei Millimeter große grüne, rötlichbraune und gelbliche ungeflügelte und geflügelte Blattläuse auf Blättern, Halmen und Ähren. Sie schädigen das Getreide im Jugendstadium durch Übertragung des Gelbverzwergungsvirus und an den Ähren durch Saugtätigkeit.
Im Jugendstadium beginnt die Bekämpfung bei einer Schadschwelle ab 10% befallener Pflanzen. Bei Befall der Ähren bekämpft man ab drei bis fünf Blattläusen pro Ähre bei steigendem Befall innerhalb weniger Tage und bei Befall von 70% der Pflanzen. Die Bekämpfung ist meist nur bis zur Blüte rentabel.
Zwergzikaden
Die Zikadenart Psammotettix alienus ist etwa vier Millimeter groß, gelblich-weiß mit bräunlich gemusterten Flügeldecken, sehr mobil und schwer zu beobachten. Die Zikade schädigt das Getreide im Jugendstadium durch Übertragung des Weizenverzwergungsvirus. Das Schadbild ist ähnlich dem des Gelbverzwergungsvirus.
Es ist keine Schadschwelle bekannt. Ein Schadensrisiko besteht bei längeren warm-trockenen Witterungsperioden zwischen Herbst und zeitigem Frühjahr. Die Bekämpfung ist schwierig, da Zikaden sehr mobil sind und Insektizide meist zu kurz wirken. Die Blattlausbekämpfung erfasst sie oft mit. Wichtig sind vorbeugende Maßnahmen, wie das Vermeiden von Frühsaaten bei Wintergetreide und das Beseitigen von Ausfallgetreide.
Getreidewickler
Der Getreidewickler ist ein 1,1 bis 1,3 Zentimeter großer, hellgrauer und schwach gebänderter Schmetterling. Er legt die Eier im Sommer an Gehölzen ab, von wo der Wind gelbliche Jungraupen im Frühjahr in Getreidefelder verweht. Es bilden sich Blattminen mit bis zu 1,5 Zentimeter großen Raupen, die an Halm und Ähre fressen. Der Getreidewickler tritt vorwiegend auf Feldern in der Nähe von Auwäldern und Windschutzgürteln auf.
Die Schadschwelle liegt bei 40 Blattminen mit Larven pro Quadratmeter. Kontrolliert wird ab Schossbeginn beginnend am Feldrand in der Hauptwindrichtung. Meist reicht eine Rand- oder Teilflächenbehandlung aus.
Getreidehähnchen
Das Getreidehähnchen ist ein vier Millimeter großer Käfer, vollkommen stahlblau oder stahlblau mit orange rotem Halsschild. Er legt die Eier während des Schossens ab. Die Larven sind bis zu sechs Millimeter groß, gelblich-weiß und mit einer schleimigen braunschwarzen Kotschicht bedeckt. Kennzeichnend ist der streifenförmige Fensterfraß an den Blättern. Bei Wintergetreide beginnt die Schadschwelle bei einer Larve pro Fahnenblatt oder 10% Blattflächenverlust. Bei Sommergetreide zählt eine Larve pro zwei Halmen. Speziell bei warm-trockener Witterung sollte man ab dem Fahnenblattstadium und bei Sommergetreide bereits in der Schoßphase intensiv kontrollieren.
Getreidethripse
Getreidethripse sind 1,6 Millimeter groß. Erwachsene Tiere sind schwarz mit Fransenflügeln. Weizenthripslarven sind rot, Haferthripslarven blaßgelb. Ab dem Frühjahr schmarotzen sie in Blattscheiden und Kornanlagen. Durch Saugtätigkeit bekommt das Getreide silbrig glänzende Flecken, fleckige Spelzen und die Ährenspitzen vergilben.
Die Schadschwelle liegt bei zehn Thripsen pro Ähre. Die Bekämpfung ist schwierig, da Thripse bereits an den noch nicht geschobenen Ähren saugen und daher schwer durch Insektizide zu erfassen sind. Kontrollen bei lang anhaltender warm-trockener Witterung ab dem Fahnenblattstadium sind notwendig. Dazu zerlegt man einige Pflanzen am oberen Ende. Man beginnt mit der Kontrolle am Feldrand in der Hauptwindrichtung und in der Nähe von Hecken, Windschützgürteln und Waldrändern.
Getreidewanzen
Hauptsächlich schädigend sind Breitbauchwanze und Spitzling. Sie besiedeln die Felder im Frühjahr von Waldrändern und Hecken ausgehend. Sie legen die Eier meist ab Ende Mai über mehrere Wochen an Halmen und Blättern des Getreides sowie an Unkräutern ab. Bei sehr warmer Witterung im Frühjahr gibt es die ersten Eigelege schon Anfang bis Mitte Mai. Frisch geschlüpfte Jungwanzen sind wenige Millimeter groß und halbkugelförmig. Die Wanzen saugen an Blättern und Halmen. Mit beginnender Milchreife werden auch die Ähren befallen. Die Wanze sticht die milchreifen Körner an und gibt dabei ein Sekret ab, das das Eiweiß im Korn zerstört. Mit dieser Zerstörung verliert der Weizen seine Backfähigkeit.
Die Schadschwelle bei Qualitäts- und Mahlweizensorten liegt bei ein bis zwei Wanzen pro Quadratmeter. In Praxisversuchen der LK NÖ waren Behandlungen während der Milchreife unwirtschaftlich. Bei Insektizidspritzungen gegen das Getreidehähnchen werden die Wanzen während der Eiablage teilweise miterfasst.
Frühes Schädlingsauftreten nicht übersehen
Oft kann man bei einer Insektizidbehandlung verschiedene Schädlinge gleichzeitig erfassen. Falls von Vegetationsbeginn bis in die Schossphase kein frühzeitiger starker Befall vorhanden ist, kann man mit einer Behandlung zwischen Fahnenblattstadium und Blüte meist eine ausreichende Ertragssicherung erreichen. Regelmäßige Bestandeskontrollen und Warndiensthinweise sind dabei eine wertvolle Hilfe.
Die Insektizidmaßnahmen orientieren sich meist am Getreidehähnchen, das als häufigster Schädling auftritt. Eine Behandlung kann bei stärkerem Befall durch Getreidewickler und Thripse schon vor dem Ährenschieben notwendig werden. Oft wird dabei das Getreidehähnchen gut miterfasst.
Nach einer frühzeitigen Insektizidmaßnahme sollte man die Bestände weiter kontrollieren, damit ein nachfolgender bekämpfungswürdiger Schädlingsbefall bis zur Blüte rechtzeitig erkannt wird. Der LK-Feldbauratgeber enthält eine Übersicht der Insektizide gegen Getreideschädlinge. Der LK-Newsletter "Pflanzenbau Aktuell“ informiert mit Empfehlungen für Feldkontrollen und den Einsatz der Insektizide.
Die Schadschwelle liegt bei zehn Thripsen pro Ähre. Die Bekämpfung ist schwierig, da Thripse bereits an den noch nicht geschobenen Ähren saugen und daher schwer durch Insektizide zu erfassen sind. Kontrollen bei lang anhaltender warm-trockener Witterung ab dem Fahnenblattstadium sind notwendig. Dazu zerlegt man einige Pflanzen am oberen Ende. Man beginnt mit der Kontrolle am Feldrand in der Hauptwindrichtung und in der Nähe von Hecken, Windschützgürteln und Waldrändern.
Getreidewanzen
Hauptsächlich schädigend sind Breitbauchwanze und Spitzling. Sie besiedeln die Felder im Frühjahr von Waldrändern und Hecken ausgehend. Sie legen die Eier meist ab Ende Mai über mehrere Wochen an Halmen und Blättern des Getreides sowie an Unkräutern ab. Bei sehr warmer Witterung im Frühjahr gibt es die ersten Eigelege schon Anfang bis Mitte Mai. Frisch geschlüpfte Jungwanzen sind wenige Millimeter groß und halbkugelförmig. Die Wanzen saugen an Blättern und Halmen. Mit beginnender Milchreife werden auch die Ähren befallen. Die Wanze sticht die milchreifen Körner an und gibt dabei ein Sekret ab, das das Eiweiß im Korn zerstört. Mit dieser Zerstörung verliert der Weizen seine Backfähigkeit.
Die Schadschwelle bei Qualitäts- und Mahlweizensorten liegt bei ein bis zwei Wanzen pro Quadratmeter. In Praxisversuchen der LK NÖ waren Behandlungen während der Milchreife unwirtschaftlich. Bei Insektizidspritzungen gegen das Getreidehähnchen werden die Wanzen während der Eiablage teilweise miterfasst.
Frühes Schädlingsauftreten nicht übersehen
Oft kann man bei einer Insektizidbehandlung verschiedene Schädlinge gleichzeitig erfassen. Falls von Vegetationsbeginn bis in die Schossphase kein frühzeitiger starker Befall vorhanden ist, kann man mit einer Behandlung zwischen Fahnenblattstadium und Blüte meist eine ausreichende Ertragssicherung erreichen. Regelmäßige Bestandeskontrollen und Warndiensthinweise sind dabei eine wertvolle Hilfe.
Die Insektizidmaßnahmen orientieren sich meist am Getreidehähnchen, das als häufigster Schädling auftritt. Eine Behandlung kann bei stärkerem Befall durch Getreidewickler und Thripse schon vor dem Ährenschieben notwendig werden. Oft wird dabei das Getreidehähnchen gut miterfasst.
Nach einer frühzeitigen Insektizidmaßnahme sollte man die Bestände weiter kontrollieren, damit ein nachfolgender bekämpfungswürdiger Schädlingsbefall bis zur Blüte rechtzeitig erkannt wird. Der LK-Feldbauratgeber enthält eine Übersicht der Insektizide gegen Getreideschädlinge. Der LK-Newsletter "Pflanzenbau Aktuell“ informiert mit Empfehlungen für Feldkontrollen und den Einsatz der Insektizide.