Fungizidversuche im Winterweizen 2017
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Wetterextreme mit Trockenheit und Hitze haben bereits im Juni die Ertragswirkung der Maßnahmen maßgeblich beeinflusst. Aufgrund einer längeren Kälteperiode im Winter 2016/17 war der Ausgangsbefall mit Halmbruch und Septoria gering. Daher hat sich im Laufe des Frühjahrs 2017 der Krankheitsbefall nur langsam entwickelt.
Einflussfaktoren erkennen
Viele Weizenbestände wurden aufgrund der Niederschläge im Herbst 2016 erst Ende Oktober bis November gesät. In diesen Beständen blieb der Krankheitsdruck meist gering oder entwickelte sich sehr spät ohne Ertragswirkung. Weizenschläge, die bereits von September bis Mitte Oktober gesät worden waren, wiesen vielfach einen höheren Befall auf. Gelbrost und Braunrost traten heuer relativ spät auf, der Befall durch Mehltau war dagegen stärker als in den vorangegangenen Jahren.
Praxisversuche durchführen
Für die durchgeführten Praxisversuche wurden Felder mit möglichst gleichmäßigen Bodenbedingungen ausgewählt. Bei sehr trockener und heißer Witterung, wie sie ab Juni geherrschte, beeinflussten auch geringe Bodenunterschiede den Ertrag stärker als die Fungizidvarianten. Deshalb kann heuer aus den einzelnen Ergebnissen nicht auf die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Produkte geschlossen werden. Die Ergebnisse sind daher als Durchschnitt der Varianten pro Standort zusammengefasst.
Ergebnisse definieren
Der Fungizideinsatz wurde bei drei Standorten als unwirtschaftlich definiert. Nur am Standort Grübern waren die Maßnahmen wirtschaftlich und brachte einen durchschnittlichen Mehrerlös von 94,20 Euro (Preisbasis: 185 Euro /t Premiumweizen exkl. MwSt., Fungizidkosten laut Preisliste der RWA exkl. MwSt. und zuzüglich 28 Euro für die Ausbringung). Die zweimalige Behandlung schnitt dabei mit 29,90 Euro Mehrerlös schlechter ab als die einmaligen Behandlungen mit 97,60 Euro bis 197,70 Euro. Alle weiteren Ergebnisse finden Sie am Ende.
Wirtschaftlichkeit und Entscheidungshilfen
Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen ist im Vorhinein oft schwer abschätzbar, da spätestens zur Weizenblüte die Entscheidung darüber fallen muss und Prognosen zum Witterungsverlauf der darauffolgenden Wochen schwierig sind. Niederschläge oder Trockenphasen in der Einkörnungsphase beeinflussen maßgebend das Risiko für einen starken Krankheitsbefall, der sich noch auf den Ertrag auswirken kann. Die Frühdiagnosen und Bonituren sowie die Prognosemodelle im Rahmen des Warndienstes haben die Situation gut beschrieben und waren eine Entscheidungshilfe für einen moderaten Fungizideinsatz.