Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 7/2023
Raps – Schädlingsflug und Wachstumsreglereinsatz
Die Rapsknospen stehen schon frei und werden attraktiv für Rapsglanzkäfer. Besonders gefährlich wird es, wenn die Knospen sich deutlich füllen und gelblich verfärben. Die Witterung in der Karwoche bietet jedoch den Rapsglanzkäfern kaum Gelegenheit, stark aktiv zu werden. Zuflug ist ab 12 °C möglich, optimale Bedingungen herrschen ab 15 bis 18 °C. Die wirtschaftliche Schadensschwelle sind bis ES 55 (geschlossene Einzelblüten des Haupttriebes deutlich sichtbar) acht Käfer pro Knospe (im Durchschnitt von zehn ausgezählten Haupttrieben). Die Behandlungsmöglichkeiten – auch wenn noch ein Wachstumsreglereinsatz erfolgen soll - entnehmen sie der letzten Aussendung. Auch bei Kürzungsmaßnahmen dürfen keine Nachtfröste auftreten und die Tagestemperaturen sollen über 10 °C steigen.
Wachstumseglereinsatz in Wintergerste
Trotz der kühlen Witterung haben früh gesäte aber auch frühreife Wintergersten bereits das Stadium 31 erreicht. Hier ist der erste Knoten schon mindestens 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt. Es ist darauf zu Achten, dass manchmal ein weißlicher gefüllter Halmteil mit etwas stärkerer Wand vorhanden ist. Dies ist der sogenannte Halmheber. (Siehe Foto links) Beginnt sich der zweite Knoten vom ersten zu heben und sind Bestockungsknoten und ersten Knoten deutlich mehr als einen Zentimeter entfernt, so kann nach Durchzug der Kaltfront und Nächten ohne Frost bei eher sonniger Witterung ein Wachstumsreglereinsatz, wenn notwendig, in das beginnende Streckungswachstum (siehe Foto rechts) erfolgen.
Die Gerste soll sich aktiv im Wachstum befinden. Es ist besser im ES 32 zu behandeln, als bei ungünstigen Bedingungen (z.B. Kälte, Nachtfrostgefahr, kein Sonnenschein) im ES 31/32.
Die Gerste soll sich aktiv im Wachstum befinden. Es ist besser im ES 32 zu behandeln, als bei ungünstigen Bedingungen (z.B. Kälte, Nachtfrostgefahr, kein Sonnenschein) im ES 31/32.
Die Wirkstoffe Trinexapac, Prohexadion-Ca und Mepiquat-Chlorid hemmen die Produktion von Gibberellinsäure, einem Wachstumshormon, das auch den Haupttrieb fördert. Zusätzlich wird die Halmwand gestärkt. Produkte auf Basis von Trinexapac (z.B. Moddus, Calma, Countdown NT, Modan, Moxa/Tridus, Next) benötigen zur guten Wirkung Sonnenschein und Temperaturen über 10 bis 12 °C. Der Kürzungseffekt ist zu Beginn moderat, hält aber lange an. Eine Mischung aus den Wirkstoffen Trinexapac und Prohexadion-Ca ist das Produkt Prodax. Die Aufwandmenge in Gerste beträgt je nach Kürzungsbedarf 0,5 bis 0,75 kg/ha.
Der Kürzungseffekt ist zu Beginn relativ stark. Medax Top, eine Mischung aus Mepiquat-Chlorid und Prohexadion-Ca verträgt auch kühlere Tagestemperaturen (8-10 °C) und kürzt zu Beginn sehr stark, bei sehr optimalen Wuchsbedingungen kann sich der Kürzungseffekt wieder etwas auswachsen. Das Produkt ist nur mehr in Restmengen auf dem Markt. Fabulis OD ist reines Prohexadion-Ca und wird mit 1,0-1,25 l/ha angewendet. Eine Übersichtstabelle mit den Eigenschaften finden sie im download.
Der Kürzungseffekt ist zu Beginn relativ stark. Medax Top, eine Mischung aus Mepiquat-Chlorid und Prohexadion-Ca verträgt auch kühlere Tagestemperaturen (8-10 °C) und kürzt zu Beginn sehr stark, bei sehr optimalen Wuchsbedingungen kann sich der Kürzungseffekt wieder etwas auswachsen. Das Produkt ist nur mehr in Restmengen auf dem Markt. Fabulis OD ist reines Prohexadion-Ca und wird mit 1,0-1,25 l/ha angewendet. Eine Übersichtstabelle mit den Eigenschaften finden sie im download.
Die Aufwandmengen bei den reinen trinexapachältigen Produkten betragen bei zweizeiligen Sorten 0,3 bis 0,4 l/ha, bei mehrzeiligen 0,5 bis 0,6 l/ha. Bei Medax Top ist der Bereich zwischen 0,6 und 0,8 l/ha bzw. 0,8 und 1,0 l/ha (nur bei sehr hoher Lagergefährdung). In der Praxis hat sich bei sehr üppigen Beständen auch eine Mischung aus 0,3 l/ha Moddus und 0,3 l/ha Medax Top + 0,3 l/ha Turbo bewährt.
Seit einiger Zeit ist auch der Wirkstoff CCC im Produkt Regulator 720 in Gerste zugelassen.
In der Praxis kann eine Mischung aus 0,2 – 0,3 l/ha trinexapac – hältigem Produkt (z.B. Modus, Moxa, etc.) und 0,6 – 0,9 l/ha Regulator 720 eingesetzt werden.
Seit einiger Zeit ist auch der Wirkstoff CCC im Produkt Regulator 720 in Gerste zugelassen.
In der Praxis kann eine Mischung aus 0,2 – 0,3 l/ha trinexapac – hältigem Produkt (z.B. Modus, Moxa, etc.) und 0,6 – 0,9 l/ha Regulator 720 eingesetzt werden.
Generell sollen die Bestände bei einem Wachstumsreglereinsatz so wenig Stress wie möglich haben, d.h. keine tiefen Temperaturen bzw. Nachtfröste oder große Tag/Nacht - Schwankungen, keine Hitze bzw. Trockenheit, keine Staunässe. Optimal sind wüchsige Bedingungen mit Feuchtigkeit im Boden (mindestens 40 % nutzbarer Feldkapazität – ist auch momentan noch gegeben) und sonniger Witterung.
Die Bestände sind noch relativ gesund, die wechselfeuchte Witterung mit Sonnenschein und Niederschlägen könnte das Infektionsrisiko steigern. Auf www.warndienst.at können die Prognosen abgerufen werden. Auch eine Prognose zu den Entwicklungsstadien ist abrufbar. Für Netzflecken ist der Schwellenwert lt. Bayerischen Gerstenmodelll bei 20% Befall auf F-4 oder F-3 (im ES 31 sind das das zweite und dritte Blatt von oben).
Die Bestände sind noch relativ gesund, die wechselfeuchte Witterung mit Sonnenschein und Niederschlägen könnte das Infektionsrisiko steigern. Auf www.warndienst.at können die Prognosen abgerufen werden. Auch eine Prognose zu den Entwicklungsstadien ist abrufbar. Für Netzflecken ist der Schwellenwert lt. Bayerischen Gerstenmodelll bei 20% Befall auf F-4 oder F-3 (im ES 31 sind das das zweite und dritte Blatt von oben).
Unkrautbekämpfung/Wachstumsreglereinsatz Winterweizen
Die Unkrautbekämpfung im Winterweizen aber auch Triticale und Roggen soll bei aufgelaufenem Unkraut bei Befahrbarkeit rasch abgeschlossen werden. Details zu den Maßnahmen sind in der letzten Aussendung abrufbar. Wenn die Bestände bereits gegen Ende der Bestockung sind (EC 29/30), kann zum Herbizid auch ein CCC-hältiges Produkt (0,8-1,5 l/ha Stabilan 400, 0,4-0,8 Regulator 720) beigemengt werden. Die weißen Kronenwurzeln müssen dazu mind. 3 cm Länge besitzen. Es ist zu beachten, dass CCC-hältige Produkte nur einmal angewendet werden dürfen, sie dürfen auch nicht abwechselnd in einer Vegetationsperiode eingesetzt werden.
Informationen zu den aktuellen Entwicklungsstadien (nach Anbauzeitpunkt abrufbar) bei allen Getreidearten gibt es unter www.warndienst.at.
Informationen zu den aktuellen Entwicklungsstadien (nach Anbauzeitpunkt abrufbar) bei allen Getreidearten gibt es unter www.warndienst.at.
Mais-Neuregelung für terbuthylazinhältige Herbizide
Terbuthylazinhältige Produkte dürfen innerhalb von drei Jahren nur einmal auf derselben Fläche angewendet werden. Diese Regelung gilt aber heuer auch rückwirkend, d.h. solche Produkte dürfen heuer nur dann angewendet werden, wenn zuletzt im Jahr 2020 dort eine Anwendung stattfand. Details dazu und über terbuthylazinfreie Strategien finden Sie hier.
Soja – Notfallzulassung für Pulsar-Plus Splitting in Sojabohne genehmigt
Die Splitting-Anwendung von Pulsar Plus wurde auch heuer als Notfallzulassung genehmigt und ist ab 1.4. bis 20.7.2023 möglich. Das schon länger auf dem Markt befindliche Pulsar 40 darf nur einmal auf derselben Fläche angewendet werden und so ist es auch nicht möglich, bei der zweiten Harmony SX-Anwendung dann Pulsar Plus zuzumischen, da eine zusätzliche Anwendung eines anderen imazamoxhältigen Produkts wie Pulsar Plus nicht erlaubt ist. Außerdem besteht bei beiden die Auflage, dass sie nur alle drei Jahre auf derselben Fläche angewendet werden dürfen. Alle Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung sowie Maßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge finden Sie hier.
Pulsar Plus hat auch eine Notfallzulassung in Futter- und Gemüseerbse, Ackerbohne, Buschbohne, Puffbohne und Luzerne erhalten.
Pulsar Plus hat auch eine Notfallzulassung in Futter- und Gemüseerbse, Ackerbohne, Buschbohne, Puffbohne und Luzerne erhalten.