Farmwild auf Restflächen
Restflächen um den Hof, vielleicht mit Streuobstbäumen, sind ideale Flächen für Farmwild.
Grundsätzlich ist die Haltung von Rot-, Dam-, Sikawild oder Davidshirschen eine sinnvolle Alternative, weil diese Tiere die Flächen sehr gut pflegen und auch schwierige Flächen gut verwerten können. In der Steiermark beschäftigen sich etwa 800 Betriebe mit der Haltung von Wild im Gehege. Hier wird das Wild als landwirtschaftliches Nutztier betrachtet und es gelten bei der Haltung und der Schlachtung landwirtschaftliche Regelungen und nicht das Jagdgesetz.
Optimale Gehegeflächen
Das Bundestierschutzgesetz sieht eine Mindestgehegefläche von einem Hektar für Damwild und Sikawild vor. Bei Rotwild oder Davidshirschen hat die Gehegefläche mindestens zwei Hektar zu betragen. Die Flächen für Gehege sollen den Lebensansprüchen von Farmwild möglichst gut entsprechen. Zu den wichtigsten Punkten zählen: ein ausreichender Schutz vor Wetter und vor Beunruhigungen; ein ausreichend fester Boden – möglichst keine Moraststellen; eine ausreichende natürliche Äsung und die Einbindung von natürlichen Landschaftselementen.
Forstbehörde kontaktieren
Wenn es passende Waldteile gibt, so wäre es für das Farmwild vorteilhaft, diese mit einzuzäunen. Das ist aber nach dem Forstgesetz eine „andere Nutzung“ und es ist eine Rodungsanmeldung (bei Waldflächen unter 1.000 Quadratmeter) und Rodungsbewilligung (bei Waldflächen über 1.000 Quadratmeter) notwendig. Daher sollte der erste Weg nach der Entscheidung, ein Farmwildgehege zu errichten, zur Forstbehörde bei der Bezirkshauptmannschaft führen.
Veterinärbehörde
Die Anmeldung der Tierhaltung erfolgt dann beim Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft. Wird keine Waldparzelle miteingezäunt, ist die Veterinärbehörde alleine zuständig. Sie kann die korrekte Einzäunung, die Wasserversorgung und die Fütterungseinrichtungen sowie die Gehegefläche prüfen und wenn alles passt, stellt das Veterinäramt den Genehmigungsbescheid aus.
Informationstag
- 30. März, Mooskirchen. In der Steiermark sind über 350 Wildhalter im Verband der landwirtschaftlichen Wildtierhalter organisiert. Sie treffen sich heuer am 30. März in Mooskirchen, GH Lazarus. Interessenten sind dazu herzlich eingeladen. Nach einem Vortrag von Prof. Manfred Golze aus Deutschland wird am frühen Nachmittag der Betrieb Stadler in Hitzendorf besichtigt.